Weltspiegel, Auslandskorrespondenten

München - Moderation: Andreas Cichowicz

23.11.2023 - 15:18:47

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 26. November 2023, 18:30 Uhr vom NDR im Ersten

Geplante Themen:

Israel: Nach dem Geisel-Deal - Ein erster Schritt zum Frieden?

Für viele ein Zeichen der Hoffnung: Wenn die freigelassenen Geiseln wieder bei ihren Angehörigen sind und auch die aus den israelischen Gefängnissen entlassenen Palästinenser wieder nach Hause kommen, könnte ein erster Schritt zu einem Frieden gemacht worden sein. Aber die israelische Armee ist weiterhin entschlossen, die Hamas militärisch zu zerstören und im Gazastreifen auch langfristig die Kontrolle zu behalten. Derweil wird die Lage der Menschen in Gaza immer schwieriger. Der Weltspiegel berichtet aktuell über die Ereignisse und über israelische Friedensaktivisten und ihre Hoffnungen für die nächsten Wochen.

USA: Ein Jahr vor der Wahl - Frust und Angst vor der Zukunft

Jahrzehntelang waren die USA der Motor der Globalisierung: Der freie Handel sollte nicht nur weltweit für Wohlstand und Frieden sorgen, sondern auch in den Vereinigten Staaten selbst. Eine Hoffnung, die bitter enttäuscht wurde. Stattdessen hat Amerika vor allem billige Waren importiert und gut bezahlte Arbeitsplätze exportiert. Millionen von Amerikanern verloren ihren Job und das Vertrauen in die Regierung. Politiker beider Lager werben jetzt für eine stärkere Rückbesinnung auf sich selbst. Während zum Beispiel das rechte Lager der Republikaner Amerika am liebsten komplett von der internationalen Zusammenarbeit entkoppeln und die Militärhilfen für die Ukraine einstellen würde, sucht Joe Biden verzweifelt nach einem Mittelweg. In den alten Industriegebieten, dem sogenannten "Rust-Belt", findet der US-Präsident allerdings immer weniger Zuspruch. (Autor: Torben Börgers, ARD-Studio Washington)

Brasilien: Ökosystem Pantanal - am Rande der Belastbarkeit

Es brennt im Pantanal. Das größte Feuchtgebiet der Erde leidet unter extremer Hitze und Dürre. Der Fluss Uruguay erreicht historische Tiefstände. Ursache sind vor allem der Klimawandel und das Klimaphänomen El Niño. Doch auch die Abholzung und die Brände der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass schattenspendende Bäume fehlen, das Mikroklima ist bereits aus dem Gleichgewicht. Trotz der extremen Umwelt-Belastung treibt der Bundesstaat Matto Grosso die Pläne voran, den Fluss als Transportweg für z.B. Soja und Rinder zu nutzen, um mehr und günstiger Produkte ins Ausland, besonders China zu exportieren. Es geht ihnen um wirtschaftliches Wachstum und mehr Wohlstand für sich und die Region. Die Interessen der Agrarindustrie stehen im Konflikt mit Umweltschützern und Wissenschaftlern. Wenn der Fluss für die Schifffahrt vertieft wird, wird das Flusswasser schneller ablaufen und die nötigen Überschwemmungen geraten in Gefahr. Sie sind überzeugt, dass die wirtschaftliche Nutzung des Flusses das Pantanal und seine Biodiversität über die Grenzen der Belastbarkeit führen wird. Und das sei eine Katastrophe für den gesamten Planeten. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro)

Spanien: Die Wolkenfänger von Gran Canaria

Dürre wird wieder Thema sein auf dem UN-Klimagipfel, der kommende Woche beginnt. Forschende der Vereinten Nationen fordern, über alternative Methoden der Wassergewinnung nachzudenken. Dazu gehört auch, an Bergen mit Hilfe von Netzen Wasser aus vorbeiziehenden Wolken zu gewinnen. Auf den Kanarischen Inseln gibt es dazu vielversprechende Experimente. Mit dem so gewonnenen Wolkenwasser wird derzeit ein Waldbrandgebiet auf Gran Canaria wiederaufgeforstet. In Marokko geht es derweil bereits um mehr: Über einen Berg ziehende Wolken sollen Dörfer am Rande der Sahara mit Trinkwasser versorgen. (Autor: Sebastian Kisters, ARD-Studio Madrid)

Im Weltspiegel Podcast spricht Philipp Abresch mit dem ARD-Korrespondenten Sebastian Kisters über seine hoffungsvoll stimmende "Weltspiegel"-Doku über die Wolkenfänger. Der Industriedesigner Peter Trautwein, der die Netze aufgestellt hat, erklärt, wie sie funktionieren und wie sie das Leben der Menschen im Süden Marokkos verändert haben.

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Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter/Daniel Satra (NDR)

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