Corona, Rückholaktion

Alle News zur Corona-Krise am Mittwoch

18.03.2020 - 09:59:10

Bundesregierung holt Urlauber zurück. Mundschutz-Zwang in Tschechien. Ausgangssperre in Belgien.

18:30 Uhr Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert an die Bürgerinnen und Bürger auf soziale Kontakte zu verzichten und Mindestabstände einzuhalten. „Es ist ernst“, heißt es in ihrer jüngsten Ansprache. Die Verantwortung liege bei jeder und jedem einzelnen, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Es sei seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr so sehr auf gemeinsames Handeln angekommen. Gleichzeitig seien die momentanen Einschränkungen in der Geschichte der Bundesrepublik völlig beispiellos. Man benötige vor allem Zeit, um einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln. Daher sei es um so wichtiger, genügend Kapazitäten in den Krankenhäuser zu bewahren, um die kommenden Fälle ausreichend behandeln zu können. Die Empfehlung, Kontakte weitgehend zu unterlassen, seien unverzichtbar um Leben zu retten.

Laut Berlins regierenden Bürgermeisters Michael Müller soll auf eine allgemeine Ausgangssperre aber weiterhin verzichtet werden. Diese sei jedoch nicht auszuschließen, falls der Appell unnötige soziale Kontakte zu unterbinden nicht weitreichend eingehalten wird. Ebenfalls kritisiert Müller momentane Hamsterkäufe: "Es ist richtig, dass Hamsterkäufe als asozial bezeichnet werden", hieß es in einer Pressekonferenz.

17:00 Uhr Bayern verhängt erste Ausgangssperre. Bis zum 2. April wurde vorerst eine Ausgangssperre in der bayrischen Kleinstadt Mitterteich verhängt. Ausgenommen sind Wege zur Arbeit, Lebensmitteleinkäufe, Erledigungen für Bedürftige und Arztbesuche.

14:00 Uhr Humanitäre Flüchtlingsaufnahme ausgesetzt. Wie Spiegel Online berichtet, werden ab sofort keine Flüchtenden mehr aus Notlagen in Deutschland aufgenommen um die Corona-Pandemie weiter einzudämmen. Asylbewerber*innen werden an den EU-Außengrenzen durch eine Ausnahmeregelung jedoch nicht grundsätzlich abgewiesen. Die Bearbeitung der Anträge ist allerdings durch die Überlastung der zuständigen Behörden derzeit nur begrenzt möglich.

13:30 Uhr Mundschutz-Zwang in Tschechien. Ab Donnerstag müssen alle, die sich in Tschechien in der Öffentlichkeit bewegen, Mund und Nasen bedecken. Dazu sind nicht nur medizinische Atemschutzmasken erlaubt, sondern auch Tücher, Schals und Sturmhauben. Derzeit wurden 464 Personen in Tschechien mit dem Corona-Virus infiziert.

11:05 Uhr Belgien beschließt strenge Ausgangssperre. Seit Mittwochvormittag gilt, dass sich Belgier nur noch für die Erledigung wichtiger Aufgaben im Freien bewegen dürfen. Dazu zählen Lebensmitteleinkäufe, wichtige Besorgungen, sowie Bank- und Postgeschäfte. Die Ausgangssperre diene vor allem der Vermeidung naher physischer Kontakte. So seien der Weg zur Arbeit, Spaziergänge und andere physische Aktivitäten weiterhin erlaubt und erwünscht.

11:00 Uhr In Bayern sollen die Abiturprüfungen vorerst verschoben werden. Die schriftlichen Prüfungen werden auf den Zeitraum zwischen dem 20. und 29. Mai verschoben. Die mündlichen Prüfungen sollen erst zwischen dem 15. und 29. Juni abgelegt werden.

10:35 Uhr Das Robert Koch-Institut rechnet in Deutschland mit bis zu zehn Millionen Infizierten in den nächsten Monaten falls die Übertragungskette des Corona-Virus nicht unterbrochen werden kann. Die Lage sei unterschätzt worden. Daher spiele die Einhaltung der Hygienevorschriften für die Eindämmung der Erkrankung eine entscheidende Rolle.

10:13 Uhr Deutschland versucht mit der größten Rückholaktion in der Geschichte der BRD, Urlauber und Reisende aus dem Ausland zurückzuholen. Dafür sollen bis zu 40 Maschinen so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden. Das Auswärtige Amt berichtet, dass sich momentan etwa 100.000 Bürger und Bürgerinnen im Ausland aufhalten. Das erste von der Bundesregierung gecharterte Flugzeug ist dazu bereits am Dienstag gestartet. Schätzungen zufolge werden für die Rückholaktion etwa 50 Millionen Euro nötig sein.

10:00 Uhr Durch das neu verhängte Einreiseverbot wurden bereits tausende Nicht-EU-Bürger an den internationalen Flughäfen abgewiesen. Die Regelung gilt seit Dienstagabend für vorerst 30 Tage.

 

Am Dienstag beschloss der Autohersteller VW die Produktion weitgehend einzustellen. Konzernchef Diess warnte daher von ungeahnten wirtschaftlichen Einbußen. Der Möbelkonzern IKEA schloss ebenfalls seine Filialen in Deutschland. Unterdessen wurde vom Robert Koch-Institut die Risikobewertung des Corona-Virus von 'mittel' auf 'hoch' gesetzt. Am Abend beschloss die EU einen Einreisestopp für Nicht-EU-Bürger. In Deutschland wurden bereits kurz darauf Einreisende an den Flughäfen in Frankfurt und München von der Bundespolizei zurückgewiesen.

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