NEW YORK - Die Facebook- und Instagram-Mutter Meta US30303M1027 hat am Freitag mit einem Zuwachs von 197 Milliarden US-Dollar bei der Marktkapitalisierung an nur einem Tag einen Rekord aufgestellt.
02.02.2024 - 22:47:27AKTIEN IM FOKUS 3/Rekord: Meta an einem Tag 197 Milliarden US-Dollar wertvoller
(neu: Meta mit Börsenwertgewinn-Rekord, Schlusskurse und Marktkapitalisierung auf Schlusskursbasis)
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Facebook- und Instagram-Mutter Meta US30303M1027 hat am Freitag mit einem Zuwachs von 197 Milliarden US-Dollar bei der Marktkapitalisierung an nur einem Tag einen Rekord aufgestellt. Damit löste das Unternehmen den iPhone-Konzern Apple US0378331005 und den Einzelhandelsriesen Amazon US0231351067 ab. Diese waren 2022 an nur einem Tag um jeweils 190 Milliarden Dollar wertvoller geworden.
Zu Handelsschluss kostete eine Meta-Aktie 474,99 Dollar. Das war ein Fünftel mehr als am Vortag. Im Verlauf erreichte das Papier bei 485,96 Dollar ein Rekordhoch.
Analysten und Anleger zeigten sich bei Meta vor allem vom Werbegeschäft begeistert, das weiterhin auf Hochtouren läuft. 2024 könnte der Konzern zu einem der größten Marktanteilsgewinner im Werbemarkt werden, schwärmt etwa Analyst Stephen Ju von der Schweizer Großbank UBS. Dank eines kräftigen Gewinnschubs lockt das Unternehmen außerdem erstmals mit einer Dividende, womit es sich laut Ju auch neue Anlegerschichten erschließen dürfte.
Analyst Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC lobte neben dem "superstarken Kerngeschäft" von Meta obendrein die sich auftuenden Chancen im KI-Bereich, die von einigen wohl noch unterschätzt würden. Er traut Meta zu, in einigen Jahren von einem führenden Anbieter im Bereich Social-Media führend im KI-basierten Cloud-Intelligence-Geschäft zu werden.
Auch wenn Amazon nun kein Rekordträger mehr ist, konnten sich die Aktionäre freuen: Das Papier ging immerhin mit einem Aufschlag von 7,87 Prozent auf 171,81 Dollar aus dem Handel. Damit ist es nicht mehr weit entfernt von seinem im Sommer 2021 bei knapp unter 189 Dollar erreichten Rekordhoch.
KI ist auch bei Amazon ein wichtiges Thema. So hob etwa Analyst Justin Post von der Bank of America hervor, dass das Management des Online-Handelsgiganten für das erste Quartal eine Beschleunigung im Cloudgeschäft AWS in Aussicht stellte und darauf hingewiesen habe, dass die KI-getriebene Nachfrage steige. "Das Management erwartet 10 Milliarden Dollar an KI-getriebenen AWS-Umsätzen", konstatierte er.
Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets lobte: "Amazon ist zurück auf Erfolgskurs. Die Geldmaschine druckt wieder." Denn schließlich erzielte das Unternehmen 2023 einen freien Barmittelzufluss von fast 37 Milliarden Dollar. "Ein Rekord", wie JPMorgan-Analyst Doug Anmuth feststellte. Und für Analyst Ross Sandler von Barclays ist die Aktie des Online-Handelsgiganten sein Favorit unter den Mega-Schwergewichten. Dabei verwies er auf die Beschleunigung der AWS-Umsätze, des Auftragsbestands und des Wachstums im Einzelhandelsbereich. Zudem stiegen die Margen und die Stimmung im Bereich KI verbessere sich zunehmend.
Apple-Anleger mussten nicht nur den Verlust der Aktie als Rekordträger, sondern auch Verluste in ihrem Depot verkraften. Der Anteilschein ging mit einem Minus von 0,54 Prozent auf 185,85 Dollar aus dem Handel. Mit dem iPhone-Geschäft gibt der Konzern schon länger keinen Anlass mehr für stürmische Begeisterung. Die Entwicklung des Geschäfts mit Smartphones sei nur erwartungsgemäß verlaufen, schrieb UBS-Experte David Vogt und monierte zudem das träge China-Geschäft.
Trotz der fulminanten Bewertungszunahme von Meta hat das Unternehmen mit einer Gesamtbewertung an der Börse auf Schlusskursbasis von 1,21 Billionen Dollar noch einen langen Weg vor sich, um auch einen anderen Rekord an sich zu reißen: Mit 3,06 Billionen Dollar ist der Softwareriese Microsoft US5949181045 weit voraus. Dahinter folgt trotz der enttäuschenden Entwicklung Apple mit 2,87 Billionen Dollar. Platz Drei teilen sich die Google US02079K1079-Mutter Alphabet US02079K3059 und Amazon mit jeweils 1,78 Billionen Dollar. Zeitweise hatte Amazon am Freitag Alphabet bei der Marktkapitalisierung sogar überholt.