Schlafsysteme, Betten

Boxspringbett Testbericht der Stiftung Warentest

20.01.2015 - 11:57:25

Die Stiftung Warentest hat Ende 2014 einen Boxspringbetten Test durchgeführt. An wem dieser Bettentrend bisher vorbeigegangen ist, dem sei an dieser Stelle erklärt: Ein Boxspringbett, das ist ein dreilagiges Bettsystem, bestehend aus einer Unterbox mit Sprungfedern, einer darauf liegenden Federkernmatratze und einem oben aufliegenden Topper. Aufgrund der doppelten Federkernlage und der schaumgepolsterten Liegefläche verspricht es einen gemütlichen und ergonomisch korrekten Schlafkomfort.

Im Test hat allen voran die komfortable Liegehöhe überzeugt, welche ein einfaches Ein- und Aussteigen ermöglicht. Wjatscheslaw Sidelnikow, Geschäftsführer von der Boxspring Welt, erklärt hierzu, dass gerade Menschen mit Rücken- oder Knieproblemen eine hohe Einstiegsposition zu schätzen wissen. Um den Einstieg nochmals zu erleichtern, sind alle in der Boxspring Welt angebotenen Boxspringbetten mit einem so genannten Sitzstabilisator ausgestattet. Dieser sorgt für eine stabile Sitzhaltung auf der Bettkante, ohne dass man zu tief einsinkt und somit im schlimmsten Fall das Gleichgewicht verliert.

Negativ ist den Bettentestern dagegen aufgefallen, dass einige Betten bei Dauerbeanspruchung zu Kuhlenbildung neigen. Zudem stimmten oftmals die Härteangaben nicht, so dass man entweder zu hart oder zu weich liegt. Hierzu rät Sidelnikow, beim Kauf nicht nur auf den ausgewiesenen Härtegrad zu achten, sondern ebenso auf die Art, Anzahl und Drahtstärke der verwendeten Federn. Als Faustregel könne man sich dabei merken, dass Tonnentaschenfedern immer etwas mehr Komfort bieten als Bonellfedern. Das heißt, während Bonellfedern eher flächenelastisch nachgeben, geben Tonnentaschenfedern punktgenau an den Stelle nach, an denen das meisten Körpergewicht aufliegt. Dadurch sinken zum Beispiel die Schultern und die Hüfte etwas tiefer ein, während alle anderen Körperpartien in Position gehalten werden.

Kommt es bei den Betten zu Kuhlenbildung, dann liegt dies laut Sidelnikow in erster Linie an qualitativ minderwertigen Schäumen. Als Beispiel nennt er den vielerorts eingesetzten Polyetherschaum. Weil dieser nur wenig Rückstellkraft bietet, findet das Material bei Belastung nur sehr schlecht in die Ausgangsposition zurück, so dass mit der Zeit Kuhlen entstehen können, die meistens im Bereich des unteren Rückens auftreten. Hinsichtlich des ebenfalls von Stiftung Warentest kritisierten Kaltschaums betont Sidelnikow, dass die Eigenschaft dieser Schaumart stark von dem verwendeten Raumgewicht abhängt. Dies bedeutet, je mehr Raumgewicht der Schaum besitzt, desto mehr hat er dem aufliegenden Körpergewicht entgegenzusetzen – und desto seltener kommt es zu der angesprochenen Kuhlenbildung. Weil auch Feuchtigkeit zu einer Ermüdung der Schaummaterialen führen kann, würden bei der Boxspring Welt zudem alle aufliegenden Topper mit einem speziellen Klimabezug ausgestattet, welcher dafür sorgt, dass Schweiß schnell wieder an die Luft abgegeben werden und somit gar nicht erst in das Bett eindringen kann.  

Hinsichtlich der Finanzierung weist Stiftung Warentest abschließend darauf hin, dass die Preise aufgrund der hohen Nachfrage bereits wieder am Sinken sind. Speziell bei der häufig angebotenen Standardgröße Boxspringbett 180x200 cm lässt sich also jetzt schon das eine oder andere Schnäppchen schlagen. Preisbewussten sei allerdings empfohlen, sich insbesondere bei  auffällig günstigen Angeboten sehr genau mit der Beschaffenheit der einzelnen Bettkomponenten auseinanderzusetzen.