Festnahmen, NRW

Mit einem großen Aufgebot untersuchte die Polizei am Tag vor Heiligabend den Kölner Dom.

24.12.2023 - 09:23:11

Keine Festnahmen in NRW wegen Anschlagsplan auf Kölner Dom. Der Grund: Die Kathedrale ist möglicherweise Angriffsziel von Islamisten. Sprengstoff wurde bislang jedoch nicht gefunden.

  • Polizisten und Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Hauptbahnhof unweit vom Dom. - Foto: Vincent Kempf/dpa

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  • Polizisten kontrollieren am Eingang des Kölner Doms den Beginn der Frühmesse am Weihnachtstag. - Foto: Roberto Pfeil/dpa

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  • Gesichert: Polizisten stehen nach Hinweisen auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe vor der Domkirche St. Stephan in Wien. - Foto: Max Slovencik/APA/dpa

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Polizisten und Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Hauptbahnhof unweit vom Dom. - Foto: Vincent Kempf/dpaPolizisten kontrollieren am Eingang des Kölner Doms den Beginn der Frühmesse am Weihnachtstag. - Foto: Roberto Pfeil/dpaGesichert: Polizisten stehen nach Hinweisen auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe vor der Domkirche St. Stephan in Wien. - Foto: Max Slovencik/APA/dpa

Im Zusammenhang mit einem möglichen Anschlagsplan auf den Kölner Dom hat es bislang keine Festnahmen in Nordrhein-Westfalen gegeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntagmorgen aus Sicherheitskreisen.

Bei der Durchsuchung des Doms wurde demnach zudem kein Sprengstoff entdeckt. Die Sprengstoffspürhunde hätten am Samstagabend nichts gefunden.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben die Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom wegen Hinweisen auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhöht. Polizisten durchsuchten am Samstagabend mit Spürhunden die Kathedrale und kündigten an, an Heiligabend alle Besucher zu kontrollieren. Die «Bild» hatte zuvor berichtet, dass es am Samstag bereits erste Festnahmen durch Spezialeinheiten in Wien und auch eine in Deutschland gegeben habe.

Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom erhalten. Auch eine Kirche in Wien sei mögliches Ziel gewesen, hieß es am Samstag.

Nach dpa-Informationen könnte es bei der Gruppe möglicherweise einen Bezug zu einem Ableger des Terrornetzwerks Islamischer Staat (IS) geben, der sich Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) nennt und in Afghanistan schon seit einigen Jahren einen bewaffneten Konflikt mit den militant-islamistischen Taliban austrägt.

Reuk: Nicht aus Angst auf Kirchenbesuch verzichten

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul appellierte angesichts der Vorsichtsmaßnahmen an die Menschen, nicht aus Angst vor einem Anschlag auf einen Kirchenbesuch zu Weihnachten zu verzichten. «Vorsicht ist das Gebot der Stunde. Wir wissen: die Terrorgefahr ist so hoch wie lange nicht mehr und unsere christlichen Feiertagsrituale sind natürlich auch ein Ziel von islamistischen Terroristen», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

«Aber wir sind nicht schutzlos. Unsere Behörden nutzen alle Erkenntnisse um uns bestmöglich zu schützen. Das zeigen jetzt die Maßnahmen in Köln», unterstrich Reul und fügte hinzu: «Mein Appell: Gehen Sie in die Kirche, feiern Sie das Weihnachtsfest. Angst ist die Währung von Terroristen. Wir dürfen sie nicht zusätzlich aufwerten.»

Vier Festnahmen bei Ermittlungen gegen Islamisten in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz nahm unterdessen nach Angaben des dortigen Innenministeriums bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Menschen fest. Derzeit liefen Befragungen der Verdächtigen und entsprechende Auswertungen, teilte die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst im österreichischen Innenministerium mit. Nähere Details könnten aus kriminaltaktischen Gründen derzeit nicht genannt werden.

Zuvor hatte bereits die «Bild» von Festnahmen in Österreich berichtet. Auch in Deutschland habe es eine erste Festnahme gegeben. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche erhalten.

Das Innenministerium in Wien teilte mit, dass die Sicherheitslage in Österreich und ganz Europa angespannt sei. Deshalb träfen die Sicherheitsbehörden während der Weihnachtsfeiertage Vorsichtsmaßnahmen in Form von erhöhter Be- und Überwachung im öffentlichen Raum. Ähnlich hatte sich die Polizei in Wien bereits am Samstag geäußert. Auch am Kölner Dom wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

Für Weihnachten will auch Frankreich Kirchen besonders bewachen. Polizisten und Gendarmen sollten sichtbar vor religiösen Orten im Einsatz sein, um Christen bei Weihnachtsfeierlichkeiten am Sonntagabend und am Montagmorgen zu schützen, schrieb Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin auf der Online-Plattform X (früher Twitter). Darmanin hatte die Präfekten zuvor dazu aufgerufen, über die Feiertage weiterhin sehr wachsam zu sein. In Frankreich gilt seit dem tödlichen Angriff auf einen Lehrer durch einen Islamisten im Oktober die höchste Terror-Warnstufe.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober nehmen Befürchtungen zu, dass es auch in Deutschland zu Anschlägen kommen könnte.

@ dpa.de