Jahrescharts, Komet

2023 ist ein Jahr des Triumphs für ältere Rocker.

31.12.2023 - 10:01:51

Jahrescharts '23: «Komet» schlägt ganz oben ein. In der Jahreshitparade findet sich auch wieder viel Deutschsprachiges. Und in den Single-Jahrescharts sind Frauen wesentlich präsenter.

  • «Komet» ist Udo Lindenbergs erster Nummer-eins-Hit geworden. - Foto: Marcus Brandt/dpa

    Marcus Brandt/dpa

  • Taylor Swift hat ein enorm erfolgreiches Jahr hinter sich. - Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

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  • Sie rollen immer noch - die Rolling Stones. - Foto: Scott Garfitt/Invision/AP/dpa

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«Komet» ist Udo Lindenbergs erster Nummer-eins-Hit geworden. - Foto: Marcus Brandt/dpaTaylor Swift hat ein enorm erfolgreiches Jahr hinter sich. - Foto: Rolf Vennenbernd/dpaSie rollen immer noch - die Rolling Stones. - Foto: Scott Garfitt/Invision/AP/dpa

Altrocker sind 2023 spitze: Udo Lindenberg steht - zusammen mit dem gut 50 Jahre jüngeren Rapper Apache 207 - in den Jahrescharts bei den Singles ganz vorn. Bei den Alben sind die Rolling Stones an der Spitze. «Yeah, wenn die Experten der Panik-Family den «Komet» immer und immer höher steigen lassen, weit über die Stratosphäre hinaus ins All... Ey, das ist der Wahnsinn!», ließ sich Lindenberg zitieren. «Total geflasht.»

Der längste Nummer-eins-Hit Deutschlands, «Komet», ist nun also auch erwartungsgemäß der Hit des Jahres. In der Jahresauswertung der Offiziellen Deutschen Charts schaffte es der eingängige Song des Duos Lindenberg (77) und Apache 207 (26) auf Platz eins, wie GfK Entertainment mitteilte. Dahinter landete der Liebeskummer-Popsong «Flowers» von Miley Cyrus, gefolgt von «Sie weiß» des Duos Ayliva feat. Mero.

Mehrere Rekorde für «Komet»

Der im Januar veröffentlichte «Komet» sei hierzulande mehr als 275 Millionen Mal gestreamt worden, erläuterte GfK Entertainment. «Mit 21 Nummer-eins-Wochen ist es der am häufigsten an der Spitze der Offiziellen Deutschen Charts platzierte Song und mit 42 Wochen, gemeinsam mit «Ein Stern (... der deinen Namen trägt)» von DJ Ötzi & Nik P., der am häufigsten in den Top 10 vertretene Titel überhaupt.»

Stones in wenigen Wochen zum Album des Jahres

Bei den Alben landeten die Rolling Stones mit dem erst Ende Oktober veröffentlichten «Hackney Diamonds» auf dem ersten Platz - es ist das erste komplette Album der Rolling Stones nur mit neuen Songs seit 2005. Dem Sender Hit Radio FFH sagte Mick Jagger (80) in einem Interview: «Auf keinen Fall wollten wir eine nostalgische Weißt-Du-noch-Platte machen, sondern etwas Zeitgemäßes, Modernes!» Deshalb habe es auch bewusst die Zusammenarbeit mit vielfach deutlich jüngeren Musikern und Produzenten gegeben.

GfK Entertainment zitierte am Freitag Ron Wood, es sei «eine Ehre» das «Album des Jahres» in Deutschland gelandet zu haben. «Ich hoffe, ihr habt es genauso genossen wie wir, als wir es gemacht haben.»

Die englische Synth-Rock-Band Depeche Mode schuf mit «Memento Mori» das zweiterfolgreichste Album des Jahres in Deutschland. Platz drei ging an die US-Rockband Metallica («72 Seasons»).

Deutscher Anteil bei den Alben unverändert hoch

Die beliebtesten deutschsprachigen Platten der vergangenen zwölf Monate sind von Rapper Apache 207 («Gartenstadt», Platz vier) und Pop-Altmeister Herbert Grönemeyer («Das ist los», Platz sechs).

Mit 64 Produktionen besetzen deutschsprachige Acts fast zwei Drittel aller Positionen in den Album-Jahrescharts. Das war auch schon in den vergangenen Jahren in etwa so. Erfolgreichster Künstler im Schlagersegment war diesmal Roland Kaiser («Perspektiven», Platz 13).

Viel Taylor Swift in den Album-Jahrescharts

Superstar Taylor Swift - laut «Time»-Magazine «Person of the Year» - eroberte mit «Taylor's Version» ihres früheren Albums «1989» den fünften Platz in den Jahrescharts; Swift brachte so viele Alben wie niemand sonst in den Top 100 des Jahres 2023 unter: nämlich sieben Stück.

Single-Top-100 sind viel weiblicher

Mit insgesamt sechs Songs konnte die Musikerin Ayliva so viele Titel in die Jahresendauswertung der einzelnen Lieder wie niemand anderes unterbringen. Dank Nina Chuba oder auch Taylor Swift stieg der Anteil an Künstlerinnen in den Single-Top-100 deutlich: Während es 2022 nur 13 Titel von weiblichen Acts in die Jahres-Top-100 schafften, waren es diesmal doppelt so viele: 26.

Single-Top-100 sind auch viel deutscher

Insgesamt stammte mehr als die Hälfte (51) der hundert erfolgreichsten Singles des Jahres von deutschen (oder eben deutschsprachigen) Acts. 2022 waren es 42 gewesen, davor 39. Allein deutschsprachiger Hip-Hop mache dieses Jahr fast ein Drittel aller Positionen bei den Singles aus, berichtete GfK Entertainment.

Im Jahr 2022 war der umstrittene Ballermann-Hit «Layla» von DJ Robin & Schürze der Hit des Jahres geworden. Bei den Alben hatte 2022 Rammstein mit «Zeit» vorne gelegen.

@ dpa.de