WM, DSV

Die deutschen Freiwasserschwimmer räumen bei der WM weiter die Titel ab: Im dritten und vierten Rennen gibt es das dritte und vierte Gold.

18.07.2023 - 06:12:08

Nach Beck auch Wellbrock: Deutsche WM-Dominanz im Freiwasser. Olympiasieger Wellbrock hat noch viel vor.

  • Schwimmerin Leonie Beck hat bei der Schwimm-WM in Japan ihre zweite Goldmedaille im Freiwasserschwimmen gewonnen - Foto: Jo Kleindl/DSV/dpa

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  • Siegte im Rennen über fünf Kilometer und holt damit WM-Gold: Florian Wellbrock. - Foto: Jo Kleindl/DSV/dpa

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Schwimmerin Leonie Beck hat bei der Schwimm-WM in Japan ihre zweite Goldmedaille im Freiwasserschwimmen gewonnen - Foto: Jo Kleindl/DSV/dpaSiegte im Rennen über fünf Kilometer und holt damit WM-Gold: Florian Wellbrock. - Foto: Jo Kleindl/DSV/dpa

Die deutsche Nationalhymne wird bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im Freiwasser zum Dauer-Hit. Leonie Beck und Florian Wellbrock gewannen in Japan auch ihre Rennen über fünf Kilometer, nachdem sie davor schon über die doppelte Distanz Gold gewonnen hatten. Vier Weltmeistertitel für dieselbe Nation in diesen beiden Disziplinen: Das gab es zuvor noch nie.

«Läuft», stellte Wellbrock nach seinem erfolgreich verteidigten Titel über fünf Kilometer knapp fest und lachte. «Die Athleten supporten sich untereinander. Der Staff ist immer da und bereit und gibt Feuer. Das ist der Schlüssel dieses Jahr für den enormen Erfolg.»

«Unglaublich!», «Wow!» 

In der Interviewzone fielen sich der 25-Jährige und Beck in die Arme. «Hast du gut gemacht», sagte Wellbrock. Rund zwei Stunden vor ihm war Beck stark zum Sieg geschwommen. Nach dem Rennen formte sie mit den Händen ein Herz und lächelte gelöst in die Kamera. Die 26-Jährige hatte sich wie Wellbrock mit ihrem Sieg über zehn Kilometer bereits für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert. «Unglaublich! Ich hätte niemals gedacht, dass ich jetzt noch Gold gewinnen kann», sagte Beck. «Wow!» 

Sie hatte sich in ihrem Rennen lange zurückgehalten und dann im Schlussspurt überzeugt. In 59:31,7 Minuten gewann sie vor Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden und der Brasilianerin Ana Marcela Cunha. Die zweite deutsche Starterin Jeannette Spiwoks kam als 13. ins Ziel.

Anders als Beck setzte sich Wellbrock früh an die Spitze und schwamm das Rennen von vorne. Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg bei Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, ließ sich von mehr als 30 Grad Außen- und 28,2 Grad Wassertemperatur nicht aus dem Konzept bringen. In der Sonne zeigte das Thermometer gar 45 Grad an.

«Dass wir hier so überlegen sind: Fantastisch!»

Wellbrock schlug nach 53:58,0 Minuten an, sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Gregorio Paltrinieri aus Italien betrug 4,5 Sekunden. Paltrinieris Landsmann Domenico Acerenza wurde Dritter. Der zweite deutsche Starter Oliver Klemet schwamm auf Rang vier. Olympiasieger Wellbrock holte im Meer vor dem Momochi Seaside Park in Fukuoka insgesamt schon das sechste WM-Gold der Karriere. 

«Dass wir hier so überlegen sind: Fantastisch! Ich bin begeistert», sagte Berkhahn. «Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt noch möglich ist, Vierfach-Gold zu holen bei der Leistungsdichte, die es gibt international und bei der Wissenschaft, die wir verwenden.» Mit einem Sieg in der Staffel am Donnerstag könnte Deutschland als erste Nation bei einer WM alle Freiwassertitel gewinnen.

Ob Wellbrock dann dabei ist, ließ er zunächst noch offen. Im Becken hat er in der zweiten WM-Woche noch viel vor, er könnte daher auf Regeneration setzen. Andererseits sagte er aber auch: «Ich habe jetzt gezeigt, dass ich wirklich sehr fit bin. Wir haben heute Abend noch ein Team-Meeting. Da besprechen wir dann die genaue Staffel-Aufstellung. Alles Weitere müssen wir dann sehen.»

@ dpa.de