Corona, Silvester

Neujahrsansprache: Corona-Pandemie ist Jahrhundertaufgabe

31.12.2020 - 14:30:00

Neuseeland feiert Silvester coronafrei+++Spahn rechnet noch monatelang mit Einschränkungen+++Großbritannien erlässt Notfallzulassung für neuartigen Impfstoff

Bundeskanzlerin Merkel hat in ihrer vermutlich letzten Neujahrsansprache den Fokus auf die Corona-Pandemie gelegt. Es sei eine Jahrhundertaufgabe und der Winter wird auch weiterhin „hart“ bleiben, so die Kanzlerin. Sie bedankte sich bei den Bürgerinnen und Bürger für die breite Akzeptanz der Corona-Maßnahmen und bei allen, die täglich den Kampf gegen die Pandemie durch ihre Arbeit unterstützen. Gleichzeitig warnte sie vor Leugner und Verschwörungstheorien, die nicht nur gefährlich und unwahr seien, sondern auch zynisch gegenüber den Opfern der Pandemie.

Neuseeland feiert Silvester coronafrei

In Neuseeland hat das neue Jahr begonnen. Zu den Silvesterfeiern gab es keine Besucherbeschränkungen, daher konnten dort auch wieder Großveranstaltungen zum Jahreswechsel stattfinden. Seit über einen Monat hat es in Neuseeland keinen neuen Corona-Fall mehr gegeben.

Spahn rechnet noch monatelang mit Einschränkungen

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn werden die Menschen noch mindestens zwei bis drei Monate mit den bisherigen Einschränkungen leben müssen. Weitere Impfstoffe müssten ausgiebig getestet werden um auch genügend Sicherheit und Vertrauen für weitreichende Impfungen zu schaffen. Dies würde nicht in wenigen Wochen erledigt sein. Daher wird es auch nach dem 10. Januar noch keine Rückkehr zur Normalität geben.

Großbritannien erlässt Notfallzulassung für neuartigen Impfstoff

Großbritannien hat einen weiteren Impfstoff zugelassen. Der sogenannte mRNA-Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns Astrazeneca erhielt eine Notfallzulassung. Die Technik zur Herstellung sei neuartig, weshalb er in nur wenigen Laboren hergestellt werden könne

RKI meldet neuen Höchststand an Corona-Opfern

Mit 1129 Corona-Toten wurde in Deutschland ein neuer Höchststand erreicht. 22.459 neue Infektionen wurden unterdessen gemeldet. Während den Feiertagen wurde zwar weniger getestet, dennoch seien die Werte höher als noch vor einer Woche.

Rechtsexperten prüfen Verbote von Sonderrechten für Geimpfte

Um eine Bevorteilung von Menschen mit einer Corona-Impfung durch die Privatwirtschaft zu vermeiden, prüfen Rechtsexperten der CDU und SPD derzeit ein Verbot von Sonderrechten. Keiner dürfe aufgrund seiner Entscheidung sich impfen zu lassen oder eben nicht, bevorzugt oder benachteiligt werden. Die Angst bestehe, dass zum Beispiel Fluganbieter nur Geimpfte Personen in ihre Flugzeuge lassen würden oder Restaurants Menschen ohne einen Impfnachweis nicht bedienen würden. Um eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu verhindern, werden nun gesetzliche Grundlagen geprüft.

Gehälter von Klinikangestellten bedroht

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt davor, dass einige Krankenhäuser im kommenden Jahr keine Gehälter mehr zahlen könnten, sollte die Bundesregierung keine weiteren finanziellen Hilfen leisten. Viele Operationen würden aufgrund steigender Corona-Patienten verschoben werden. Die Nachteile der gewinnorientierte Privatisierung des Gesundheitssektors mache sich nun bemerkbar.

Kanzleramtschef erwartet Verlängerung des Shutdowns

Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass die strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch über den 10. Januar verlängert werden. Ein nächstes Treffen der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin ist am 5. Januar angesetzt. Dort soll über den weiteren Verlauf entschieden werden. Auch der saarländische und Thüringens Ministerpräsident gehen davon aus, dass die Maßnahmen verlängert werden müssen.

Schweden plant gesetzliche Grundlage für Lockdown

Lange hielt Schweden an seinem lockeren Sonderweg in der Corona-Pandemie fest. Nun sollen rechtliche Grundlagen geschaffen werden, Geschäfte schneller schließen zu können oder den öffentlichen Personenverkehr einzuschränken. Auch Geldstrafen bei Regelverstößen sollen dann möglich sein. Eine Gesetzesänderung war vorerst für März geplant. Nun sollen die Grundlagen für einen möglichen Lockdown schon Anfang Januar beschlossen werden.

Österreich reagiert auf Ansturm in Skigebieten

Nachdem es am Wochenende zu starken Menschenansammlungen an österreichischen Skiliften kam, sollen nun die Sicherheitskonzepte verschärft werden. Parkplätze sollen weiter begrenzt werden und mehr Ordner sollen eingesetzt werden. Außerdem besteht eine 10-tägige Quarantänepflicht für Ausländer.

Politiker gegen Bevorzugung von Geimpften

Gesundheitsminister Jens Spahn und andere Politiker sprachen sich erneut gegen eine Bevorzugung von Geimpften aus. Privilegien die aus einer Immunisierung entstehen, seien nicht kontrollierbar und nicht zu rechtfertigen, äußerte auch SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach. Weltärztechef Montgomery hält dagegen eine Impfpflicht für vorstellbar, sobald es möglich ist, breite Gruppen in der Gesellschaft zu impfen. Ähnliche Konzepte würde es schließlich auch bei der Impfung gegen Masern oder in einigen Ländern gegen Gelbfieber geben.

 

 

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