ROUNDUP, Sturmtief

Sturmtief "Zoltan" fegt mit kräftigen Böen und Schauern vor allem durch den Norden Deutschlands - und sorgt kurz vor Weihnachten für einige Ärgernisse.

22.12.2023 - 06:00:06

Sturmtief 'Zoltan' wirbelt im Norden - Bahnverkehr weiter betroffen

Für Freitagvormittag sagte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für die deutsche Nordseeküste sowie Hamburg eine schwere Sturmflut voraus. Auch die ostfriesische Küste sowie das Wesergebiet muss demnach mit schweren Sturmfluten rechnen. Die Deutsche Bahn rechnet für Freitag mit weiteren Einschränkungen im Personenverkehr.

Der Bahnverkehr war am Donnerstag heftig getroffen worden. Es gab in Regional- und Fernverkehr zahlreiche Ausfälle und Verspätungen aufgrund der Sturmschäden. "Teilweise können Beschädigungen erst bei Tageslicht abschließend beurteilt werden", teilte ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend mit. Besonders die Bahnstrecken im Norden sind demnach betroffen.

Am Freitag fallen nach ersten Angaben etwa Fernverkehrszüge zwischen Hamburg/Hannover, Kassel und Frankfurt/Stuttgart/Basel sowie Würzburg und München aus. Zwischen Berlin/Leipzig/Erfurt und Frankfurt komme es zu Verspätungen und vereinzelten Ausfällen. Auch ICE- und IC-Züge zwischen Köln und Kassel entfallen zunächst. In Marienhafe, Norden, Norddeich und Norddeich Mole halten den Angaben von Freitag zufolge keine ICE- und IC-Züge. Betroffen sind auch die EC-Zugstrecken in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Auch im Regionalverkehr gab es schon am Donnerstag witterungsbedingte Verspätungen und Ausfälle, die in der Nacht zum Freitag anhielten. Bei Hamburg wurde der Verkehr auf einigen Strecken eingestellt.

Die orkanartigen Böen ließen nicht nur Bäume auf Gleise stürzen, sondern auch etwa auf Straßen. Weihnachtsmärkte blieben geschlossen oder schlossen früher und Fähren fielen aus - wie etwa die Fahrten zwischen Rostock und Gedser in Dänemark. Darüber hinaus musste in Schleswig-Holstein die Fehmarnsundbrücke nach Polizeiangaben vollständig gesperrt werden.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sprach für das ganze Bundesland eine Hochwasserwarnung aus. Vielerorts würden erste Flüsse über die Ufer treten und forst- und landwirtschaftliche Flächen überschwemmen.

Während es für eine schwere Sturmflut in der Nacht noch Entwarnung gab, sagte BSH für die deutsche Nordseeküste sowie Hamburg eine schwere Sturmflut am Freitag voraus. Im Hamburger Elbgebiet warnte die Polizei für den Vormittag vor Wasserständen von etwa 3 Metern über dem mittleren Hochwasser. Das betroffene Gebiet sollte laut Polizei gemieden werden. Der Hochwasserscheitel wird den Angaben zufolge gegen 11 Uhr am Pegel St. Pauli mit einer Höhe von bis zu 3,05 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet

Auch für die ostfriesische Küste sowie das Wesergebiet sagten die Expertinnen und Experten vom BSH am Freitag schwere Sturmfluten vorher. Dort sollen die Hochwasser am Vormittag und Mittag 2,5 Meter bis 3 Meter über dem mittleren Wert liegen. An der nordfriesischen Küste werden Wasserstände von 2 Meter bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Für die Westküste Schleswig-Holsteins wurde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) eine Unwetterwarnung ausgegeben.

@ dpa.de