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Assignaten, Papiergeld

Assignaten (assignats)

Papiergeld, das im Revolutionsjahr 1789 in Frankreich in Umlauf gebracht wurde; es sollte durch Verkauf der enteigneten Liegenschaften der Kirche gedeckt sein bzw. Ansprüche auf diese verbriefen. Die Kaufkraft der Assignaten minderte sich durch rücksichtslose Neuausgeben (von ursprünglich 400 Millionen auf 12 Milliarden Livres) bis 1793 auf 50 Prozent, bis 1795 gar auf 8 Prozent. Die gemäss gesetzlicher Vorschrift in Assignaten bezahlten Arbeiter verarmten. Derweil wurde die von den revolutionären Machthabern verschuldete Preissteigerung auf allen Gebieten den Bauern und Gewerbetreibenden zur Last gelegt; der eh revolutionär lodernde Volkszorn richtete sich nun gegen diese. Viele wurden ausgeraubt und gar totgeschlagen. Im Mai 1797 wurden die Assignaten für ungültig erklärt. Zuvor war ein Versuch, diese durch neues Papiergeld (mandats territoriaux) zu ersetzen, gescheitert. Abfällige Bezeichnung für Geld ohne Kaufkraft. Siehe Geldwert, Inflation, Verbriefung, Verbriefungspapiere, Zwangswährung.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen