Klimawandel, Klimakrise

Proteste der Gruppe Letzte Generation legen den Verkehr in zahlreichen Großstädten in Deutschland an wichtigen Punkten lahm.

14.07.2023 - 11:19:38

Klima-Aktivisten stören bundesweit den Verkehr. Manche Aktivisten tragen Masken von Scholz, Wissing und Habeck.

  • Sicherheitspersonal und Polizisten versuchen am Düsseldofer Flughafen, Aktivisten vom Asphalt auf dem Rollfeld zu lösen. - Foto: David Young/dpa

    David Young/dpa

  • Die Polizei trägt einen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation weg, der mit anderen die Fahrbahnen rund um die Siegessäule in Berlin blockiert hat. - Foto: Paul Zinken/dpa

    Paul Zinken/dpa

Sicherheitspersonal und Polizisten versuchen am Düsseldofer Flughafen, Aktivisten vom Asphalt auf dem Rollfeld zu lösen. - Foto: David Young/dpaDie Polizei trägt einen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation weg, der mit anderen die Fahrbahnen rund um die Siegessäule in Berlin blockiert hat. - Foto: Paul Zinken/dpa

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben mit Blockaden den Straßenverkehr in mehreren deutschen Städten an wichtigen Stellen gestört. In Städten wie Berlin, Leipzig, Dresden und Braunschweig klebten sich Protestteilnehmer am Freitag auf die Fahrbahn - einige trugen Masken, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigten. Sie hielten dabei Banner hoch mit der Aufschrift «Wir brechen das Gesetz». Grund für den Protest war nach Angaben der Gruppe der «Bruch des Klimaschutzgesetzes durch die Regierung».

Im gesamten Bundesgebiet waren nach den Angaben der Letzten Generation mindestens 36 Sitzblockaden in 26 Städten geplant. «Die Bundesregierung bricht das Gesetz und führt unsere Gesellschaft in den Kollaps», sagte die Sprecherin der Gruppierung, Carla Rochel. «Es ist unsere demokratische Pflicht, dagegen friedlich Widerstand zu leisten.»

Autofahrer nehmen Bürgersteige

In Berlin wurde an mehreren Stellen der Verkehr massiv blockiert. Unter anderem protestierten mehr als ein Dutzend Aktivisten am Kreisverkehr rund um die Siegessäule, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Mehrere Menschen klebten sich dort auf die Fahrbahn und blockierten so die Hofjägerallee und die Straße des 17. Juni in Richtung Brandenburger Tor. Nach Angaben des dpa-Reporters versuchten zahlreiche Autofahrer, der Blockade auszuweichen, indem sie über Bürgersteige fuhren. Nach gut einer Stunde lief der Verkehr an der Siegessäule wieder wie gewohnt.

Die Letzte Generation teilte mit, es gebe auch in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs Aktionen. Nach Angaben der Polizei blockierten Aktivisten zeitweise auch an der Kreuzung Dorotheenstraße/Ebertstraße in Mitte den Verkehr, also unweit des Reichstagsgebäudes. Auch in der Potsdamer Innenstadt gab es eine Klebeaktion auf einer Straße.

Blockaden in Dresden beendet

In Dresden blockierten sechs Aktivisten die Washingtonstraße in Richtung Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. Dabei klebten sich einige von ihnen auf die Straße. Im Norden Leipzigs blockierten Aktivisten die Bundesstraße 2. Beide Sitzblockaden wurden von der Polizei beendet.

In Braunschweig blockierten Aktivisten im Berufsverkehr eine Straße in der Innenstadt. Kritik daran gab es aus der niedersächsischen Landesregierung. «Nach Ansicht des Ministerpräsidenten schadet das dem Klimaschutz», sagte eine Sprecherin von Stephan Weil (SPD). Der Klimaschutz sei eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe. «Wenn man dann weite Teile der Gesellschaft gegen sich aufbringt, ist das der Sache nicht dienlich.»

Am Donnerstag hatten Aktivisten die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf über mehrere Stunden lahmgelegt, indem sie die Zäune überwanden, auf die Rollfelder liefen und sich dort nahe der Start- und Landebahnen festklebten. In Hamburg wurde der Flugverkehr am ersten Ferientag für einige Stunden komplett eingestellt. In Düsseldorf wurden mehrere Flüge umgeleitet oder verspäteten sich.

Derweil prüft der Düsseldorfer Flughafen mögliche Ansprüche auf Schadenersatz. «Wir behalten uns rechtliche Schritte vor», sagte ein Sprecher. Die Höhe des entstandenen Schadens sei noch unklar.

@ dpa.de