Corona, EU

Schleswig-Holstein sperrt Strandzugänge wegen zu hoher Besucherzahl

19.07.2020 - 15:00:00

Trump stellt sich weiter gegen landesweite Maskenpflicht+++EU-Chefs vertagen Verhandlung zu Corona-Hilfen+++WHO vermeldet neuen Rekordanstieg an Neuinfektionen

Aufgrund hohen Besucherandrangs wurden an einigen Ostseestränden in Schleswig-Holstein die Strandzugänge und Parkplätze gesperrt. Um die Abstandsregeln einzuhalten, werden vielerorts nur eine bestimmte Anzahl an Gästen an die Strände gelassen. Anfang Juli wurde an einigen Zugängen eine virtuelle Ampel eingeführt, die anzeigt, wie voll die Strände sind. Unter strandticker.de können sich Strandgäste beispielsweise darüber informieren, ob Strände an der Lübecker Bucht geöffnet sind oder nicht.

Trump stellt sich weiter gegen landesweite Maskenpflicht

Der amerikanische Chef-Immunologe Anthony Fauci hat Gouverneure und führende Politiker dazu aufgefordert, die Maskenpflicht in amerikanischen Bundesstaaten weiter durchzusetzen. Präsident Trump stellte sich jedoch gegen diese Forderung. Ihm sei es dagegen wichtig, dass gewisse Freiheiten erhalten bleiben. In einigen Bundesstaaten, in den es bereits eine Maskenpflicht gibt, wird stark darüber gestritten. Jedoch bekommt Trumps Politik auch Kritik aus den eigenen Reihen. Der republikanische Gouverneur Larry Hogan kritisierte Trump jüngst in einem Twitterkommentar, indem er dem Präsidenten vorhielt, mehr auf die Ankurbelung des Aktienmarkts und auf seine Wiederwahl zu setzen, statt sich um Gesundheitspolitik zu kümmern.

EU-Chefs vertagen Verhandlung zu Corona-Hilfen

Die EU-Chefs sind auch nach einer 13-stündigen Sitzung sich nicht darüber einig geworden, unter welchen Bedingungen die 750 Milliarden Euro Corona-Hilfe verteilt werden sollen. Das Geld soll Ländern zugute kommen, die besonders unter Pandemie gelitten haben. 500 Milliarden sollen davon als Zuschüsse ausgegeben werden, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Der niederländische Regierungschef Rutte will die Ausgaben stärker überwachen lassen und sie an bestimmte Bedingungen knüpfen. Auch Österreich, Dänemark und Schweden sind gegen eine bedingungslose Auszahlung. Österreichs Bundeskanzler sagte gegenüber dem ORF beispielsweise, Italien habe Reformen nötig, damit auch zukunftsorientiert investiert wird und das Geld nicht versandet.

WHO vermeldet neuen Rekordanstieg an Neuinfektionen

Innerhalb eines Tages wurden etwa 238.000 Menschen weitere Menschen positiv auf das Corona-Virus getestet. Dies ist der bislang größte Anstieg an Neuinfektionen, der seit dem Ausbruch der Pandemie verzeichnet wurde. Die Zahl der Todesfälle bleibe dagegen stabil und liege bei etwa 5000 pro Tag. Die meisten Neuinfektionen wurden in den USA, Brasilien, Südafrika und Indien verzeichnet.

Frankreich verschärft Maskenpflicht

Der französische Premierminister Jean Castex will aufgrund der wieder stark ansteigenden Infektionszahlen, die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden ausbreiten. Bislang gelte nur im öffentlichen Nahverkehr die Anordnung, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Präsident Macron hatte zuvor angekündigt ab dem 1. August die Maskenpflicht in Frankreich und in den französischen Überseeregionen zu verschärfen. Dem neuen Regierungschef ist dies jedoch aufgrund der steigenden Fallzahlen nicht schnell genug. Frankreich hat mehr als 30.000 Todesopfer durch das Corona-Virus zu beklagen. In öffentlichen Gebäuden und Supermärkten ist das Tragen einer Maske bisher jedoch lediglich eine Empfehlung.

Tönnies nimmt Schlachtbetrieb wieder auf

Der Schlachtbetrieb des Tönnies-Konzerns in Rheda-Wiedenbrück hat seinen Betrieb nach einer vierwöchigen Zwangspause wieder aufgenommen. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU) betonte, dass sich das Land gegen mögliche Regressansprüche des Unternehmens stellen werde. Weiterhin sollen die Werkverträge abgeschafft werden. Ab Januar dürfen in großen Schlachtbetriebe wie Tönnies nur noch eigene Mitarbeiter Schlachtungen durchführen. Dadurch soll die Anstellung von Mitarbeitern aus Subunternehmen untersagt werden.

Siemens will Homeoffice ausbauen

Siemens will auch zukünftig mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen. Durch die Corona-Pandemie musste ein Großteil der Angestellten ihre Arbeit im Homeoffice verrichten. Dies soll auch nach der Pandemie für etwa 140.000 Angestellte möglich sein.

Spanien gedenkt Todesopfern

Spanien hat in einer Zeremonie am Königspalast an die 28.400 Todesopfer erinnert. Spanien hatte nach Großbritannien bislang die meisten Toten durch das Corona-Virus in Europa zu beklagen. An der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teil.

Nach Ballermann-Party: Spahn warnt erneut vor zweiter Infektionswelle

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnte nach den Ereignissen auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca erneut vor einer zweiten Infektionswelle. Hunderte, vor allem aus Deutschland eingereiste Urlauber, hätten dicht an dicht ohne das Tragen eines Mundschutzes miteinander gefeiert. Wie mallorquinische Medien berichten, wurden die wenigen die einen Mund-und Nasenschutz trugen, von den meist alkoholisierten Urlaubern ausgelacht. Spahn warnte nun davor, dass der Ballermann nicht zu einem zweiten Ischgl wird. Auch wenn die Infektionslage dank der getroffenen Maßnahmen in Deutschland relativ entspannt ist, breitet sich das Corona-Virus weltweit immer noch stark aus. Allein in der letzten Woche wuchs die Zahl der positiv auf Corona getesteten Menschen um eine weitere Million an.

RKI präsentiert neue Corona-Studie

RKI-Präsident Lothar Wieler stellte eine neue Studie vor, bei der seit April 12000 Blutspenden auf das Corona-Virus getestet wurden. Dabei habe man lediglich bei einem geringen Anteil von 1,3 Prozent Antikörper nachweisen können. Die Studie sei jedoch nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung Deutschlands, da nur gesunde Menschen über 18 Jahren in Deutschland Blut spenden dürfen. Dennoch mache die Studie deutlich, dass lediglich ein kleiner Teil der Bevölkerung bereits Antikörper entwickelt hat und der Großteil der Bevölkerung nach wie vor für das Virus empfänglich sei.

4000 Freiwillige melden sich für Impfstofftest

Die Uniklinik Tübingen testet seit Juni einen möglichen Impfstoff der ebenfalls in Tübingen ansässigen Biotech-Firma Curevac. Etwa 4000 Freiwillige hätten sich bereits für den Test gemeldet. Bislang seien jedoch nur um die 50 Personen unter Beobachtung, bei denen ein Mittel verabreicht wurde. Auffällige Ergebnisse seien jedoch noch nicht gemacht worden.

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