Linke, Deutschland

Sahra Wagenknecht liebäugelt mit Gründung einer neuen Partei - und setzt ihre Partei einer Zerreißprobe aus.

14.06.2023 - 08:12:19

Linke sucht Strategie für «Comeback». Dem will die Vorstandsspitze mit einem geschärften Profil entgegentreten.

Mitten im Dauerstreit mit der Abgeordneten Sahra Wagenknecht versucht die Linken-Spitze, das Profil der Partei zu schärfen und den Wiedereinzug in den Bundestag 2025 anzubahnen. Die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan legten ein Strategiepapier für ein «Comeback» vor, wie das Nachrichtenportal T-Online am Mittwoch berichtete. Kernpunkte sind die Gewinnung von 10.000 neuen Mitgliedern bis 2025 - zuletzt waren es etwa 54.000 - und eine scharfe Abgrenzung zu Themen der AfD. Ein Parteisprecher bestätigte den Plan.

«Wir müssen jetzt mit Blick auf die Bundestagswahl Vorbereitungen treffen», sagte Wissler dem Portal. «Mit dem Arbeitsplan wurde dafür eine stabile Grundlage des Gemeinsamen geschaffen.» Das Papier sei am Wochenende vom Vorstand einstimmig beschlossen worden. Ziel ist demnach, Streitpunkte in der Außenpolitik auszuräumen und
Umverteilung noch stärker zum Thema zu machen. Die Partei will sich weiter klar zur Sozialpolitik, aber auch zum Klimaschutz bekennen.

Damit grenzt sie sich gegen den politischen Kurs von Wagenknecht und deren Unterstützer ab. Wagenknecht erwägt die Gründung einer Konkurrenzpartei und will sich bis zum Jahresende erklären. Der Parteivorstand hatte deshalb am Wochenende gefordert, sie solle ihr Bundestagsmandat zurückgeben.

Von der Linken werde Klarheit und der Mut zum Konflikt mit Reichen und Konzernen erwartet, sagte Schirdewan dem Portal. «Wir werden der Hetze von Rechts wie der organisierten Traurigkeit der Ampel-Politik einen Neustart entgegensetzen, der den Menschen wieder Hoffnung macht.»

@ dpa.de