Friedrich Merz, Olaf Scholz

Im Bundestag geht es heute um den Etat des Kanzleramts.

06.09.2023 - 05:14:01

Generaldebatte im Bundestag: Merz gegen Scholz und umgekehrt. Dessen Zahlen spielen aber nur am Rande eine Rolle - sie sind Anlass für eine große Debatte über die Regierungspolitik insgesamt.

  • Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck (l) während der Rede von CDU-Chef Friedrich Merz. - Foto: Michael Kappeler/dpa

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  • CDU-Chef Friedrich Merz (r) spricht neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Plenum des Bundestags (Archivbild). - Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck (l) während der Rede von CDU-Chef Friedrich Merz. - Foto: Michael Kappeler/dpaCDU-Chef Friedrich Merz (r) spricht neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Plenum des Bundestags (Archivbild). - Foto: Kay Nietfeld/dpa

Am Dienstag hatte Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Entwurf des Bundeshaushalts 2024 in den Bundestag eingebracht. Im ZDF-«Heute Journal» verteidigte er sein Zahlenwerk. Die Schuldenbremse sei nicht gleichbedeutend mit Einsparungen. Nötig sei es auch, Prioritäten zu setzen: «Investitionen in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, in die Modernisierung unserer Volkswirtschaften. Das tun wir. Wir haben auf Rekordniveau Investitionen eingeplant in den nächsten Jahren», sagte er. «Wir entscheiden also: Was ist wirklich erforderlich? Und was ist entbehrlich?»

Die Leitplanken seien klar: «Die eine Leitplanke heißt: Die Schuldenbremse gilt. Und die andere Leitplanke ist, dass wir auf Steuererhöhungen verzichten wollen. (...) Wir dürfen auch die Inflation nicht mit immer neuen Staatsausgaben, die schuldenfinanziert sind, befeuern. Das ist natürlich ein schwieriger Prozess, aber wir haben ihn bewältigt», sagte Lindner.

«Es geht um die Anerkennung finanzieller Realitäten»

Er hatte bereits zuvor bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs 2024 im Bundestag die Notwendigkeit eines haushaltspolitischen Kurswechsels betont. «Es geht jetzt um die Anerkennung finanzieller Realitäten nach Jahren, in denen Geld scheinbar keine Rolle spielte», sagte er. Lindner machte deutlich, dass der Haushalt 2024 erst der Beginn einer Konsolidierung der Staatsfinanzen sein soll. Die Opposition kritisierte den Entwurf.

Demnach sollen die Ausgaben des Bundes im kommenden Jahr bei 445,7 Milliarden Euro liegen - mehr als 30 Milliarden weniger als in diesem Jahr. Die Neuverschuldung soll 16,6 Milliarden Euro betragen, rund 30 Milliarden weniger als in diesem Jahr. Damit soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse eingehalten werden, die nur in sehr begrenztem Umfang neue Schulden vorsieht.

Noch bis Freitag werden in erster Lesung die Haushaltspläne der einzelnen Ressorts beraten. Am Mittwoch stehen auch Verteidigung, Auswärtiges und Verkehr auf der Tagesordnung. Verabschiedet werden soll der Gesamthaushalt nach jetzigem Stand am 1. Dezember.

@ dpa.de