NHL, Stanley Cup

Die Vegas Golden Knights feiern im erst sechsten Jahr ihres Bestehens ihren ersten Stanley-Cup-Titel.

14.06.2023 - 07:05:54

Erstmals Meister: Golden Las Vegas holen den Stanley Cup. Gleich mehrere Spieler sichern sich dabei einen prominenten Platz in der NHL-Historie.

  • Mark Stone, rechter Flügel der Vegas Golden Knights, läuft mit dem Stanley Cup über das Eis. - Foto: John Locher/AP

    John Locher/AP

  • Die NHL-Stars der Vegas Golden Knights jubeln mit dem Stanley Cup. - Foto: John Locher/AP

    John Locher/AP

Mark Stone, rechter Flügel der Vegas Golden Knights, läuft mit dem Stanley Cup über das Eis. - Foto: John Locher/APDie NHL-Stars der Vegas Golden Knights jubeln mit dem Stanley Cup. - Foto: John Locher/AP

Der neue Eishockey-Champion der NHL kommt aus der Mojave-Wüste. Gleich mit ihrem ersten Stanley-Cup-Titel haben die Vegas Golden Knights im sechsten Jahr ihres Bestehens Geschichte geschrieben.

Schneller als das zweitjüngste NHL-Franchise bis zum Stanley Cup waren bislang nur die Edmonton Oilers in ihrer fünften NHL-Saison vor 39 Jahren. Das aktuelle Oilers-Team um Topstar Leon Draisaitl darf sich nun damit trösten, in der zweiten Playoff-Runde am späteren Champion gescheitert zu sein. 

So eindrucksvoll wie die sportliche Entwicklung Las Vegas' seit 2017 war auch der entscheidende Sieg im fünften Spiel der Finalserie gegen die Florida Panthers: Das 9:3 war mehr als der noch fehlende vierte Sieg, es war ein Statement. 

Von dieser Vorstellung in der Finalserie und der Entwicklung des Teams zeigte sich auch NHL-Boss Gary Bettmann beeindruckt. «Was in dieser Arena und außerhalb davon abgeht, ist unglaublich und ein Beleg dafür, was für ein großartiger Eishockey-Markt das ist», sagte Bettmann zum Publikum, ehe er Kapitän Mark Stone die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt überreichte. «Vegas, ihr wisst in der Tat, wie man eine Party schmeißt.» Und diese Party dürfte am Dienstagabend erst begonnen haben.

Lädierter Stone erzielt Hattrick

Der am Rücken lädierte Stone erzielte beim Kantersieg einen Hattrick - das hatte seit 101 Jahren kein NHL-Spieler mehr in einem entscheidenden Stanley-Cup-Spiel geschafft. «Wörter können das nicht beschreiben. Das ist das beste Gefühl auf der Welt», sagte der 31 Jahre Kapitän des Teams. «Endlich ist es wahr geworden. Hier stehen wir jetzt als Stanley-Cup-Champions und ich freue mich riesig für die Spieler, für diese Stadt und dieses Team.»

Auch sein Mitspieler Jack Eichel, der drei Vorlagen beisteuerte, sorgte für Aufsehen. Der 26-Jährige stand stets im Schatten von Edmontons Topstar Connor McDavid, der im selben Jahr wie Eichel (2015) als bester Spieler seines Jahrgangs gedraftet worden war. Dass Eichel nun nach seiner ersten Playoff-Teilnahme überhaupt vor McDavid und Draisaitl seinen ersten Stanley Cup gewann, ist in der NHL ein großes Thema. «Davon träumt jeder», sagte der US-Profi, der 2021 zum Team gestoßen ist. «Man nennt solche Spieler Außenseiter. Jedoch sind sie es, die das alles hier aufgebaut haben.» 

Wen Eichel meinte, sind die sechs Akteure um Jonathan Marchessault, die von Beginn an in Las Vegas aufgelaufen sind und durch fünf Playoff-Teilnahmen in sechs Jahren einiges an Erfahrung gesammelt haben. Bereits in ihrem ersten Jahr in der NHL 2017/2018 erreichten die Golden Knights die Endspielserie, mussten sich damals aber den Washington Capitals um den deutschen Nationaltorhüter Philipp Grubauer geschlagen geben.

Auch Marchessault ausgezeichnet

Auch der Kanadier Marchessault sicherte sich nun einen Platz in der NHL-Historie. Der 32-Jährige erhielt die Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der NHL-Playoffs. Er erzielte 13 Tore in den Playoffs und war mit 25 Punkten hinter Eichel zweitbester Scorer der Endrunde. Vor allem aber ist Marchessault der erste niemals gedraftete NHL-Profi seit der Eishockey-Ikone Wayne Gretzky 1988, der den Titel als Playoff-MVP erhält. 

Mit neun Toren stellten die Golden Knights zudem einen 81 Jahre alten Final-Rekord der NHL ein. Nur die Toronto Maple Leafs 1942 und die Detroit Red Wings 1936 hatten in der Ligahistorie in einer Final-Partie ebenfalls neunmal getroffen.

@ dpa.de