“Werte-Union“ nach AfD-Bekenntnissen ihres Gründers und Vorstands, Alexander Mitsch, innerhalb der CDU unter Druck.

13.02.2020 - 08:43:42

Der Vorsitzende der konservativen „Werte-Union“ sorgt mit AfD-Aussagen für Irritationen

Die „Werte-Union“ als Sammlungsbewegung für konservative Kräfte, die sich innerhalb der CDU nicht ausreichend repräsentiert fühlen, befindet sich nach Äußerungen ihres Gründers, Sprechers und Vorstands, Alexander Mitsch, in Erklärungsnot. Mitsch hatte sich als potentielle AfD-Wähler geoutet und eingeräumt die AfD zweimal mit Kleinspenden unterstützt zu haben. Diese Stellungnahme des CDU-Politikers, ist im Zusammenhang mit dem Wahlverhalten der CDU-Landtagsfraktion in Thüringen zu bewerten. Über die Frage der indirekten Kooperation mit der AfD in Thüringen, kommt es innerhalb der CDU aktuell zu heftigen Kontroversen um eine zukünftige Strategie der Christdemokraten. Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, legte dem politischen Kopf der „Werte-Union“ jetzt gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion den Austritt aus der CDU nah. Wir brauchen keine unabhängige Organisation für konservative Interessen außerhalb der Parteiorganisation. Wer konservativ ist, hat in der CDU immer seinen Platz, so Kuban. In der Sendung „Guten Morgen Deutschland“ zeigte sich der Junge Union-Chef besorgt über die Positionierung der „Werte-Union“. Was Herr Mitsch da über seine Überlegungen zu einer Wahl der AfD und zu seiner Unterstützung dieser Partei gesagt hat, macht mich sprachlos. Er rief alle Konservativen in der „Werte-Union“ auf, sich von ihrem Vorsitzenden zu distanzieren. Herr Mitsch hat endgültig klar gemacht, dass er den Begriff „Konservativ“ missbraucht. Hinter seiner Werte-Diskussion stehen andere ideologische Positionen, die in der CDU keinen Platz haben. Wer die thüringische AfD unter Höcke als potentiellen Koalitionspartner sieht, hat keinen Platz in einer demokratischen Partei, da kann es keine Toleranz geben. Herr Mitsch sollte deshalb von sich aus die Konsequenzen ziehen und die CDU verlassen. Zu der aktuellen Kandidatendiskussion innerhalb der CDU, äußerte sich Kuban zurückhaltend. Wenn Friedrich Merz sich heute als erster der Kandidaten aus der Deckung herauswagt, wird dies sicherlich ein mediales Ereignis sein. Herr Merz hat es immer gewusst, wie man sich inszeniert. Aber wir müssen abwarten, er wird nicht der einzige bleiben. Der Vorsitzende der Jungen Union blickt optimistisch auf die bevorstehende Kandidatenkür. Ich bin sicher, dass die CDU sich auf einen Kandidaten einigen kann. Im Hinblick auf den Koalitionspartner SPD äußerte sich Kuban kritisch. In Punkto Kandidatenauswahl für den Parteivorsitz kann die SPD kein Vorbild sein. Die SPD hat sich solange mit sich selbst beschäftigt, dass sie den Blick für die politischen Realitäten verloren hat. Die CDU sollte sich daher schnell positionieren und klar zu einem Kandidaten bekennen. Zur Aussage der SPD-Führung keinen Nachfolger von Bundeskanzlerin Merkel zu unterstützen, gab Kuban einen ironischen Kommentar. Wer sich auf die 10 Prozent-Marke zubewegt, sollte sich erst einmal um die eigenen Angelegenheiten kümmern, so der CDU-Politiker.
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