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25 Prozent der CDU-Wähler wollen sich bei der nächsten Bundestagswahl ohne Kanzlerkandidatin Merkel einer anderen Partei zuwenden.

13.02.2020 - 16:56:26

Die Integrationsfigur Angela Merkel wird der CDU bei der Bundestagswahl fehlen

Das Ende der Ära Merkel wirft seine Schatten voraus. Die Ergebnisse einer Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag des „Handelsblatts“, deuten für die CDU auf schwere Zeiten hin. Bundeskanzlerin Merkel erweist sich nicht nur als parteiinterne Integrationsfigur, die in der Lage war, die verschiedenen Parteiflügel zusammen zu halten, sie erweist sich ebenso als Aktivposten bei den CDU-Wählern. Die deutschen Wähler betrauern die Kanzlerschaft Merkel, schon bevor sie offiziell zu Ende gegangen ist. Besonders auf den Gebieten Umweltschutz, Klimapolitik und Außenpolitik, erwarten die Wähler und Wählerinnen keine Wendung zum Besseren. Nur 24 Prozent der Befragten geben sich optimistisch und setzen ihre Hoffnung auf eine neue CDU-Führung. Auch unter den Unions-Anhängern weht dem neuen Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten, wer immer es auch sein wird, ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. Nur eine Minderheit von 46 Prozent sieht in der neuen Parteiführung eine Chance. Nimmt man die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der CDU hinzu, wird die Einschätzung der CDU-Anhänger zum Debakel. Nur 12 Prozent erwarten sich in der Nach-Merkel-Ära eine positive Entwicklung der Partei. Diese Zukunftserwartung könnte für die Partei bei der Bundestagswahl 2021 zu einem existenziellen Problem werden. Ohne eine Kanzlerin Merkel sehen 23 Prozent der CDU-Wähler ihre politische Heimat nicht mehr in der CDU. Damit zeichnet sich ein Erdrutsch in der bundesdeutschen politischen Landschaft ab. Mit den 2,1 Millionen Wählern, die der CDU seit der Bundestagswahl 2017 bereits den Rücken zugekehrt haben, würden sich damit noch einmal 2,4 Millionen Wähler von der Union abwenden. Es ergäbe sich ein Gesamtverlust von 4,5 Millionen Wählern. Da mit einer Abwanderungsbewegung von anderen Parteien zur CDU derzeit kaum zu rechnen ist, zeichnet sich ein Einbruch um etwa 4 Millionen Stimmen ab. Die Strategie von Friedrich Merz mit einer Orientierung nach rechts bei AfD-Wählern erfolgreich zu sein, halten nur ein Drittel der Gesamtwähler für eine erfolgversprechende Option. Auch bei CDU-Anhängern kann Merz mit dieser Option nicht punkten, nur 39 Prozent trauen ihm hier einen Erfolg zu. Nach den Ereignissen in Thüringen ist sich die Mehrheit der Bürger einig: eine Zusammenarbeit mit der AfD kann keine Alternative sein. Das Erstaunliche ist dabei, dass mehr CDU-Anhänger dieser Meinung sind als unter den Wählern insgesamt. 82 Prozent der CDU-Anhänger lehnen eine direkte oder indirekte Kooperation mit der AfD kategorisch ab. Dagegen erscheint eine Zusammenarbeit mit der Linken für eine Mehrzahl der Bürger möglich. Nur 28 Prozent der der Wahlberechtigten bezweifeln die Demokratiefähigkeit der Linken grundsätzlich. Für 66 Prozent sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Auch für die Mehrheit der Unionswähler ist mit Hinblick auf Thüringen ein Arrangement mit der Linkspartei realistisch. Die Grundlage der Umfrage bildete eine repräsentative Erhebung unter 1.096 Personen.
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