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Polizeiliche Verkehrsunfall-Statistik 2023 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont / Holzminden

10.04.2024 - 14:01:20

Polizeiliche Verkehrsunfall-Statistik 2023 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden. Landkreise Hameln und Holzminden - Am Mittwoch, 10.04.2024, gab Polizeioberrätin Marina Vieth, Leiterin Einsatz der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, die inspektionsweite Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 bekannt:

"Für das Jahr 2023 können wir in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden trotz steigender Unfallzahlen einen Rückgang im Bereich der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen verzeichnen. Dennoch zeigen die tödlichen Unfälle vom vergangenen Wochenende in Bad Pyrmont und Wallensen, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern in die Verkehrssicherheitsarbeit auch zukünftig unermüdliches Engagement stecken müssen, um diese tragischen Unfälle zu vermeiden. Hinter jeder Zahl der Verkehrsunfallstatistik stehen menschliche Schicksale, Leid von Angehörigen und Freunden sowie eine hohe Belastung für eingesetzte Polizei- und Rettungskräfte. Ich spreche den Angehörigen und Freunden der verunfallten Personen mein tief empfundenes Mitgefühl aus."

Die Auswertung der Unfallzahlen aus dem Jahr 2023 zeigt, dass trotz eines Anstiegs der registrierten Verkehrsunfälle auf 5.547 im Verhältnis zum Vorjahr, das Niveau der Unfälle weiterhin unter dem der letzten 4 Jahre vor Corona (2016-2019) liegt. Darüber hinaus sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden (VUSP) von 157 auf 140. Bei diesen 140 Unfällen (VUSP) wurden insgesamt 147 Personen schwer verletzt, 23 weniger als im Jahr 2022. Der Trend ist somit insgesamt rückläufig.

Jedoch sind erneut acht Personen (2022: 8) im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.

Auch 2023 standen die sog. "Risikogruppen" im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden. "Mit Präventionsarbeit für die verschiedenen sogenannten Risikogruppen sowie anlasslosen aber auch gezielten ganzheitlichen Verkehrskontrollen werden die Polizei und ihre Partner in Sachen Verkehrssicherheit weiterhin dazu beitragen, Verkehrsunfälle zu vermeiden, aber vor allem die schweren Folgen von Verkehrsunfällen zu minimieren.", so Leiterin Einsatz Vieth.

Risikogruppe "Kinder" (bis einschließlich 14 Jahre):

Glücklicherweise wurde kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet, jedoch wurden 8 Kinder (-5) schwerverletzt.

Risikogruppe "Junge Fahrer/-innen" (18-24 Jahre):

969 (+5) Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung der Risikogruppe "Junge Fahrer/-innen". Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Schwerverletzten. 13 Personen (- 7) wurden schwer verletzt. Darüber hinaus wurde kein junger Mensch dieser Altersgruppe bei einem Verkehrsunfall getötet. Die Hauptunfallursache bei der Risikogruppe der "Jungen Fahrer/-innen" ist nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit.

Auch in diesem Bereich leistet die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden intensive Präventionsarbeit für junge Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer. Zusammen mit einem Team bestehend aus Polizeibeamten, Kameraden der Feuerwehr und einem Notfallsanitäter sowie einem Notfallseelsorger und einem Unfallsachverständigen, werden dabei die Gründe und Ursachen für diese Verkehrsunfälle im Schulunterricht aufgezeigt. Auch Tipps zum Vermeiden dieser Unfallursachen werden gegeben.

Die jungen Menschen sollen für die Themen überhöhte Geschwindigkeit, Handynutzung während des Fahrens und der Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen, insbesondere mit Blick auf die Teillegalisierung von Cannabis, sensibilisiert werden.

Die Geschwindigkeitskontrollen sowie die Überwachung der Fahrtauglichkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente) werden im Jahr 2024 auch weiterhin im Rahmen des Landesschwerpunktes im polizeilichen Fokus stehen.

Risikogruppe "Senioren/-innen" (65+):

Im Bereich der Risikogruppe der "Senioren/-innen" ist bei den Schwerverletzten ein Anstieg zu verzeichnen. Das Niveau bei den Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr 2022 gleichbleibend. Hier waren es vier Personen dieser Altersgruppe, die ums Leben kamen. Die Anzahl der Schwerverletzten stieg von 34 (2022) auf 38 in 2023. Dabei kommt diese Risikogruppe auf eine Beteiligung an insgesamt 1180 Verkehrsunfällen in 2023 (+46).

"Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt, und damit auch deren Mobilität. Das wird zur Folge haben, dass es in Zukunft auch mehr Seniorinnen und Senioren geben wird, die in Unfälle verwickelt sein werden. Schon jetzt ist an jedem fünften Unfall im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen ein Fahrer bzw. eine Fahrerin beteiligt, der oder die 65 Jahre oder älter war. Um dieser Entwicklung zu begegnen, unterstützen wir die Menschen dieser Altersgruppe mit verschiedenen Präventionsangeboten, etwa Programmen wie 'Fit im Auto' oder 'Fit mit dem Pedelec'. Ich appelliere, diese Angebote anzunehmen und selbst Verantwortung für eine sichere Verkehrsteilnahme zu übernehmen." sagt Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen.

Diese Programme werden durch das Präventionsteam der Polizeiinspektion auch in Hameln und Holzminden angeboten. Sie werden durch Senioren und Seniorinnen dankend angenommen.

Auch die "Rad-/Pedelec-Fahrenden", als sog. schwache Verkehrsteilnehmende, stellen eine eigene Risikogruppe dar:

Risikogruppe "Rad-/Pedelec-Fahrende":

Trotz vermehrter Verkehrssicherheitsarbeit ereigneten sich 2023 229 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung, davon waren 55 Pedelecs. Bei den 229 Unfällen verletzten sich 13 Fahrradfahrende (-3) sowie 12 Pedelec-Fahrende (+3) schwer. 2023 kamen dabei ein Fahrradfahrer und ein Pedelec-Fahrer ums Leben. Von den 25 schwerverletzten Fahrrad-/ Pedelecfahrenden, gehörten 6 der Risikogruppe der "Senioren/-innen" an (2x Fahrrad, 4x Pedelec).

Risikogruppe E-Scooter:

Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle mit E-Scootern ist von 20 auf 24 gestiegen. Eine 21-jährige E-Scooter-Fahrerin (-4) wurde dabei schwer verletzt. Insgesamt 19 Personen (+9) wurden leicht verletzt. Von diesen 19 Menschen befanden sich 10 im Alter von 6-17 Jahren und 9 im Alter von 18-54 Jahren.

Das Führen eines E-Scooters im öffentlichen Verkehrsraum ist ab einem Alter von 14 Jahren erlaubt.

"Die Anzahl der jungen verletzten Menschen zeigt, dass die Altersgrenze von 14 Jahren nicht immer eingehalten wird. Deshalb haben wir in 2023 Präventionsunterricht bereits an einigen Schulen durchgeführt. Hierbei ging es insbesondere um die Themen "rechtliche Aufklärung", "Versicherungspflicht" und welche Personen einen E-Scooter auf welchen Wegen führen dürfen. Anschließend durften die Jugendlichen das Fahren auf dem E-Scooter selbst probieren, um das Gehörte umzusetzen." erklärt Simone Kalmbach, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizeiinspektion.

Motorradfahrende:

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorrädern sank von 164 auf 158. Dabei wurden 40 (+1) Motorradfahrende schwer verletzt, 2 (-1) wurden getötet.

Baumunfälle:

Baumunfälle sind Kollisionen von Fahrzeugen mit Bäumen am Fahrbahnrand. 2023 ereigneten sich 82 (+ 1) dieser Unfälle, bei denen 20 (-3) Personen schwer verletzt wurden. Hierbei ereigneten sich 52 (-6) außerhalb geschlossener Ortschaften und 30 (+7) innerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

Von den acht Verkehrstoten 2023, starben zwei Personen bei einem Baumunfall außerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

Beeinflussung:

448 Fahrzeugführenden wurden Blutproben entnommen, weil der Verdacht einer Beeinflussung durch Alkohol (236) oder Betäubungsmittel/Medikamente (212) bestand. Im Vorjahr (2022) waren es 211 Blutentnahmen aufgrund von Alkohol und 221 Blutentnahmen aufgrund von Betäubungsmitteln/Medikamenten (= 432).

Die Anzahl der durch berauschende Mittel verursachten Verkehrsunfälle stieg von 139 auf 140 erneut an.

Fazit

Folglich ergeben sich aus der Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion (Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden) für das vergangene Jahr folgende Kernaussagen:

"Einen wichtigen Bestandteil der Verkehrsunfallprävention stellt die Verkehrsüberwachung - das diesjährige Landesschwerpunktthema - dar. Verkehrskontrollen und Verkehrssicherheitswochen mit den Schwerpunkten Geschwindigkeit und Fahrtüchtigkeit werden daher in diesem Jahr nochmals intensiviert, um durch die gezielte Ahndung von Verkehrsverstößen die Verkehrsteilnehmenden zu einem Umdenken zu bewegen und so Unfälle vorzubeugen." sagt Präsidentin Tanja Wulff-Bruhn. Dass im Jahr 2024 ein besonderes Augenmerk auf das Thema Fahrtüchtigkeit gelegt wird, verdeutlicht auch Innenministerin Daniela Behrens: "Finger weg vom Steuer und Lenker, wenn man betrunken oder berauscht ist bzw. unter dem Einfluss von Medikamenten steht! Man bringt sich selbst und andere in Lebensgefahr! Daran ändert auch die Liberalisierung beim Besitz von Cannabis nichts. Wer berauscht im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt und dabei kontrolliert wird, muss sich dafür verantworten."

Rückfragen bitte an:

Stefanie Ockenfeld
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