Frauen, WM

Am Tag des Anpfiffs der Frauen-WM sterben in Neuseeland mehrere Menschen.

20.07.2023 - 09:59:06

Schießerei erschüttert Neuseeland zum Start der Frauen-WM. Das Turnier mit 32 Teams beginnt in Auckland trotzdem.

  • Die indigenen Völker der Gastgeberländer Neuseeland und Australien standen bei der WM-Eröffnungsfeier im Mittelpunkt. - Foto: Abbie Parr/AP/dpa

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  • Eine Bewaffnete neuseeländische Polizistin bewacht in Auckland ein Hotel in Auckland. - Foto: Abbie Parr/AP

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  • Das Eröffnungsspiel der Frauenfußball-WM begann mit einer Schweigeminute. - Foto: Rafaela Pontes/AP/dpa

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Die indigenen Völker der Gastgeberländer Neuseeland und Australien standen bei der WM-Eröffnungsfeier im Mittelpunkt. - Foto: Abbie Parr/AP/dpaEine Bewaffnete neuseeländische Polizistin bewacht in Auckland ein Hotel in Auckland. - Foto: Abbie Parr/APDas Eröffnungsspiel der Frauenfußball-WM begann mit einer Schweigeminute. - Foto: Rafaela Pontes/AP/dpa

Arm in Arm standen Neuseelands Fußballerinnen mit Trauerflor am Mittelkreis, ihre Nationalflagge wehte wenige Meter entfernt auf halbmast.

Unter dem Eindruck einer schrecklichen Schießerei mit mehreren Toten und Verletzten nur wenige Stunden zuvor begann die Frauen-WM in der neuseeländischen Metropole Auckland mit einer Schweigeminute. Im Eden Park war es vor dem Auftaktspiel gegen Norwegen still, nachdem die Attacke das ganze Land erschüttert hatte.

Ein Bewaffneter hatte im Ort des Eröffnungsspiels auf einer Baustelle das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen getötet. Auch der Schütze selbst sei tot, berichtete die Polizei. Weitere Menschen seien verletzt worden. Anstatt großer Vorfreude auf das Turnier mit erstmals 32 Teams herrschte in der Stadt Panik. Schwer bewaffnete Polizisten und Hubschrauber waren zu sehen und sorgten nach dem Zwischenfall wieder für Sicherheit.

Keinen EInfluss auf WM-Ablauf

Der Vorfall ereignete sich im Geschäftszentrum der Metropole unweit der Fan-Basis der Weltmeisterschaft, die vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland stattfindet. Die FIFA teilte schnell mit, dass das Eröffnungsspiel in der größten Stadt des Pazifikstaates stattfinden und die Tat keinen Einfluss auf den WM-Ablauf haben werde.

Der Weltverband sprach den Angehörigen der Opfer ihr «tiefstes Beileid» aus. FIFA-Präsident Gianni Infantino und FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura hätten unmittelbar nach der Tat mit den neuseeländischen Behörden in Kontakt gestanden. Mehrere Teams, die sich ganz in der Nähe des Tatorts befunden hätten, seien alle wohlauf, sagte Neuseelands Sportminister Grant Robertson.

Der Schütze habe sich zunächst durch das im Bau befindliche Gebäude bewegt und dabei weitere Schüsse abgegeben. Schließlich habe er sich in einen Aufzugsschacht zurückgezogen, sagte Polizeiinspektor Sunny Patel. Beamte vor Ort hätten versucht, mit dem Mann zu kommunizieren. Doch dieser habe weitere Schüsse abgegeben und sei kurze Zeit später tot aufgefunden worden.

«Die Ereignisse sind verständlicherweise alarmierend, und wir versichern der Öffentlichkeit, dass dieser Vorfall unter Kontrolle ist und es sich um einen isolierten Vorfall handelt», sagte Patel. Es handle sich nicht um ein nationales Sicherheitsrisiko.

Premierminister «in großer Sorge»

Der neuseeländische Premierminister Chris Hipkins zeigte sich nach dem Vorfall «in großer Sorge». Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, darunter auch Polizeibeamte, sagte der Premier und fügte hinzu: «Ich will den tapferen Männern und Frauen der neuseeländischen Polizei danken, die in die Schusslinie gelaufen sind, mitten in die Gefahr, um das Leben anderer zu retten.»

Das Motiv für die Tat war zunächst noch unklar. Laut dem Premier hat die Polizei bisher keine ideologische oder politische Motivation feststellen können. Dem Anschein nach handle es sich um die Tat eines Einzelnen. Aus Respekt vor den Opfern wurde der Fan-Bereich nicht wie geplant eröffnet, dieser kann erst am Freitag genutzt werden. 

Das deutsche Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg startet am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) in Melbourne gegen Marokko ins Turnier. Weitere Gruppengegnerinnen sind Kolumbien und Südkorea. Das deutsche Team will sich ein Jahr nach dem Erreichen des EM-Finales zum dritten Mal nach 2003 und 2007 den WM-Titel sichern. Das Finale wird am 20. August in Sydney ausgetragen.

@ dpa.de