Elbe, Weser

Das Sturmtief «Zoltan» prescht mit Wucht über den Norden.

21.12.2023 - 16:20:35

Elbe, Weser und Ems steht schwere Sturmflut bevor. Es gibt nicht nur viel Wind, sondern auch viel Wasser - und eine Warnung vor schweren Sturmfluten.

  • Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser Teile des Strands in Hamburg-Övelgönne. - Foto: Bodo Marks/dpa

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  • Dunkle Wolken ziehen über die Region Hannover hinweg. - Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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  • Ein Schlepper fährt bei schlechtem Wetter über die Ems. - Foto: Lars Penning/dpa

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  • Mitarbeiter der Stadt schließen in Düsseldorf das Tor zum Alten Hafen. Über Weihnachten soll das Hochwasser mit steigendem Rheinpegel zurückkommen. - Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

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  • Schnee und Regen behindern den Verkehr auf der Autobahn A23 zwischen Elmshorn und Itzehoe. - Foto: Christian Charisius/dpa

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  • Vom Wind verweht: Eine Frau geht mit einem Regenschirm über einen Weihnachtsmarkt in Frankfurt. - Foto: Andreas Arnold/dpa

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  • Ein Mann geht im Sturm am Ostseestrand von Warnemünde entlang. - Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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  • Strandspaziergänger trotzen dem starken Wind auf der Insel Wangerooge. - Foto: Peter Kuchenbuch-Hanken/-/dpa

    Peter Kuchenbuch-Hanken/-/dpa

Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser Teile des Strands in Hamburg-Övelgönne. - Foto: Bodo Marks/dpaDunkle Wolken ziehen über die Region Hannover hinweg. - Foto: Julian Stratenschulte/dpaEin Schlepper fährt bei schlechtem Wetter über die Ems. - Foto: Lars Penning/dpaMitarbeiter der Stadt schließen in Düsseldorf das Tor zum Alten Hafen. Über Weihnachten soll das Hochwasser mit steigendem Rheinpegel zurückkommen. - Foto: Rolf Vennenbernd/dpaSchnee und Regen behindern den Verkehr auf der Autobahn A23 zwischen Elmshorn und Itzehoe. - Foto: Christian Charisius/dpaVom Wind verweht: Eine Frau geht mit einem Regenschirm über einen Weihnachtsmarkt in Frankfurt. - Foto: Andreas Arnold/dpaEin Mann geht im Sturm am Ostseestrand von Warnemünde entlang. - Foto: Bernd Wüstneck/dpaStrandspaziergänger trotzen dem starken Wind auf der Insel Wangerooge. - Foto: Peter Kuchenbuch-Hanken/-/dpa

Sturmtief «Zoltan» ist am Donnerstag über Norddeutschland gefegt. Die ersten Fähren fielen bereits aus. Menschen an Elbe, Weser und Ems müssen sich auf schwere Sturmfluten einstellen. In den Flüssen werden die Wasserstände am Freitagvormittag voraussichtlich auf mehr als 2,50 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Donnerstag mitteilte. Damit wäre der Grenzwert für eine schwere Sturmflut überschritten. Betroffen sind Hamburg, Bremen und Niedersachsen.

Bereits für Donnerstagabend wurde eine Sturmflut an den Küsten der Nordsee erwartet, die das Potenzial hat, auf das Niveau einer schweren Sturmflut zu steigen. Das wirkte sich bereits auf den Fährverkehr am Donnerstag aus. Viele Fähren zwischen den Halligen und dem Festland fielen aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei mitteilte. Für andere Fähren gilt am Freitag ein Sonderfahrplan.

In Großbritannien sorgte der Sturm bereits für Probleme bei Reisenden. Der Wetterdienst warnte am Donnerstag vor allem im Norden vor starkem Wind - teils wurden Geschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde gemessen, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Schulen auf den Shetlandinseln blieben geschlossen. An manchen Orten stürzten Bäume um oder der Strom fiel aus. Auch im Flug- und Bahnverkehr kam es zwischenzeitlich zu Einschränkungen.

Hamburger Polizei warnt vor Aufenthalt an Elbe

Auslöser der Sturmflut ist, dass der Wind derzeit gleichbleibend aus einer Richtung stark weht und damit das Wasser an der Nordseeküste aufstaut. «Wenn die Flutwelle an den Nordseeinseln vorbei ist, läuft sie im Nachgang die Flüsse hoch», sagte Jennifer Brauch von den BSH-Vorhersagediensten für Nord- und Ostsee dazu.

Für die Nordseeküste wurden am Donnerstagvormittag Wasserstände erwartet, die 1,50 bis 2,00 Meter über dem mittleren Hochwasser liegen werden. Im Elbe- und Wesergebiet sollten sie auf 2,00 bis 2,50 Meter über das mittlere Hochwasser klettern.

Die Hamburger Polizei warnte mit Blick auf die erwartete Sturmflut in der Nacht zu Freitag davor, sich in der Zeit in tiefer gelegenen Gebieten rund um die Elbe aufzuhalten. Das betreffe vor allem den Hafen, die Hafencity und elbnahe Gebiete. Gebäude in diesen Bereichen sollten zudem vor Hochwasser geschützt und Fahrzeuge in höher gelegene Bereiche umgeparkt werden.

Zuletzt hatte in der Hansestadt das Tief «Nadia» am 30. Januar 2022 zu zwei aufeinanderfolgenden schweren Sturmfluten mit Werten von 2,84 und 2,60 Meter über dem mittleren Wasserstand geführt. Die letzten schweren Sturmfluten an der Nordsee gab es demnach im Januar und Februar 2022.

Meteorologen erwarten starken Wind

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für die Nord- und Ostseeküsten für den Freitagvormittag mit Böen mit einer Geschwindigkeit von 90 bis 110 Kilometern pro Stunde, auch noch stärkere Orkanböen sind möglich. Auch dem Rest des Landes macht Sturmtief «Zoltan» weiterhin zu schaffen. Zwar schwächt sich dort der Wind am Freitag zunächst ab, er frischt jedoch bereits in der zweiten Tageshälfte wieder auf.

Auch zum Wochenende und über die Weihnachtsfeiertage bleibe es sehr regnerisch und windig. «Es wird nicht ganz so viel wie heute, aber immer wieder muss man auch mit starken und stürmischen Böen rechnen», sagte Martin Schönebeck vom DWD. Hoffnung, dass der in den kommenden Tagen erwartete Niederschlag als Schnee herunterkommt, macht er nicht. Allenfalls in der Nacht zu Freitag könnten in den allerhöchsten Lagen des Sauerlands ein oder zwei Zentimeter Schnee fallen. Doch auch die drohten schnell wieder wegzutauen.

Weihnachtsmarkt vorsorglich geschlossen

Die Harzer Schmalspurbahnen stellten den Zugverkehr zum Brocken wegen des stürmischen Wetters ein. Am Donnerstag ruhe der Verkehr zwischen Schierke und dem Brockengipfel, teilte ein HSB-Sprecher mit. Auf dem übrigen Streckennetz sollen die Züge planmäßig fahren. Sturmfolgen auch in Nordrhein-Westfalen: Vorsorglich blieb etwa der Essener Weihnachtsmarkt am Donnerstag geschlossen.

In Nordrhein-Westfalen blieben am Donnerstag vorsorglich mehrere Weihnachtsmärkte am Donnerstag geschlossen, etwa in Essen oder Duisburg. Düsseldorf machte ab dem Nachmittag dicht. In Hamburg wollen die Betreiber der Weihnachtsmärkte ihre Buden zunächst wie geplant geöffnet lassen. So werde es beispielsweise für den Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus keine Einschränkungen bei den Öffnungszeiten geben, der Markt sei durch seine Lage gut geschützt, sagte eine Sprecher des Roncalli-Weihnachtsmarktes am Donnerstag in Hamburg. «Wie es die nächsten Tage weiter geht, werden wir sehen.»

@ dpa.de