Bayern hoch im Kurs

Schon bald startet die UEFA Champions League in ihre 29. Spielzeit seit sie diesen Namen trägt. Einige der wichtigsten Mannschaften haben dabei bereits deutlich Position bezogen. Sie haben sich wie der FC Bayern München mit weiteren Spielern von Weltklasseformat verstärkt oder sind wie Manchester City nach einer für ihre Verhältnisse enttäuschenden Saison auf Wiedergutmachung aus. Gerade bei diesen beiden Vereinen könnte die Gemütslage nach Ablauf der letzten Saison nicht unterschiedlicher gewesen sein. Die Bayern feierten ein Triple, mit der Champions League, dem Titel in der Bundesliga sowie dem DFB-Pokal. Manchester City hingegen scheiterte in der Champions League an Olympique Lyonnais, in der englischen Meisterschaft am überragenden FC Liverpool sowie im FA-Cup im Halbfinale an Arsenal. Die einzige Trophäe blieb der englische Ligapokal, nach einem Endspielsieg gegen Aston Villa Anfang März 2020.

Stärker denn je - dank Sané

Die Anzahl der Transfers bei den Bayern hält sich relativ in Grenzen, wenn man sie mit früheren Sommern vergleicht. Doch ein Transfer sticht heraus. Ausgerechnet von Manchester City stieß der deutsche International Leroy Sané zu den Bayern. Wer glaubt, dass es für die Bayern schwieriger sein würde, den Titel zu verteidigen, als ihn erstmals seit 2013 wiederzugewinnen, könnte sich irren. Das sehen auch die Buchmacher so. Anbieter wie Betway führen die Bayern z. B. wieder als einen Fussball Wetten Topfavoriten mit einer Quote von 5,50 (Stand: 23.09.). Höher wird aktuell nur Manchester City eingestuft, mit einer Quote von gar nur 5,00. Auf den Plätzen dahinter folgen der FC Liverpool sowie Paris St-Germain.

Bemerkenswert ist, dass Manchester City zwar die beste Quote hat, allerdings die Saison nicht als amtierender englischer Meister in Angriff nimmt. Diese Ehre ist dem FC Liverpool zuteil geworden, der erstmals seit Bestehen der Premier League (seit 1992) und auch erstmals seit dreißig Jahren (1990) englischer Meister wurde. Dass Liverpool im Verlauf der Saison in der Champions League als Titelverteidiger an Atlético Madrid gescheitert war, schien dabei kaum jemanden mehr zu interessieren. Dennoch ist davon auszugehen, dass das Team von Jürgen Klopp einen weiteren Anlauf unternehmen wird, um in der Champions League ein viertes Finale in drei Jahren zu erreichen.

Seit Jahren nicht mehr so schwach eingestuft wie in dieser Saison wurde hingegen der FC Barcelona. Die Ungewissheit um Lionel Messi und ständige Wechsel auf der Trainerbank haben dort ihre Spuren hinterlassen. Um den Erzrivalen Real Madrid sieht es indes auch nicht wesentlich besser aus. Auch in Madrid sind die Trainer jeweils nur einen Misserfolg von ihrer Entlassung entfernt. Am besten wirkte in den letzten Jahren noch Zinédine Zidane, der als Trainer öfter die Champions League als die spanische Meisterschaft gewinnen konnte.

Aufbruchstimmung in Italien?

Gespannt darf man sein, was die italienischen Vereine in der neuen Saison zu leisten imstande sein werden. Vor allem Atalanta Bergamo hat in der vergangenen Saison überraschend stark auftrumpfen können. Die ersten drei Gruppenspiele gingen alle verloren, ehe eine spektakuläre Aufholjagd in den nächsten drei Spielen sieben Punkte und die Qualifikation für das Achtelfinale einbrachten. In der K.O.-Phase gab es zunächst einen spektakulären Erfolg über den FC Valenica, ehe im Viertelfinale die späteren Finalisten von Paris St-Germain stärker waren.

Meister wurde in Italien allerdings wiederum Juventus Turin. Für die „alte Dame" war es der neunte Meistertitel in Folge. Anhand dieser Dominanz kommt vermehrt die Frage auf, ob die italienische Serie A an Qualität verloren haben könnte. Zumindest etwas ausgeglichener sind die Verhältnisse im italienischen Fußball definitiv geworden, denn es qualifizieren sich immer wieder andere Teams auf den vordersten vier Plätzen der Meisterschaft für die Champions League, selbst wenn der erste Platz fast schon fest an die Juve vergeben scheint.

Angriff aus dem Land der Weltmeister

Eher überraschend bis im Halbfinale war 2020 Olympique Lyonnais dabei, unter anderem dank bemerkenswerten Erfolgen über Juventus Turin und Manchester City. Zusammen mit Paris St-Germain rund um den Superstar Neymar und mit dem deutschen Trainer schaffte es OL bis in das Halbfinale. PSG schaffte es dank eines Erfolgs über RB Leipzig gar in das Finale. Doch dort wartete ein Gegner, der auch in dieser Saison wieder von sich hören lassen wird. Die Bayern beherrschten das Finale wie auch die Spiele zuvor, allen voran das spektakuläre 8:2 im Viertelfinale gegen den FC Barcelona. Gleich sofort wieder derartige Ergebnisse zu erwarten scheint vermessen. Aber es ist zu erwarten, dass die Bayern der Champions League auch in dieser Saison wieder ihren Stempel aufdrücken werden.