BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Event-Driven, Fund

Event-Driven Fund (so auch im Deutschen; seltener: ereignisgesteuerter Fonds)

Hedge- Fonds, der aus besonderen Ereignissen in Unternehmen und deren Umfeld Gewinn zu erzielen versuchen. Solche Begebnisse schliessen neben dem Bereich des operativen Geschäftes (wie etwa Erfindungen, Marktallianzen; Strikes, Substitutionskonkurrenz) auch Übernahmen, Aktienrückkäufe oder Rekapitalisierungen im Falle der Insolvenz ein. -In der Regel unterschiedet man entsprechend der besonderen Anlage-Strategie des Hedge- Fonds genauer Risiko-Arbitrage: Das Management des Hedge-Fonds geht gleichzeitig Long-und Short-Positionen in bei Fusionen und Übernahmen beteiligten Unternehmen ein. Hier wird damit gerechnet, dass der Markt die Wahrscheinlichkeit, dass die Transaktion doch nicht zustande kommt, höher oder niedriger bewertet als das Geschäftsleitung des Fonds. Distressed Securities: Fonds dieser Zielrichtung investieren in Firmen, die sich in finanziellen oder operationellen Schwierigkeiten befinden. Regulation D: Diese Strategie investiert in Unternehmen mit dünner Kapitaldecke (Small Caps, Micro Caps), die ihr Geld über private Kapitalmärkte beziehen. Hierbei tätigen die Hedge-Fonds ihre Engagements zumeist in Form von Aktien, Wandelanleihen oder anderen Derivaten. Im Zuge dessen erhält der Fonds meistens eine Wandelanleihe des Unternehmens gegen Zahlung einer Einlage in die Firma. Typischerweise hält der Hedge-Fonds Long-Positionen in der Wandelanleihe einerseits und Short-Positionen in den Aktien andererseits, und überdies oft weitere Positionen in Form von Optionen. Am Ende der Laufzeit können sich die Manager des Fonds entscheiden, ob sie sich auszahlen lassen oder ob sie eine Konvertierung in Aktien vorziehen. High Yield: allgemein Papiere, die ein schlechtes Rating haben. Das Management des Hedge-Fonds hegt jedoch die Erwartung, dass diese, zum Ausgleich ihrer minderen Bonität hoch verzinslichen Titel heraufgestuft werden. Siehe Asset Sales Deal, Ausschlachten, Burn-Out Turnaround, Counterparty Risk Management Policy Group, Dominostein-Effekt, Hedge-Fonds-Gefahren, Hedge-Fonds Strategien, Global Macro, Long-Short-Arbitrage, Mikro-Hedges, Rekapitalisierung, Restrukturierung, Risikoüberwachung, gegliederte, Rush to the exit, Single-Hedge-Fonds, Event of Default (so auch im Deutschen; manchmal auch [juristisch ungenau] mit Verzugsfall übersetzt): Auf dem Finanzmarkt ein Ereignis, das (seitens der Bank) einen Kündigungsgrund darstellt, im Grunde stets die Nichteinhaltung der vertraglichen Vereinbarungen seitens des Schuldners. In den Musterverträgen des European Master Agreement und der International Swaps and Derivates Association beim jeweiligen Vertragstyp meistens ausführlich dargelegt. Siehe Covenant, Default, Drittfälligkeits-Klausel, Drittverzugs- Klausel, Intercreditor Agreement, Probability of Default, Vorfälligkeitsklausel, wechselseitige.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen