Kriegsende, Ukraine

Nach nun fast 23 Monaten Krieg gegen die Ukraine gehen die Meinungen der Deutschen zu finanzieller Unterstützung, Gebietsabtretungen oder einem EU-Beitritt der Ukraine stark auseinander.

04.01.2024 - 19:32:34

Mehrheit rechnet 2024 nicht mit Kriegsende in Ukraine

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird aus Sicht der meisten Deutschen nicht 2024 enden. Nur jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) hält ein Kriegsende in diesem Jahr eher für wahrscheinlich, wie aus einer veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervorgeht. Dies entspricht im Vergleich zum Januar 2023 einem Rückgang vom 23 Prozentpunkten. 87 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass der Krieg 2024 nicht enden wird.

Nach Angaben des WDR handelt es sich um eine repräsentative Umfrage, für die am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1321 Wahlberechtigte sowohl online als auch am Telefon befragt wurden.

Fast jeder Zweite (44 Prozent) hält es für ein Kriegsende für notwendig, dass die Ukraine Gebiete an Russland abtritt. Dies ist im Vergleich zum März 2023 ein Zuwachs von 9 Punkte. 43 Prozent der Wahlberechtigten stimmen dem nicht zu.

Der Rückhalt für die finanzielle Unterstützung der Ukraine durch Deutschland ist im Laufe des mittlerweile fast zwei Jahre dauernden Kriegs deutlich zurückgegangen. 41 Prozent halten diese für zu weitgehend, was einem Plus von 21 Punkten im Vergleich zu Ende April 2022 entspricht. Damals war der Kriegsbeginn zwei Monate her.

EU-Beitritt der Ukraine

Die Meinung der Befragten zu einer möglichen Aufnahme der Ukraine in die EU sowie in die Nato ist geteilt. 53 Prozent (minus 5 Punkte im Vergleich zum Februar 2023) halten es für richtig, dass die Ukraine langfristig in die EU aufgenommen werden sollte. Mit Blick auf die Nato stimmten 44 Prozent dieser Aussage zu (minus 7 Punkte). Die EU hatte im Dezember den Start von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine beschlossen. Bis die Ukraine dem Staatenbund tatsächlich beitritt, dürfte es aber noch viele Jahre dauern.

@ dpa.de