Löhne, EVG

Nach dem Verhandlungsmarathon vergangene Woche beriet sich die EVG zunächst intern.

21.06.2023 - 12:33:46

EVG bereitet sich auf Verhandlung mit Bahn ab Nachmittag vor. Nun geht die Suche nach einer Tariflösung für gut 180.000 Beschäftigte bei der Bahn weiter - an einem kuriosen Ort.

Die Gewerkschaft EVG hat am Mittwoch die weiteren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zum Tarifkonflikt vorbereitet. «Die zentrale Tarifkommission der EVG bewertet zur Stunde den aktuelle Zwischenstand der Tarifverhandlungen mit der DB AG», teilte die Gewerkschaft am Vormittag mit. Anschließend würden die rund 40 ehrenamtlichen Vertreter über den weiteren Fortgang der Verhandlungen entscheiden. Das Treffen mit den Vertretern der Deutschen Bahn war für den Nachmittag am Standort der IG Metall in Berlin-Kreuzberg geplant.

Der Tarifkonflikt dauert seit Ende Februar an. Die EVG ging mit dem Ziel einer Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen in die Gespräche. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen.

Die Bahn hatte Ende Mai bei einer Laufzeit von zwei Jahren zwölf Prozent mehr in mehreren Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach noch in diesem Jahr anstehen. Hinzu käme eine Inflationsausgleichsprämie in mehreren Zahlungen von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ausfällt.

Seit Dienstag berichtet die EVG über Tarifabschlüsse mit anderen Bahnunternehmen, bei denen eine Lohnerhöhung von 420 Euro, eine Laufzeit von meist 21 Monaten und 1000 bis 1400 Euro Inflationsausgleichsprämie im Mittelpunkt stehen.

EVG-Chef: Knackpunkt ist Laufzeit

Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist in den Tarifverhandlungen weiterhin die Laufzeit der entscheidende Knackpunkt. «Der schwierigste Punkt ist nach wie vor die Laufzeit, also in welchem zeitlichen Rahmen Gehaltserhöhungen erfolgen sollen», sagte EVG-Chef Martin Burkert dem Nachrichtenportal «t-online». Die Gremien der Gewerkschaft seien in den «letzten Zügen der Bewertung bisheriger Verhandlungsergebnisse». «Diesen Donnerstag entscheidet der EVG-Bundesvorstand als oberstes Gremium über das weitere Vorgehen inklusive etwaiger Streiks», sagte Burkert.

DB und EVG hatten in der vergangenen Woche an fünf Tagen in Folge über eine Lösung des Tarifkonflikts diskutiert und die weiteren Verhandlungen dann am Freitag auf die laufende Woche vertagt.

Burkert sagte «t-online», die Warnstreiks in den vergangenen Monaten hätten die Gewerkschaft wachsen lassen. «Wir haben aktuell bereits 6500 neue Mitglieder gewonnen, das sind 2500 mehr als im vergangenen Jahr», sagte Burkert dem Nachrichtenportal.

@ dpa.de