POL-OS, Polizeipräsident

Osnabrück / Leer - Angriffe auf Polizeibeamte sind ein Dauerthema, und hören nicht auf - ganz im Gegenteil.

27.11.2023 - 11:58:40

Polizeipräsident verurteilt jüngste Angriffe auf Polizisten aufs Schärfste: Das darf so nicht weitergehen!. Allein der Blick auf die Geschehnisse vom letzten Wochenende im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Osnabrück, vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Insel, offenbart, was den Ordnungshütern im Dienst regelmäßig widerfährt, teilweise mit gravierenden Verletzungen und Folgen. Am vergangenen Samstag und Sonntag registrierte die Direktion sechs Angriffe auf Polizisten, die zu einem gebrochenen Mittelfinger, Prellungen und Hautabschürfungen führten. Ein weiterer Beamter verlor sogar durch einen Angriff für einige Zeit das Bewusstsein.

Polizeipräsident Michael Maßmann findet zu den jüngsten Angriffen sowie generell zur Gewalt gegen seine Beamten deutliche Worte:

Maßmann: "Angriffe gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte nehmen immer erschreckendere Ausmaße an. Das darf so nicht weitergehen! Es ist absolut nicht hinnehmbar, wenn Menschen, die anderen helfen wollen, angegangen und absichtlich verletzt werden. Ich verurteile die Angriffe aufs Schärfste und würde mir eine breitere gesamtgesellschaftliche Solidarität mit unseren Einsatzkräften wünschen. Letztlich ist es auch eine Verachtung des Staates und seiner Repräsentanten, die sich in den Angriffen gegen Polizei- und Rettungskräfte widerspiegelt."

Die jüngsten Sachverhalte vom Wochenende

Bei dem VFL-Spiel am letzten Samstag wurde aus einem mit Magdeburger Fans befülltem Shuttlebus ein sog. Polenböller mit einer größeren Sprengkraft in Richtung von Polizisten geworfen. Der Versuch schlug fehl, keiner wurde verletzt. Im weiteren Verlauf des Spiels kam es zu einer zunächst verbalen Auseinandersetzung zwischen einem Polizeibeamten und einem VFL-Fan, die anschließend aufgrund der Uneinsichtigkeit mit einem körperlichen An-griff gegen den Beamten endete. Der Mann wurde des Stadions verwiesen und erhielt eine Strafanzeige wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. In einem anderen Osnabrücker Fall am Samstagabend, hatten es Polizisten mit einem renitenten Mann zu tun, der einem Platzverweis nicht nachkam. Aufgrund dessen wurde er mit zur Wache genommen, wo er plötzlich und unerwartet einen Polizisten trat. In Folge der Auseinandersetzung brach sich ein Polizist den Mittelfinger. Ebenfalls am Samstagabend wurden mehrere Polizisten im Rahmen der Amtshilfe von Sanitätern gerufen. Eine Jugendliche sollte zwecks dringender medizinischer Untersuchung ins Krankenhaus verbracht werden. Die junge Frau wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den notwendigen Transport und versuchte unter anderem einem Polizisten ins Bein zu beißen. Im weiteren Verlauf wehrte sich die Frau so sehr, dass sie einen Beamten mit voller Wucht gegen den Oberkörper trat und dieser dadurch mit dem Kopf gegen einen Gegenstand stieß und bewusstlos wurde. Der junge Beamte wachte wenig später wieder auf, verblieb aber zur Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus.

Auch in Ostfriesland kam es am Wochenende zu zwei gewalttätigen Angriffen auf Polizeibeamte. In Leer beispielweise kontrollierten am Sonntagabend einen 40-jährigen Radfahrer, der eine Verkehrsordnungswidrigkeit begangen hatte. Da der Mann angab, keine Ausweispapiere bei sich zu tragen, wurde dieser danach durchsucht. Im Verlauf der Maßnahme schlug und trat er um sich, sodass ein Polizist im Laufe der Rangelei Hautabschürfungen am Ellenbogen davontrug. Ebenfalls in Leer verließ ein unter dem Einfluss von Drogen stehender Patient eigenmächtig ein Leeraner Krankenhaus. Polizisten konnten ihn wenig später in der Stadt ausfindig machen. Bei dem Transport zurück ins Krankenhaus schlug der 23-Jährige einer Polizistin mit voller Wucht gegen ihr Gesicht, wodurch sie unter anderem Prellungen davontrug. Nur mit weiterer Unterstützung gelang es, den aggressiven Mann zu bändigen und ins Krankenhaus zurückzubringen.

Im Jahr 2022 bilanzierte die Direktion insgesamt einen Anstieg von Gewalt gegenüber Polizeibeamten um 21,78 % auf 699 - ein neuer Rekordwert. Für das laufende Jahr zeichnet sich ab, dass das Rekordniveau erneut erreicht wird - oder sogar übertroffen werden könnte. Im letzten Jahr geschahen knapp die Hälfte aller Angriffe unter dem Einfluss von Alkohol oder anderer Drogen. Traurig: 1.650 Polizisten wurden 2022 in der Polizeidirektion selbst Opfer von Ge-walt. Nahezu jeder zweite Polizeibeamte in der Direktion ist somit statistisch im letzten Jahr selbst Opfer geworden. Nicht nur für die Polizei ist das Phänomen Gewalt gegen Einsatzkräfte ein Dauerthema, sondern auch für Feuerwehr- und Rettungskräfte.

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