Verdi-Warnstreik, BVG

Seit dem frühen Donnerstagmorgen fahren in Berlin aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi nahezu keine Busse, Trams und U-Bahnen.

29.02.2024 - 06:06:21

Verdi-Warnstreik bei der BVG hat begonnen

Der Ausstand sei mit Betriebsbeginn wie geplant angelaufen, sagte der Berliner Verdi-Verhandlungsführer Gordon Günther am Donnerstag. Der Warnstreik soll bis Freitag um 14.00 Uhr andauern. Fahrgäste müssen sich in der Zeit auf den Ausfall des nahezu gesamten Nahverkehrs in der Hauptstadt einstellen. Gegen 9 Uhr versammeln sich die Streikenden für eine Kundgebung vor dem Hauptsitz der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Wie viele Streikende erwartet werden, könne man bislang nicht abschätzen, sagte Günther. Die S- und Ringbahn sind indes nicht betroffen. Auch der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene wird nicht bestreikt und fährt nach dem üblichen Fahrplan.

Mit dem Ausstand will Verdi den Druck auf die BVG im laufenden Tarifkonflikt über bessere Arbeitsbedingungen erhöhen. Als Knackpunkt der Verhandlungen in Berlin gilt die Forderung nach einer Verlängerung der sogenannten Wendezeiten auf allen Linien. Verdi will diese Zeit zwischen dem Erreichen der Endhaltestelle und der Umkehr in die Gegenrichtung von derzeit vier auf zehn Minuten erhöhen. Die BVG lehnt das ab. Die Gewerkschaft fordert außerdem Urlaubsgeld und mehr Urlaubstage. Um höhere Entgelte geht es in Berlin in dieser Tarifrunde nicht.

Die Arbeitgeber haben die für diesen Freitag geplante dritte Verhandlungsrunde mit Verweis auf den Arbeitskampf abgesagt. Der nächste reguläre Verhandlungstermin ist für den 11. und 12. März angesetzt.

Auch in anderen Bundesländern ruft Verdi zu Ausständen auf. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit bundesweit parallel über neue Tarifverträge. Lediglich in Bayern gibt es keine Tarifrunde, weil dort die Verträge noch laufen. Dabei unterscheiden sich die Runden in den jeweiligen Bundesländern voneinander. In einigen geht es um höhere Entgelte, in den meisten aber vor allem um bessere Arbeitsbedingungen.

@ dpa.de