Matthias Maurer, ISS

Astronaut Maurer sieht sich auch als Umweltbotschafter.

09.10.2023 - 07:23:22

Astronaut Maurer lebt klimabewusst. Hat er doch aus dem All die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels gut sehen können.

Astronaut Matthias Maurer lebt im Alltag klimabewusst. «Ich versuche, möglichst wenig das Haus zu heizen und auch kurz zu duschen», sagte der gebürtige Saarländer der Deutschen Presse-Agentur. «Im Winter ziehe ich mich lieber ein bisschen dicker an, als zu Hause die Temperatur hochzudrehen.»

Ansonsten ernähre er sich «ausgewogen, aber mit möglichst wenig Fleischkonsum». Früher sei er «mal viele, viele Jahre Vegetarier» gewesen, aber er habe gemerkt, dass er nicht ganz auf tierische Proteine verzichten könne.

Auch als Wissenschaftler versuche er, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bei einem Experiment, das er während seiner Zeit auf der Internationalen Raumstation ISS machte, ging es um die Herstellung von Beton mit Blick auf weniger Ausstoß von CO2. Wenn es gelingen würde, Betonmischungen zu optimieren, sodass man weniger Ressourcen benötige, «hätten wir eine Riesenhebelwirkung, etwas für das Klima zu tun», sagte der 53-Jährige. Bei der Betonherstellung würden weltweit sieben Prozent des CO2 freigesetzt.

Bände, Dürre, Ödnis

Maurer war von November 2021 bis Mai 2022 für 177 Tage auf der ISS, die die Erde in einer Höhe von etwa 400 Kilometern umkreist. Von dort habe er die Auswirkungen des Klimawandels sehen können. Brände im Urwald, Dürre, Ödnis. «Der ganze afrikanische Kontinent in der nördlichen Hälfte und ganz unten im Süden ist ein einziges Dürreland. Man sieht es auch in Australien und in vielen anderen Bereichen. Und es wird immer mehr», sagte Maurer. «Solche Bilder, die prägen sich uns Astronauten total ein vom All aus gesehen.»

Es müsse dringend gehandelt werden. «Wir müssen schauen, dass wir die Temperaturerhöhungen, die wir dem Planeten zufügen, möglichst ändern», sagte er. Auch der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen wie CO2 müsse vermindert werden. «Vieles läuft im Moment aus dem Ruder. Das kann so nicht gut gehen. Wir müssen versuchen, uns dem Gleichgewicht der Erde wieder anzunähern.»

@ dpa.de