Voigt, Sechste

Eine Strafminute ist für Vanessa Voigt besonders bitter.

01.03.2024 - 17:28:45

Voigt Sechste in Oslo - Doll schwach wie nie. Hauchdünn verpasst die Biathletin in Oslo die kleine Kristallkugel für den Sieg im Einzel-Weltcup. Die deutschen Männer sind chancenlos.

Biathletin Vanessa Voigt hat mit einem sechsten Platz in Oslo nur knapp ihren ersten Triumph im Disziplin-Weltcup im Einzel verpasst.

Ein Schießfehler war für die Thüringerin über 15 Kilometer zu viel, um sich die kleine Kristallkugel zu sichern. Beim Sieg der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (1 Fehler) hatte Voigt 1:04,7 Minuten Rückstand. Platz zwei belegte die Schwedin Elvira Öberg (1) vor der Norwegerin Ida Lien (1).

In der Disziplinwertung ging die Trophäe nach insgesamt drei Rennen an die Italienerin Lisa Vittozzi (2), die Vierte wurde. «Die Kugel ist weg, aber Lisa hat sie sich mehr als verdient», sagte die Olympia-Vierte Voigt, die in der Endabrechnung Rang zwei belegte. In allen vier Klassiker-Rennen - der WM-Wettkampf wird nicht mehr im Weltcup mitgerechnet - schoss die 26-jährige Voigt in diesem Winter nur eine Strafminute und traf 79 Mal ins Schwarze.

«Natürlich ärgere ich mich so ein bisschen. Mein Ziel war es, viermal Null zu bringen. Es ist wie es ist, aber ich kann trotzdem sehr zufrieden mit meinem Rennen sein», sagte Voigt im ZDF. Aufgrund dichten Nebels war das Einzel von Donnerstag auf Freitag verschoben worden. Am Freitagmittag hatte es eine weitere Verschiebung gegeben, ehe sich die Sichtverhältnisse deutlich besserten.

Zweitbeste Deutsche wurde Johanna Puff (1) auf Rang 18. Selina Grotian (2) kam als 28. ins Ziel, Sophia Schneider (4) als 39. Vizeweltmeisterin Janina Hettich-Walz erwischte einen schwachen Tag und wurde nach vier Strafminuten nur 46. Bei der WM im Februar in Tschechien hatte sie überraschend Silber gewonnen.

Nicht am Start war Franziska Preuß. Die frühere Staffel-Weltmeisterin kann in diesem Winter aufgrund anhaltender gesundheitlicher Beschwerden womöglich gar keine Rennen mehr bestreiten. Wie der Deutsche Skiverband mitteilte, wird die 29-Jährige weder in Oslo noch in der kommenden Woche in Soldier Hollow/USA antreten. Sollte Preuß vollkommen gesund werden, wären nur noch Starts beim Weltcup-Finale in Canmore/Kanada möglich.

Doll nur auf Platz 74

Benedikt Doll erlebte mit dem schlechtesten Rennergebnis seiner Weltcup-Karriere ein Debakel zum Auftakt seiner Abschiedstour. Im ersten Wettkampf nach seiner Rücktrittsankündigung zum Saisonende schaffte es der 33-Jährige im Einzel nur auf Platz 74. Der Schwarzwälder leistete sich bei 20 Schüssen gleich sieben Strafminuten und hatte am Holmenkollen 9:02,6 Minuten Rückstand auf den fehlerfreien norwegischen Sieger Sturla Holm Laegreid.

Bei der WM vor gut zwei Wochen hatte Doll in dieser Disziplin noch die Bronzemedaille gewonnen. Sein schlechtestes Weltcup-Resultat war zuvor ein 61. Platz im Sprint von Ruhpolding im Januar 2016. «Ich weiß auch nicht. Die ersten Schüsse war ich gar nicht bereit», sagte Doll im ZDF und gab zu: «Mental war die Vorbereitung auf das Rennen sehr schwierig. Ich bin nicht so richtig reingekommen.»

Bester Deutscher nach 20 Kilometern wurde Johannes Kühn, der mit zwei Fehlern als Zwölfter ins Ziel kam. Justus Strelow (2) beendete den ersten Wettkampf nach der Weltmeisterschaft in Tschechien als 17. Schlechter lief es für ihre Teamkollegen: Roman Rees (1) schaffte es an seinem 31. Geburtstag nur auf Platz 25, Philipp Horn (4) wurde 29. und Philipp Nawrath (3) kam auf Rang 32.

Den nächsten norwegischen Dreifacherfolg machten Tarjei Bö und Vetle Sjaastad Christiansen als Zweiter und Dritter vor ihren eigenen Fans perfekt.

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