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Deutschland im Oscar-Fieber: Wer macht das Rennen?

02.11.2020 - 10:05:28

Bis die nächste Verleihung des begehrtesten Filmpreises der Welt stattfindet, vergehen noch mindestens fünf Monate. Die deutschen Filmemacher haben sich jedoch schon um ihre Auswahl gekümmert und wählen in wenigen Wochen den Film, den sie ins Rennen um die prestigeträchtige Trophäe schicken möchten.

Wenn Filme mit dem Oscar ausgezeichnet werden, ist die internationale Anerkennung garantiert. Kritiker feiern die Produktionen, Filmliebhaber wissen sie zu schätzen und das Feuilleton lobt sie in den höchsten Tönen. Dass die ausgezeichneten Filme nicht immer gleichfalls an der Kinokasse überzeugen, spielt bei dieser Preisverleihung keine Rolle. Hier zählt das künstlerische Handwerk, das es zu loben gilt.

Im Vorfeld der Oscar-Verleihung brodelt die Gerüchteküche. Wer macht das Rennen? Wer ist der Favorit? Wer hat Außenseiterchancen? Selbst findige Buchmacher wie Betway ermitteln im Vorfeld Quoten und Chancen, die auf die Gewinnchancen abzielen und in den Wettbüros wenige Tage vor der Verleihung für Hochbetrieb sorgen. Dass der Buchmacher, der vor allem durch Sportwetten und -sponsoring bekannt ist, häufig richtig liegt, kann man auch an der positiven Bewertung bei Wettfreunde sehen: Kenner und Experten helfen mit Bundesliga Tipps, testen jedoch auch die verschiedenen Anbieter. Während beim Fußball Punkte wie die Aufstellung und Kondition der Spieler bedeutend sind, spielen bei den Oscars jedoch Faktoren wie Cast, Crew, thematische Relevanz und Drehbuch in der Quotenermittlung eine wichtige Rolle.

Oscar Filmauszeichnung
Oscar Filmauszeichnung
Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/oscar-akademie-auszeichnung-wohnung-3200050/

Deutschlands Favoriten

Bevor im kommenden Frühjahr 2021 der Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ verliehen wird, müssen sich die deutschen Filmemacher entscheiden, welchen Vertreter sie nach Hollywood schicken. Zehn Filme befinden sich in der finalen Auswahl für den Auslands-Oscar, deren Genre unterschiedlicher nicht sein könnten. Von der Musical-Produktion „Ich war noch niemals in New York“ von Philipp Stölzl, die von der Kritik mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, bis hin zum jüngst gestarteten und brisanten Drama „Und morgen die ganze Welt“ stehen verschiedene Filmproduktionen zur Wahl.

Unumstrittener Favorit ist das Drama „Berlin Alexanderplatz“ von Burhan Qurbani. Auf der Berlinale 2020 wurde die freie Interpretation des gleichnamigen Romans von Alfred Döblin gefeiert und erregte auch international viel Aufmerksamkeit. Im Zentrum des episodenhaften Films steht der afrikanische Immigrant Francis, der sich gegen die Widrigkeiten des Lebens stellt und mit aller Kraft versucht, ein anständiges Leben zu führen. Doch die gegenwärtige politische Stimmung und die angeheizte Debatte der Migrationspolitik erschweren ihm den Neuanfang. Das Drama mit Welket Bungué, Jella Haase und Albrecht Schuch in den Hauptrollen räumte auch beim diesjährigen Deutschen Filmpreis fünf Auszeichnungen in den Hauptkategorien ab. Ein gutes Vorzeichen? Oskar Roehlers Rainer Werner Fassbinder-Drama „Enfant Terrible“ könnte dagegen aufgrund seiner filmhistorischen Geschichte bei den Entscheidern punkten. Oliver Masucci, Alexander Scheer, Jochen Schropp und Meike Droste standen für das ehrgeizige Projekt vor der Kamera.

Filmkamera
Filmkamera
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Zweite Oscar-Chance für Caroline Link?

Auch Regisseurin Caroline Link kann sich Hoffnungen auf einen weiteren Oscar machen. Mit ihrem Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ berührte sie Anfang des Jahres die Zuschauer zu Tränen. 2003 erhielt die Filmemacherin erstmals den Oscar für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“, in dem Julianne Köhler, Lea Kurka und Merab Ninidse spielten. Ob sie 2021 Deutschalnd erneut in Los Angeles vertreten wird, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Ende Oktober wird eine Fachjury über den auserwählten Film abstimmen.