Hawaii, Maui

Auf der Hawaii-Insel Maui gehen die Lösch- und Aufräumarbeiten nach den verheerenden Bränden weiter.

13.08.2023 - 01:59:24

80 Tote auf Maui - Debatte über Fehler im Katastrophenschutz. Die Debatte über fehlende Vorwarnungen und schlechte Katastrophenhilfe wird immer lauter.

  • Ein ausgebranntes Auto steht mitten in einem völlig zerstörten Gebiet der Kleinstadt Lahaina. - Foto: Rick Bowmer/AP

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  • Ein Haus in Lahaina ist durch den Brand komplett zerstört worden. - Foto: Rick Bowmer/AP

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  • Eine Frau gräbt in Lahaina auf Hawaii in den Trümmern eines zerstörten Hauses. - Foto: Rick Bowmer/AP/dpa

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Ein ausgebranntes Auto steht mitten in einem völlig zerstörten Gebiet der Kleinstadt Lahaina. - Foto: Rick Bowmer/APEin Haus in Lahaina ist durch den Brand komplett zerstört worden. - Foto: Rick Bowmer/APEine Frau gräbt in Lahaina auf Hawaii in den Trümmern eines zerstörten Hauses. - Foto: Rick Bowmer/AP/dpa

Es ist eine der schlimmsten Feuerkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten: Laut den Behörden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii sind dort durch Wald- und Buschbrände in den vergangenen Tagen 80 Menschen gestorben, weitere Tote werden befürchtet.

Die Kleinstadt Lahaini ist besonders hart getroffen, viele Straßenzüge dort sehen aus wie ein Kriegsgebiet. Immer lauter werden auch Fragen danach, ob die Behörden nicht deutlich besser auf das Unglück hätten reagieren können.

«Es gibt keine Transparenz», sagte Profisurfer Kai Lenny in einem Video auf Instagram. «Die Regierung sagt uns nicht, was passiert, und dadurch weiß keiner, wie wir helfen können.» Er selbst habe mit einem Jetski über das Wasser Menschen mit dem Nötigsten versorgt, weil viele Straßen gesperrt seien, sagte Lenny.

Evakuierung zu spät angeordnet?

Die Katastrophenschutzbehörde FEMA erklärte am Samstag, dass rund ein Dutzend Bundesbehörden mit Hilfsmaßnahmen für die Brandopfer beschäftigt seien. 150 FEMA-Mitarbeiter, darunter auch Such- und Rettungstrupps, seien bereits auf Maui, weitere seien unterwegs.

Kritik hatte es auch daran gegeben, dass auf Maui zu Beginn keine Warnsirenen zum Einsatz gekommen sein sollen. Zusätzlich erschwert wurden die Rettungsarbeiten dadurch, dass Lahaina im Norden und Süden jeweils nur über eine große Zufahrtstraße erreichbar ist.

In der Stadt, die vor dem Unglück rund 13.000 Einwohner hatte, hatte es zudem Beschwerden darüber gegeben, dass eine Evakuierung möglicherweise zu spät angeordnet wurde – noch am Donnerstag hatte es laut «New York Times» auf Facebook Meldungen der Behörden gegeben, dass die Feuer unter Kontrolle seien.

Später hatte Feuerwehr-Chef Bradford Ventura bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sich die Brände überraschend schnell ausgebreitet hätten und dass es zuvor «nahezu unmöglich» gewesen sei, schnell genug Evakuierungen anzuordnen.

Notversorgung läuft schleppend

Der Gouverneur des Bundesstaats, Josh Green, räumte ein, dass die Notversorgung schleppend anlaufe, weil es schwierig sei, von anderen Inseln Material nach Maui zu bringen. Die Lage sei beispiellos verheerend. Er habe eine Untersuchung zu der anfangs schleppenden Reaktion der Behörden angeordnet, sagte Green laut dem Sender CNN.

Unterdessen sei die Feuerwehr weiter im Einsatz, um Feuer in verschiedenen Regionen der Insel einzudämmen, teilte die Regierung des Bezirks Maui in der Nacht zum Samstag mit. Laut aktualisierten Zahlen des Pacific Desaster Center und der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA sind in dem Bezirk rund 2200 Gebäude durch das Feuer beschädigt oder zerstört worden. Erste Schätzungen gehen von rund 5,5 Milliarden Dollar (5,0 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau dort aus.

Neben den Feuern im Westen Mauis waren in weiteren Regionen der Insel sowie auf der Nachbarinsel Hawaii Anfang der Woche Brände ausgebrochen, die sich wegen starker Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern schnell ausgebreitet hatten. Mit einer Fläche von rund 1900 Quadratkilometern ist die hawaiianische Insel etwa halb so groß wie die spanische Urlaubsinsel Mallorca. Sie wird laut Angaben des Einzelhandelsverbands jährlich von rund zwei Millionen Touristen besucht. 

@ dpa.de