Produktion/Absatz, Wettbewerb

Nach der Taurus-Abhöraffäre fordern führende Ampel-Politiker und die Union ein entschlossenes Vorgehen gegen Huawei-Technik im neuesten Mobilfunkstandard 5G.

08.03.2024 - 05:37:37

Angst vor Spionage: Ampel-Politiker für harte Linie gegen Huawei

"Mit zunehmenden Cyberattacken sehen wir, wie zentral eine sichere digitale Infrastruktur ist", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). "Jeder Tag, den wir abwarten, macht uns verwundbarer. Deshalb gilt es, als Bundesregierung zu einer Entscheidung im Umgang mit Anbietern wie Huawei zu kommen und unser 5G-Netz vor autoritären Einflüssen zu schützen", warnte die Grünen-Politikerin.

Für den innenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, ist eine systematische Strategie zum Austausch kritischer Komponenten von Huawei aus dem deutschen 5G-Netz dringend nötig, um mögliche kompromittierende strukturelle Abhängigkeiten abzubauen.

Auch die Grünen im Bundestag mahnen zur Eile. "Angesichts stark gestiegener Bedrohungslagen dürfen wir keinesfalls weiter Zeit verlieren", sagte Fraktionsvize Konstantin von Notz. "Die Warnungen unserer Sicherheitsbehörden sind einhellig und könnten klarer kaum sein", sagt der Innenpolitiker, der auch Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums der Geheimdienste ist. "Wir erwarten vom Kanzleramt, dass es schnellstmöglich zu einer Entscheidung auf Grundlage der vor Monaten getroffenen Vereinbarungen kommt."

Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Andrea Lindholz, forderte: "Der Kanzler muss handeln." Auch Unternehmen sollten einsehen, dass im Zweifel Sicherheitsinteressen Vorrang vor Wirtschaftsinteressen haben müssten.

Das Ressort von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich im September bereits festgelegt, Huawei und ZTE mit Verboten radikal aus dem Netz zu drängen. Die drei Mobilfunkanbieter Deutsche Telekom DE0005557508, Vodafone GB00BH4HKS39 und Telefónica Deutschland (O2) sollten ihre Kernnetze bis Ende 2025 von kritischen Komponenten chinesischer Herkunft befreien. Bis 2026 sollten im Zugangsnetz möglichst die großen Metropolen - allen voran die Hauptstadt Berlin - frei von chinesischen Bauteilen sein. Das Digitalressort von FDP-Minister Volker Wissing stellt sich nach Angaben des Blattes bislang gegen den Plan. "Für den 5G-Ausbau gelten bereits heute strenge Sicherheitsanforderungen nach dem Telekommunikationsgesetz", sagte ein Sprecher.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bundesrat macht Weg für einheitliche Ladekabel frei Einheitliche Ladekabel für alle Handys, Tablets und Spielkonsolen werden zum Jahresende auch in Deutschland zur Pflicht. (Politik, 26.04.2024 - 13:37) weiterlesen...

Neues Millionenbußgeld im Abgasskandal - Auch Continental soll zahlen (Neu im dritten Absatz: Vitesco soll zahlen)HANNOVER - Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Boerse, 25.04.2024 - 18:36) weiterlesen...

Verbraucherschützer klagen erfolgreich gegen Google Der Internetkonzern Google US02079K1079 muss nach einer Klage der Verbraucherzentrale Bayern künftig auf seiner Plattform Google One einen Kündigungsbutton anbieten. (Boerse, 25.04.2024 - 13:07) weiterlesen...

WDH/Abgasmanipulation: 100 Millionen Euro Bußgeld gegen Continental. Absatz ergänzt)HANNOVER - Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Ausgefallenes Wort im 2. (Boerse, 25.04.2024 - 11:42) weiterlesen...

Abgasmanipulation: 100 Millionen Euro Bußgeld gegen Continental Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Boerse, 25.04.2024 - 11:36) weiterlesen...

EU-Parlament stimmt schwächeren Umweltauflagen für Bauern zu Das EU-Parlament hat den Weg für abgeschwächte Umweltauflagen in der Landwirtschaft frei gemacht. (Boerse, 24.04.2024 - 18:42) weiterlesen...