Frachtschiff, Küste

Vor der Küste Jemens ist am Mittwoch erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden.

06.03.2024 - 17:18:35

Frachtschiff vor der Küste Jemens angegriffen und beschädigt

Wie die für die Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine UKMTO mitteilte, wurde ein Handelsschiff 54 nautische Meilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Aden von einem Geschoss getroffen und beschädigt. Es wurde demnach von der Besatzung verlassen und treibt steuerlos im Meer. In einer früheren Meldung hatte es geheißen, Schiffe in der Nähe hätten einen lauten Knall und eine große Rauchwolke wahrgenommen.

Zuvor hatte UKMTO einen Vorfall aus der Nacht gemeldet, wonach ein Handelsschiff in derselben Region von einem vorgeblich zur jemenitischen Marine gehörenden Schiff zum Ändern seines Kurses gezwungen worden war. Dabei soll es sich um ein zu einer US-Reederei gehörendes Frachtschiff unter der Flagge von Barbados handeln, hieß es in einem Bericht des Informationsdiensts Ambrey. Unklar war zunächst aber, ob es sich dabei um das später attackierte Schiff oder um ein anderes handelte.

Auch wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst nicht klar. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte jedoch immer wieder die islamistische Huthi-Miliz im Jemen zivile Handelsschiffe ins Visier genommen. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas in Gaza und richten ihre Attacken auf Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel, den USA oder Großbritannien. Sie hatten kürzlich angekündigt, ihre Angriffe zu intensivieren.

Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. Die USA und Großbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi im Jemen durchgeführt. Auch die EU hat einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte "Hessen" beteiligt.

@ dpa.de