POL-GÖ, Silvestereinsatz

Göttingen - GÖTTINGEN (jk) - Nach den gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte der Polizei in der Silvesternacht im Göttinger Stadtteil Grone (siehe auch https: / / www.presseportal.de / blaulicht / pm / 119508 / 5683120) hat sich die Zahl der Leichtverletzten um einen weiteren Beamten auf insgesamt dreizehn erhöht.

05.01.2024 - 14:57:13

(07/2023) Silvestereinsatz in Grone - Zahl der verletzten Einsatzkräfte steigt auf insgesamt dreizehn, Ermittlungen gegen fünf Tatverdächtige dauern an, Statement Inspektionsleiter Rainer Nolte

Aus dem Schutz einer ca. 30 bis 50 Personen großen Gruppe heraus waren Polizistinnen und Polizisten in der Silvesternacht auf dem Jonaplatz massiv und gezielt mit Pyrotechnik beworfen und auch beschossen worden. Infolge des Bewurfes und die explodierenden Knallkörper erlitten dreizehn Einsatzkräfte u. a. Knalltraumen sowie Abschürfungen hauptsächlich an den Extremitäten.

Im Zusammenhang mit dem Geschehen konnte die Polizei noch in der Nacht fünf Tatverdächtige ermitteln und strafprozessualen Maßnahmen unterziehen. Die Ermittlungen wegen Tätlichen Angriffs und Landfriedensbruchs richten sich gegen zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren sowie drei 28-, 31- und 43 - jährige Männer. Alle wohnen in Grone.

Aufgrund der Altersstruktur werden die Verfahren in unterschiedlichen Fachkommissariaten bearbeitet. Derzeit erfolgt dort eine detaillierte Sachverhaltsaufklärung, u.a. durch die Auswertung einzelner Zeugenaussagen und Videoaufnahmen. Abschließende Ermittlungsergebnisse liegen zurzeit noch nicht vor.

In Bezug auf das beschädigte Einsatzfahrzeug gibt es bislang noch keine Hinweise auf den oder die Täter. Beim Bewurf des Wagens mit einem Böller entstand ein Schaden an der Frontschürze, den Nebelscheinwerfern und der Fahrertürverkleidung. Die Schadenssumme dürfte sich auf mehrere tausend Euro belaufen.

Rainer Nolte, Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, blickt mit Besorgnis zurück auf die Eskalation an Silvester in Grone.

"Wir verspüren in Göttingen insgesamt eine zunehmende Verrohung und mangelnde Akzeptanz bestimmter Personen- und Tätergruppen auch gegenüber der Polizei. Die Hemmschwelle, seinen Frust oder auch innewohnende Gewaltphantasien gegenüber unseren Beamtinnen und Beamten aber auch unbeteiligten Mitmenschen auszulassen, sie anzugreifen und dabei auch eine körperliche Schädigung bewusst in Kauf zu nehmen, sinkt. Wir beobachten dies im täglichen Dienst aber auch zu besonderen Einsatzanlässen. Die im Nachgang aufgekommene Kritik einzelner Personen am Vorgehen bzw. der Einsatztaktik der Polizei in der Silvesternacht in Grone, weise ich an dieser Stelle strikt zurück. Wir waren gut auf den Einsatz am Jahreswechsel vorbereitet, sowohl personell als auch taktisch. Die unvermittelte Gewalteskalation auf dem Jonaplatz gegenüber unseren Einsatzkräften lässt uns fassungslos zurück. Was sich um kurz nach Mitternacht vor allen Augen abgespielt hat, ist nach meiner Auffassung Teil eines gesamtgesellschaftlichen Problems. Unsere Aufgabe als Polizei ist es, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, sie vor Gefahren und auch Übergriffen zu schützen. Dafür nehmen meine Beamtinnen und Beamten rund um die Uhr auch Angriffe auf die eigene körperliche Unversehrtheit in Kauf. Die Zahl der in Grone verletzten Einsatzkräfte ist inzwischen von zwölf auf dreizehn gestiegen. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht sagen, die Zahl spricht für sich. Wir werden die Ereignisse aus der Silvesternacht zeitnah intern und auch im engen Austausch mit der Stadt Göttingen und weiteren Institutionen nachbereiten. Nur durch gemeinsames Zusammenwirken ist es möglich, dieses gesamtgesellschaftliche Problem zu bewältigen. Wir als Polizei sind im Rahmen unserer Möglichkeiten gern bereit, unseren Teil dazu beizutragen. Erneute Zwischenfälle dieser Art sind nicht hinnehmbar und dürfen sich auch nicht wiederholen", so Nolte.

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