Kanaren, Teneriffa

Die Feuerkatastrophe auf Hawaii ist vorbei.

21.08.2023 - 08:28:24

Teneriffa, Griechenland und Kanada kämpfen gegen Brände. Doch heftige Waldbrände beschäftigen weiterhin Rettungskräfte, Anwohner und Touristen auf mehreren Erdteilen. Das Ausmaß der Feuer ist nicht überraschend.

  • Die kanadische Provinz British Columbia ist durch heftige Waldbrände in dicken Rauch gehüllt. - Foto: Darryl Dyck/The Canadian Press via AP/dpa

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  • Laut dem kanarischen Regierungschef Fernando Clavijo ist es einer der schlimmsten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. - Foto: Arturo Rodriguez/AP/dpa

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  • Waldbrände in der Nähe des Downton Lake im südlichen Teil von British Columbia. - Foto: -/XinHua/dpa

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  • Im äußersten Nordosten Griechenlands  konnten mehrere große Wald- und Buschbrände teils unter Kontrolle gebracht werden. - Foto: Ilias Kotsireas/InTime News/AP/dpa

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Die kanadische Provinz British Columbia ist durch heftige Waldbrände in dicken Rauch gehüllt. - Foto: Darryl Dyck/The Canadian Press via AP/dpaLaut dem kanarischen Regierungschef Fernando Clavijo ist es einer der schlimmsten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. - Foto: Arturo Rodriguez/AP/dpaWaldbrände in der Nähe des Downton Lake im südlichen Teil von British Columbia. - Foto: -/XinHua/dpaIm äußersten Nordosten Griechenlands  konnten mehrere große Wald- und Buschbrände teils unter Kontrolle gebracht werden. - Foto: Ilias Kotsireas/InTime News/AP/dpa

Nach den verheerenden Waldbränden auf Hawaii mit mindestens 114 Toten kämpfen Einsatzkräfte in mehreren Ländern weiter gegen heftige Feuer. Vor allem auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa, in Griechenland und in mehreren Provinzen Kanadas brennt es weiter.

Auf Teneriffa erfassten die Flammen bereits etwa 120 Quadratkilometer Natur - das entspricht gut 16.000 Fußballfeldern oder fast sechs Prozent der spanischen Atlantik-Insel. In Griechenland und Kanada dagegen gab es Hoffnung auf eine baldige Entspannung.

Teneriffa

Bei der Bekämpfung des verheerenden Waldbrandes auf Teneriffa sind Fortschritte erzielt worden. «Das Schlimmste ist vorbei», sagte am Montag der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo. Noch könne man zwar nicht behaupten, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Aber man sei dabei, es «an allen Fronten zu stabilisieren», betonte Clavijo. Man hoffe, dass zahlreiche der rund 1300 Evakuierten bereits am Montag in ihre Häuser im betroffenen Norden und Nordosten der Insel zurückkehren können.

Vor Clavijo hatte sich der Chef für die Feuerbekämpfung, Federico Grillo, ähnlich zuversichtlich geäußert. «Das Potenzial des Feuers nimmt ab», wurde Grillo von der Regionalzeitung «El Día» zitiert. Am Montag wollte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf die Insel fliegen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.

Die Flammen erfassten bisher im Norden und Nordosten Teneriffas gut 12 800 Hektar Natur, was circa 18 000 Fußballfelder oder rund sechs Prozent des Territoriums der spanischen Atlantik-Insel entspricht. Eine Ausbreitung wurde seit Sonntagabend aber vorerst nicht registriert. Rund 13 000 Menschen folgten nach amtlicher Schätzung dem Evakuierungsaufruf der Behörden. Einige hundert hätten aber am Sonntag bereits in ihre Häuser zurückkehren können, hieß es.

Bereits am Sonntagabend hatte Clavijo Hoffnung verbreitet. Dank der hervorragenden Arbeit der Löschmannschaften und der besseren Klimabedingungen sei man dabei, das Feuer an mehreren Flanken unter Kontrolle zu bringen, sagte er. Die Winde würden zunehmend schwächer, die Temperaturen niedriger und die Luftfeuchtigkeit höher.

Die Feuerwehr Teneriffas sprach auf der Plattform X, vormals Twitter, von einer «ruhigen Nacht» ohne besondere Zwischenfälle. Die Flammen werden von mehr als 300 Einsatzkräften bekämpft, die zum Teil auch nachts pausenlos tätig sind. Nach Tagesanbruch wurden wieder Lösch-Flugzeuge und Hubschrauber eingesetzt. Deren Zahl wurde inzwischen auf 24 erhöht. Nach Behördenangaben hat das Feuer bisher kein Haus zerstört. Es gab demnach auch keine Verletzten.

Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Inzwischen sieht es die Polizei als erwiesen an, dass das Feuer auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Regierungschef Clavijo hofft, dass der oder die Täter bald identifiziert werden können.

Griechenland

Athen (dpa) - In Griechenland ist am Montag der Kampf gegen mehrere große Wald- und Buschbrände fortgesetzt worden. Ein neuer Brand entwickelte sich in der Nacht in der Region Böotien westlich von Athen. Dort wurde am Montagmorgen der Strandort Paralia Saranti evakuiert. Für die Region Attika, in der die Hauptstadt Athen liegt, sowie die angrenzenden Regionen galt laut griechischem Zivilschutz am Montag die höchste Stufe der Brandgefahr. Dort wehten am Vormittag stürmische Winde, die auch in den nächsten Tagen anhalten sollen.

«Der Wind ist unser größter Feind», sagte ein Sprecher der Feuerwehr dem Staatssender ERT. Weil es in den betroffenen Gegenden teils seit Monaten nicht geregnet hat, ist die Vegetation ausgedörrt. Fangen Pflanzen und Bäume Feuer, treibt der Wind die Flammen so schnell voran, dass die Feuerwehr zunächst kaum eine Chance hat.

Die Feuer nahe der nordostgriechischen Hafenstadt Alexandroupolis konnten zwischenzeitlich weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Sie seien jedoch immer noch gefährlich, berichtete der Staatssender. Dort waren am Wochenende vorsorglich zwölf Dörfer und Siedlungen evakuiert worden. Viele Menschen hätten jedoch mittlerweile zurückkehren können, hieß es.

Kanada

Im Westen Kanadas haben Wind, Trockenheit und Hitze auch am Sonntag (Ortszeit) die Waldbrände Medienberichten zufolge weiter angefacht. In dem besonders betroffenen Ort West Kelowna am See Okanagan im Süden der Provinz British Columbia sehe die Lage jedoch «endlich besser aus», sagte der dortige Feuerwehrchef Jason Brolund laut dem Sender CBC auf einer Pressekonferenz. Seinen Worten zufolge wurden in der Gemeinde in einem Zeitraum von 24 Stunden keine weiteren Häuser mehr zerstört. Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte an, Soldaten und Ausrüstung in die Provinz zu entsenden.

Ein größeres Feuer, das unter anderem West Kelowna bedroht, erstreckte sich nach Schätzungen der Behörden am Sonntag über eine Fläche von 11 000 Hektar. Etwa 150 Kilometer weiter nördlich hatten sich am Samstag zwei Brände Behörden zufolge zu einem Feuer der Größe von mehr als 41 000 Hektar vereint. Betroffen sei die Region um den See Shuswap, teilten die Behörden mit.

Waldbrände sind in vielen Regionen Kanadas üblich. Derzeit erlebt man aber die schlimmste bekannte Saison in der Geschichte des Landes. Experten sehen die extremen Feuer auch als Folge der Klimakrise, die unter anderem zu ausgetrockneten Böden geführt habe.

@ dpa.de