Twitter, Facebook

Wie das digitale Zeitalter die Nachrichtenindustrie verändert

10.10.2020 - 14:50:00

Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft verändert nach und nach alle Bereiche unseres Lebens, darunter auch die Art, wie wir Nachrichten konsumieren. War es einst die frisch gedruckte Zeitung am Frühstückstisch oder die Live-Übertragung im Fernsehen, so stehen heute ganz andere Kanäle zur Verfügung, über die Nachrichten ihr Publikum erreichen.

 
Quelle: pixabay.com

Ob dieser Wandel als gut oder schlecht zu beurteilen ist, gilt es noch zu entscheiden. Eins kann jedoch mit Sicherheit gesagt werden: Die Digitalisierung hat die Funktionsweise der Nachrichtenindustrie und unsere Wahrnehmung von Nachrichten nachhaltig verändert.

Soziale Medien als Plattform für seriöse Nachrichten und Fake News

Die zunehmend wichtige Rolle von Sozialen Netzwerken bei der Verbreitung von Nachrichten kann wohl als wichtigster Wandel in der Nachrichtenindustrie interpretiert werden. Statt im stündlichen Update im Fernsehen oder Radio, werden aktuelle Nachrichten direkt auf Twitter, Facebook und Co. geteilt, wo sie Millionen von Nutzern erreichen. Mit diesem vereinfachten und direkteren Zugang zu Nachrichten sind allerdings auch Gefahren verbunden.

Das Problem der Fake News hält Medienunternehmen, Politik und Verbraucher gleichermaßen in Atem. Die Nachrichtenagenturen haben nicht mehr das Monopol der Informationsverbreitung, weil jeder im Internet zum Nachrichtenverbreiter werden und damit die Masse der Nutzer manipulieren und beeinflussen kann.

Ob es sich bei den angezeigten Inhalten um Fake News handelt oder nicht, ist für den Nutzer meist auf den ersten Blick nur schwer erkennbar. Liest er auf Twitter, dass Donald Trump sich die Haare braun gefärbt hat oder am Samstagabend gleich fünf Spieler gleichzeitig im Online-Casino bei Mr Green den Jackpot geknackt haben, muss er den Wahrheitsgehalt der Aussagen kritisch überprüfen und kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Meldung von einer seriösen Quelle stammt.

Die Digitalisierung der Nachrichtenindustrie fordert von den Verbrauchern also mehr Eigeninitiative und kritisches Hinterfragen. An diese neue Vorsicht im Umgang mit in Sozialen Netzen verbreiteten Nachrichten müssen wir uns noch gewöhnen.

Smartphone-Apps und Newsletter ersetzen die traditionellen Nachrichtenkanäle

Alle tagesaktuellen Nachrichten mit einem Klick im Überblick statt die Druckausgabe der Regionalzeitung durchzublättern. So geht Nachrichtenlesen heute. Mit einer Vielzahl an Apps und einer einfachen Anmeldung zum Newsletter wird dem Nutzer der Zugang zu den Nachrichten erleichtert.

Nachrichtenapps stellen ein unbegrenztes Angebot an Nachrichten aus der ganzen Welt in Echtzeit zur Verfügung und durch das Abonnieren von Newslettern wird das Nachrichtenangebot zudem gezielt auf den Nutzer und seinen Interessen angepasst. Alle relevanten News aus einer bestimmten Branche oder zu einem bestimmten Themengebiet landen so im übersichtlichen Format direkt im E-Mail Postfach.

Durch moderne Technologien sind Nachrichten also gewissermaßen einfacher zugänglich geworden. Insbesondere für die junge Generation hat die Digitalisierung einen neuen Zugang zur Nachrichtenindustrie geschaffen.

Trend digitale Zeitungen

Neben Nachrichtenapps und Newslettern bilden eZeitungen, auch bekannt als E-Paper, die dritte Innovation in der Nachrichtenindustrie. Sie richten sich primär an Liebhaber der traditionellen Printzeitung, der sie in ihrer Aufmachung ähnelt. Als Online-Ausgabe kann die Zeitung heutzutage auf dem handlichen Tablet oder unterwegs auf dem Smartphone gelesen werden.

Tatsächlich setzen viele etablierte Medienunternehmen heutzutage mehr und mehr auf eine gut ausgebaute Online-Präsenz. Für die Konsumenten hat das neben einem vereinfachten Zugang noch einen weiteren Nutzen: Ältere Artikel können jeder Zeit im Online-Archiv eingesehen werden.

Schlusswort

Vielerorts mag, mit Verweis auf Fake News und dem Wegsterben von Printmedien, gegen eine Digitalisierung der Nachrichtenindustrie argumentiert werden. Jedoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das digitale Zeitalter den Zugang zu Nachrichten für viele Menschen überhaupt erst möglich, beziehungsweise den Konsum von Nachrichten erst wieder interessant gemacht hat. Die Digitalisierung bahnt sich langsam einen Weg in alle Bereiche unseres Lebens, die Nachrichtenindustrie ist da keine Ausnahme. Mit etwas Mut zu Veränderungen und neu gedachten Spielregeln für die Nachrichtenverbreitung im Internet, kann sie vom digitalen Wandel profitieren.