WM, Nationalmannschaft

Ein Sieg gegen WM-Mitfavorit Kanada gibt Deutschlands Basketballern Selbstvertrauen.

10.08.2023 - 11:38:09

«Zweiköpfiges Monster»: NBA-Duo Schröder und Wagner in WM-Form. Doch der nächste Härtetest wartet schon. Und zwei Spieler des Nationalteams müssen vor der WM noch gehen.

  • Leistungsträger im DBB-Team: NBA-Profi Franz Wagner. - Foto: Soeren Stache/dpa

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  • Daniel Theis von den Indiana Pacers war mit 17 Punkten am Sieg gegen Kanada maßgeblich beteiligt. - Foto: Soeren Stache/dpa

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  • Die Chemie zwischen Deutschlands Trainer Gordon Herbert und seinem Spieler Dennis Schröder stimmt. - Foto: Soeren Stache/dpa

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Leistungsträger im DBB-Team: NBA-Profi Franz Wagner. - Foto: Soeren Stache/dpaDaniel Theis von den Indiana Pacers war mit 17 Punkten am Sieg gegen Kanada maßgeblich beteiligt. - Foto: Soeren Stache/dpaDie Chemie zwischen Deutschlands Trainer Gordon Herbert und seinem Spieler Dennis Schröder stimmt. - Foto: Soeren Stache/dpa

Schon zu Beginn der nächsten Medaillen-Mission kommt Bundestrainer Gordon Herbert ins Schwärmen, wenn er über Basketball-Jungstar Franz Wagner spricht. «Er hat sehr viel Einfluss auf unser Spiel. Mit ihm und Dennis können wir ein zweiköpfiges Monster haben», sagte der 64-Jährige nach dem zweiten Sieg im zweiten Test des WM-Sommers.

Der erst 21 Jahre alte Wagner und der erfahrene Kapitän Dennis Schröder (29) steuerten beim 86:81 gegen Kanada clever das Spiel und behielten in den entscheidenden Situationen die Nerven. Gut zwei Wochen vor dem Beginn der Weltmeisterschaft im japanischen Okinawa wartet nun schon am Samstag in Hamburg gegen China der nächste Härtetest.

Die Chemie zwischen Deutschlands Trainer Gordon Herbert und seinem Spieler Dennis Schröder stimmt.

Mit Selbstvertrauen zur WM

«Wir wollen nicht jetzt gut sein, sondern am Ende des Sommers», sagte Wagner. Nach EM-Bronze im Vorjahr soll es auch in Asien wieder eine Medaille geben. Ein am Ende konzentriert heraus gespielter Erfolg gegen WM-Mitfavorit Kanada gibt dafür Selbstvertrauen. 18 Punkte gelangen Topscorer Wagner am Mittwoch in seiner Geburtsstadt Berlin.

Auch emotional war es ein besonderer Auftritt, denn am Geburtstag seines Vaters stand er mit Bruder Moritz Wagner erstmals an der Spree gemeinsam im Nationaltrikot auf dem Parkett. «Es war sehr, sehr cool. Ich hatte ein paar Mal Gänsehaut, als ich hier herausgelaufen bin», sagte Wagner.

Schwergewichte und Favoriten

«Der Sieg war erst mal zweitrangig», sagte der vielseitig einsetzbare Profi der Orlando Magic aus der NBA. «Wir haben relativ gut gespielt, in der ersten Halbzeit sah das schon sehr gut aus. Die zweite war sehr lehrreich für uns.» Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um ab dem 25. August mit den Schwergewichten bei der WM mithalten zu können.

«Wir haben nur drei Trainingseinheiten und vier Spiele, bevor wir nach Japan fliegen. Wir müssen die Spiele nutzen, um in die richtige Form zu kommen», forderte Cheftrainer Herbert. Wie das aussieht, zeigt Dennis Schröder auf Youtube.

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Team soll kleiner werden

Noch sind 14 Spieler dabei, der Kanadier will bis zum Abflug zu weiteren Testspielen gegen Gold-Favorit USA und Griechenland in der kommenden Woche in Abu Dhabi noch zwei Profis streichen. «Ich möchte so schnell wie möglich zu zwölf Spielern kommen und das Team so aufbauen», sagte Herbert.

Das könnte sogar noch vor dem Supercup in Hamburg passieren, wo es am Sonntag ein zweites Mal gegen Kanada gehen könnte. Auch ein Spiel gegen Neuseeland ist zum Abschluss für die DBB-Auswahl möglich.

Schröder, Theis und Wagner-Brüder gesetzt

Eine feste Achse um Schröder, die Wagner-Brüder und den ebenfalls in der NBA unter Vertrag stehenden Daniel Theis von den Indiana Pacers spielt sich dabei bereits ein. Auch Andreas Obst vom FC Bayern war mit fünf getroffenen Dreipunktwürfen gegen Kanada in der Offensive ein wichtiger Faktor.

Daniel Theis von den Indiana Pacers war mit 17 Punkten am Sieg gegen Kanada maßgeblich beteiligt.

«Für uns geht es darum, dass wir als Team gewinnen. Wer am Ende Punkte macht, ist egal», sagte Theis. Der 31-Jährige sei nach einer überstandenen Verletzung so fit wie seit Jahren nicht mehr, sagte der gebürtige Niedersachse: «Ich hatte vier Monate Zeit, mich vorzubereiten mit Fitness und Ernährung. Das habe ich gut genutzt.»

Langer Weg bis zur Medaille

Gegen China sollen Schwächephasen wie zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Kanada im nächsten Schritt der Vorbereitung vermieden werden. «Konstanter spielen» sei das Ziel, sagte Theis: «Wichtiger sind die Details als das Resultat.»

Auch Bundestrainer Herbert sind Siege in der Vorbereitung nicht ganz so wichtig, vielmehr will er Fortschritte im Spiel sehen. «Wir haben noch einen langen Weg vor uns», sagte Herbert angesprochen darauf, ob es auch in diesem Sommer eine deutsche Medaille geben wird: «Die meisten Leute sind schon in guter Form, aber wir müssen sie noch in die richtige Basketball-Form bringen.»

@ dpa.de