ROUNDUP, Bauern

Mehrere Tausend polnische Bauern sind in Warschau gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr günstiger Agrarprodukte aus der Ukraine auf die Straße gegangen.

27.02.2024 - 18:28:40

Mehrere Tausend polnische Bauern demonstrieren in Warschau

Mit Tröten, Sirenen und Feuerwerksknallern machten sie am Dienstag ihrem Unmut Luft. Die Teilnehmer trugen Plakate mit der Aufschrift "Wir Bauern und freie Polen sagen Stopp zum grünen Irrsinn" und "Unser Staat - unsere Lebensmittel". Der Protestmarsch startete vor dem Kulturpalast und führte bis zum Parlamentsgebäude, wo eine Delegation der Bauern mit Parlamentspräsident Szymon Holownia zusammentraf.

Nach den Gesprächen regte Holownia an, dass das Parlament einen "Runden Tisch" bilden solle, wo Experten, Politiker und Bauern über Lösungen diskutieren könnten. Nach seinen Angaben brachten die Bauern drei Forderungen vor. Dazu gehöre zum einen ein Stopp für die aus Sicht der Landwirte schädlichen Auflagen durch die europäische Initiative zum Klimaschutz (Green Deal). Zweitens müsse es eine Lösung für das Problem "der übermäßigen Präsenz von Agrargütern aus Nicht-EU-Ländern" auf dem polnischen Markt geben. Holownia betonte, dass die Landwirte nicht nur über ukrainische Produkte besorgt seien, sondern beispielsweise auch über russisches Getreide. Die dritte Forderung betrifft die Sicherung der Kontinuität der Tierproduktion in der Landwirtschaft.

Anders als bei bisherigen Protestaktionen waren zu der Demonstration keine Traktoren und Landmaschinen zugelassen. Die Polizei in Warschau berichtete von einem Traktorkonvoi auf einer wichtigen Verkehrsader vor den Toren der Stadt, der zeitweise den Verkehr behinderte. Die Proteste der Bauern dauern seit Wochen an. Erst am Sonntag hatten die Bauern 24 Stunden lang die Autobahn nach Deutschland an der Grenze bei Frankfurt (Oder) blockiert.

@ dpa.de