Löwin, Brandenburg

Die Nachricht hat viele Menschen im Süden von Berlin überrascht: Die Polizei warnt die Bevölkerung dort vor einem entlaufenen Raubtier.

20.07.2023 - 09:32:27

Polizei: Entlaufenes Raubtier höchstwahrscheinlich Löwin

  • Ein gefährliches Wildtier ist in der Nacht zum Donnerstag in Brandenburg entlaufen und wird nun gesucht. - Foto: Sven Käuler/dpa

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  • Im Süden von Berlin wurde ein Raubtier gesichtet - höchstwahrscheinlich eine Löwin. Die Polizei sucht. - Foto: Fabian Sommer/dpa

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Ein gefährliches Wildtier ist in der Nacht zum Donnerstag in Brandenburg entlaufen und wird nun gesucht. - Foto: Sven Käuler/dpaIm Süden von Berlin wurde ein Raubtier gesichtet - höchstwahrscheinlich eine Löwin. Die Polizei sucht. - Foto: Fabian Sommer/dpa

Die Menschen im Süden von Berlin sind am Donnerstag in den frühen Morgenstunden von einer ungewöhnlichen Warnung überrascht worden: Die Polizei sucht nach einem entlaufenen Raubtier. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge höchstwahrscheinlich um eine Löwin.

Gesucht wird in der Gegend um die Gemeinde Kleinmachnow (Brandenburg) am südlichen Rand der Hauptstadt - dort, wo sonst eher Wildschweine durch die Wälder flitzen.

Die Bevölkerung wurde mithilfe von Warnapps auf die mögliche Gefahr hingewiesen. Die Polizei hat sie auch mit Lautsprecherdurchsagen vor dem entlaufenen Raubtier gewarnt. Die Menschen seien gebeten worden, von Spaziergängen in Wäldern abzusehen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am frühen Morgen.

Es wird keine Löwin vermisst

Viele Fragen sind allerdings noch offen: Bisher hat die Polizei keine Informationen, woher das Tier stammen könnte. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Dort wird der Polizei zufolge allerdings keine Löwin vermisst. Die Suchaktion begann bereits in der Nacht. Die Polizei geht davon, dass sich das Tier im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufhält.

Die Warnmeldung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bezieht auch den Süden Berlins, etwa Steglitz, Marienfelde und Neukölln mit ein. Das Bundesamt empfiehlt, Haustiere nicht ins Freie zu lassen und sich über den Verlauf der Suchaktion in den Medien zu informieren.

Hubschrauber im Einsatz

In Kleinmachnow waren bereits in der Nacht Hubschrauber im Einsatz. Am Donnerstagmorgen wirkte in der Gemeinde laut einem dpa-Reporter alles völlig normal. Von der Suche nach einem gefährlichen Raubtier war kaum etwas zu merken. Radfahrer waren unterwegs, Spaziergänger mit Hunden, Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Auf Baustellen wurde gearbeitet.

Eine Sprecherin der Gemeinde sagte am Morgen, die Kitas in Kleinmachnow seien geöffnet, die Kinder dürften aber nicht raus in den Garten. Auch das Rathaus bleibe geöffnet. Den Händlern am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen. «Es sind kaum Leute da», sagte die Sprecherin.

Der Einsatz der Polizei dauerte am Vormittag an. «Wir sind mit massiven Kräften vor Ort zum Schutz der Bevölkerung», sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion West am Vormittag. Die Polizei rief die Menschen dazu auf, achtsam zu sein und etwa Spaziergänge in Wäldern zu vermeiden. Eine Ausgangssperre gebe es aber nicht, hieß es. Polizisten sind auch in der nahegelegenen Kleinstadt Teltow unterwegs.

Spaziergänge im Wald vermeiden

Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagte, es seien eine Tierärztin und zwei Jäger mit Waffen mit vor Ort. Wenn man das Tier finde, werde entschieden, ob man mit Betäubung arbeite oder es erschießen müsse. Die Suche nach dem Raubtier sei eine große Herausforderung.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben durch Zeugen von dem Wildtier erfahren. Diese hätten Videos aufgenommen, die beispielsweise zeigten, wie die Raubkatze ein Wildschwein gejagt und erlegt habe.

@ dpa.de