DM, Malaika Mihambo

Mit zwei Sprüngen auf 6,93 Meter beweist Olympiasiegerin Malaika Mihambo bei den deutschen Meisterschaften gute Form - ehe sie ihren Oberschenkel spürt.

10.07.2023 - 07:33:15

Verletzt: Schwierige Tage für Olympiasiegerin Mihambo

Auf dem Beifahrersitz eines dunklen Wagens verließ Olympiasiegerin Malaika Mihambo die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Die frisch gekürte Titelträgerin wusste bei der Abfahrt vom Auestadion in Kassel nicht genau, was die Oberschenkelverletzung auf ihrem WM-Weg bedeuten wird.

Mit zwei überzeugenden Sprüngen auf 6,93 Meter hinterließ die 29-Jährige von der LG Kurpfalz beim Kräftemessen mit der deutschen Konkurrenz einen starken Eindruck und sicherte sich ihren siebten deutschen Meistertitel. Doch der Abbruch ihres Weitsprung-Wettkampfs am Sonntagabend rief Sorgen hervor.

Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Abend nach einer ersten Ultraschall-Untersuchung mitteilte, hat Mihambo eine Verhärtung im lädierten Oberschenkel erlitten, aber keinen Riss. Genauen Aufschluss sollen weitere Untersuchungen in den kommenden Tagen ergeben. Dick bandagiert war das Bein bei ihrer Abfahrt. Man werde die Verletzung in den kommenden Tagen weiter beobachten, teilte der leitende Verbandsarzt Andrew Lichtenthal mit. 

Keine leichte WM-Saison

Für Deutschlands Leichtathletik-Star ist die WM-Saison alles andere als leicht. Erst setzte sie ein Infekt außer Gefecht, nun stoppt sie der Oberschenkel. Beim Streben nach Bestweiten bremst das die Weltmeisterin von 2019 und 2022 erneut. Dabei würde sie so gerne bei den Weltmeisterschaften vom 19. bis 27. August in Budapest den WM-Hattrick schaffen. 

Zusammen mit Speerwerfer Julian Weber ist Mihambo derzeit die größte Medaillenhoffnung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt. Nach einmal Gold durch Mihambo und Bronze durch die aktuell geschwächte Sprint-Staffel um Frontfrau Gina Lückenkemper bei der insgesamt enttäuschenden WM im Vorjahr erhofft sich der DLV in Ungarns Hauptstadt ein besseres Abschneiden.

Trainer: «War für mich ein Wunder»

Wie im Vorjahr beeinträchtigt aber wieder die Gesundheit die Titelkampf-Planungen von Mihambo. Nach der WM in den USA und vor den Europameisterschaften in München stoppte sie eine Corona-Infektion. Trotzdem trat sie an und erkämpfte sich Silber. «Wie Malaika das gemacht hat, das war für mich ein Wunder», sagte ihr Trainer Ulli Knapp schon über den EM-Auftritt. Nur drei Zentimeter fehlten zu Gold.

In diesem Jahr belegt Mihambo mit 6,93 Metern Rang fünf in der Welt. Der Auftritt in Kassel war aber ein Beleg, dass es in dieser Saison sehr viel weiter gehen kann - wenn die Gesundheit mitspielt.

@ dpa.de