Bundespolizeidirektion, München

Bundespolizeidirektion München: Unbekannter Täter schleust 21 meist syrische Staatsangehörige Zeugenaufruf der Bundespolizeiinspektion Freilassing

31.01.2024 - 15:32:33

Bundespolizeidirektion München: Unbekannter Täter schleust 21 meist syrische Staatsangehörige Zeugenaufruf der Bundespolizeiinspektion Freilassing. Freilassing / Berchtesgaden - Ein unbekannter Schleuser hat am Dienstag (30. Januar) insgesamt 21 Personen bei Oberau abgesetzt. Nach umfangreichen Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt war, konnten im Laufe des Dienstagmorgens alle Geschleusten aufgegriffen werden. Auch drei beteiligte Fahrzeuge, die Migranten abholen sollten, wurden gestellt. Die Bundespolizei ermittelt und sucht Zeugen.

Den richtigen Riecher hatte gegen 01:20 Uhr eine Streife der Bundespolizeiinspektion Freilassing, als sie an der Tankstelle in Marktschellenberg ein Fahrzeug mit schweizerischer Zulassung kontrollierte. Am Steuer saß ein 29-jähriger Syrer, der den Beamten Führerschein und Aufenthaltstitel, jeweils in der Schweiz ausgestellt, vorlegte. Bei der Befragung zu seinen Reiseabsichten machte der Fahrer widersprüchliche Angaben. Konkrete Hinweise auf Schleusungshandlungen gab es aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Dies änderte sich, als kurze Zeit später die Bundespolizei in Folge eines Bürgerhinweises vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd die Mitteilung über eine Feststellung von mehreren, vermutlich unerlaubt eingereisten, Personen erhielt. Unverzüglich eingeleitete Fahndungsmaßnahmen brachten bereits gegen 01:50 Uhr erste Erfolge: Eine Streife der Grenzpolizei Piding stellte im Schulweg in Oberau einen Pkw mit deutscher Zulassung fest. Der 24-jährige Fahrer und der 36-jährige Beifahrer, beide syrische Staatsangehörige, wiesen sich mit deutschen Führerscheinen und Aufenthaltstiteln aus. Auch hier erhielten die Polizisten unglaubwürdige Angaben zu Reiseziel und Reisezweck. Während der Kontrolle stellte die Streife der Grenzpolizei zudem einen 26-jährigen Afghanen fest. Er war fußläufig und ohne Ausweisdokumente unterwegs.

Der Afghane gab gegenüber der Polizei an, dass er soeben mit weiteren Personen nach Deutschland verbracht und abgesetzt worden war. Damit verdichteten sich die Hinweise auf eine Großschleusung. Weitere sieben fußläufige Personen, die sich in Richtung Unterau bewegten und ebenfalls keine Ausweisdokumente vorlegen konnten, stellte die Polizeiinspektion Berchtesgaden gegen 01:45 Uhr in der Salzburger Straße in Berchtesgaden. Die Syrer im Alter zwischen 17 und 50 Jahren und ein 27-jähriger Libanese erklärten der Polizei, dass sie ein rumänischer Kleintransporter als Teil einer Gruppe von insgesamt 23 Personen nach Deutschland gebracht hätte.

Um die weiteren, mutmaßlich unerlaubt eingereisten Personen zu finden, kam ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz, der um 04:30 Uhr in einem Waldstück im Bereich Oberau weitere Personen feststellte. Die Syrer ohne Ausweisdokumente im Alter zwischen 11 und 44 Jahren kontrollierte anschließend eine Streife der Bundespolizei. Bereits eine Stunde vorher, gegen 02:35 Uhr, stellte eine Streife der Bundespolizeiinspektion Freilassing ein weiteres Fahrzeug mit schweizerischer Zulassung fest, das vorher über den Grenzübergang Marktschellenberg eingereist war. Der 36-jährige Fahrer und sein 32-jähriger Beifahrer legten einen deutschen beziehungsweise einen schweizerischen Aufenthaltstitel vor. Schließlich teilte noch gegen 08:10 Uhr ein Bürger mit, dass sich auf der Bundesstraße B305 bei Unterau Personen bewegten. Die Polizei brachte die beiden 25- und 34-jährigen syrischen Staatsangehörigen ohne Ausweisdokumente zur weiteren Sachbearbeitung zur Bundespolizeiinspektion Freilassing. Damit war die gesamte Gruppe wieder vereint.

Im Ergebnis besteht gegen die fußläufig festgestellten Personen der Verdacht der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts sowie gegen die Fahrzeugführer und Beifahrer der Verdacht der Beihilfe zur unerlaubten Einreise. Denn im Rahmen der Beschuldigtenvernehmung stellte sich heraus, dass Fahrer und Beifahrer lediglich die Personen abholen wollten.

Alle Geschleusten wurden nach Beendigung der Sachbearbeitung an eine Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Drei Jugendliche übergab die Bundespolizei dem zuständigen Jugendamt. Die Abholer erhielten Strafanzeigen und wurden danach auf freien Fuß entlassen.

Zeugenaufruf der Bundespolizeiinspektion Freilassing

Der unbekannte Schleuser hat in der Nähe von Oberau mit Hilfe eines weißen oder grauen Vans, möglicherweise mit rumänischen Kennzeichen, insgesamt 21 geschleuste Personen abgesetzt. Sollten Sie in Zusammenhang mit dem Ereignis am Dienstag, 30. Januar 2024, zwischen 00:00 und 01:00 Uhr, ein solches Fahrzeug beobachtet haben, kontaktieren Sie bitte die Bundespolizeiinspektion Freilassing unter der Telefonnummer 08654 7706-0 oder per E-Mail bpoli.freilassing@polizei.bund.de.

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Matthias Grünler
Pressesprecher
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