Tuchel, Bayern-Niederlagen

Trainer Thomas Tuchel sieht den FC Bayern nach zwei Niederlagen in einer «total unbefriedigenden» Phase.

17.02.2024 - 12:11:42

Tuchel nach zwei Bayern-Niederlagen: «Stimmung ist gedrückt». Er will aus die Situation Stärke ziehen - und öffentliche Kritik nicht an sich heranlassen.

Trainer Thomas Tuchel erlebt die Stimmung beim FC Bayern nach zwei Niederlagen als «gedrückt», glaubt aber weiter an die Titelchancen seiner Mannschaft.

«Aufgeben ist keine Option, weder im Titelrennen noch in der Champions League. Es geht weiter», sagte der 50-Jährige vor dem Auswärtsspiel beim VfL Bochum (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN). Nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag haben die Münchner in der Fußball-Bundesliga einen deutlichen Rückstand auf den Tabellenführer, bei Lazio Rom gab es im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse ein 0:1.

«Die Stimmung ist gedrückt, weil wir von uns selber eine Reaktion erwartet haben», sagte Tuchel. Die aktuelle Situation sei «sportlich total unbefriedigend. Jetzt natürlich doppelt, weil die Ergebnisse fehlen. Ich war auch vorher nicht zu 100 Prozent zufrieden mit dem, wie wir wirken und wie unser Spiel aussieht», ergänzte der Coach. «Es gilt, sich da rauszuziehen und daraus Kraft zu schöpfen und es als Herausforderung zu sehen.»

Berichte über seine angebliche scharfe interne Kritik an seinen Profis wies Tuchel mit deutlichen Worten zurück. Der Satz, mit dem er zitiert wurde, sei «völlig absurd», sagte Tuchel. «Ein Trainer, der so einen Satz sagt, der steigt hoffentlich nicht mehr in den Bus ein zu seiner Mannschaft. Das haben wir noch nie gemacht, das werden wir nie tun», sagte er.

«Brauchen auch kein Mitleid»

Nach dem 0:3 in Leverkusen hatte der Pay-TV-Sender Sky berichtet, Tuchel habe seinem Team in der Kabine gesagt: «Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm, dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen.» Auch Bayern-Pressesprecher Dieter Nickles wies diese Darstellung bei der Pressekonferenz zurück. «Es ist einfach schlichtweg nicht richtig, es ist nicht die Wahrheit», sagte er. «Solche Sätze gehen in die Medienwelt raus und haben teilweise eine toxische und würdelose Wirkung. Dessen müssen wir uns alle bewusst sein.»

Die öffentliche Kritik am Team und an seiner Arbeit beeinflusse ihn dabei überhaupt nicht. «Es wird gerade viel über uns ausgeladen, alles ok, wir brauchen auch kein Mitleid», sagte er. Dennoch könne sein Team selbstbewusst nach Bochum fahren. Er selbst habe sich angewöhnt, öffentliche Berichte, Meinungen und Kommentare nicht zu lesen. «Das muss jeder selber entscheiden, welchen Ton er da anschlägt und wie er über uns berichtet.» Mit ihm persönlich mache die Kritik wenig bis überhaupt nichts.

@ dpa.de