ROUNDUP, Nato

BRÜSSEL - Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90 000 Soldaten mobilisieren.

18.01.2024 - 16:20:06

Nato organisiert zur Abschreckung Großmanöver mit 90 000 Soldaten

(neu: mehr Details und Hintergrund)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90 000 Soldaten mobilisieren. Die rund vier Monate dauernde Übung mit dem Namen "Steadfast Defender" (etwa: "Standhafter Verteidiger") werde die größte des Verteidigungsbündnisses seit Jahrzehnten sein, erklärte US-General Christopher Cavoli am Donnerstag nach einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Brüssel. Vorbereitungen für die Manöver sollen nach Angaben des Oberbefehlshabers der Nato-Streitkräfte in Europa bereits in der kommenden Woche beginnen.

Der Start des eigentlichen Manövers ist dann für Februar vorgesehen. Trainiert werden soll dabei insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften, wie Cavoli weiter erläuterte.

Szenario der Übung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Die bislang größte Nato-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51 000 Soldaten beteiligt. Die letzten Nato-Manöver, die größer waren als die nun geplante Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe "Return of Forces to Germany" (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren 1988 beispielsweise rund 125 000 Soldaten beteiligt.

Hintergrund der Übung ist insbesondere Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Nato-Partnerland kämpft seit fast zwei Jahren mit massiver Militärhilfe vor allem aus den Nato-Staaten gegen russische Invasoren.

@ dpa.de