Börsen/Aktien, Börsenschluss

Nach einem am Mittwoch weitgehend richtungslosen Verlauf an den wichtigsten europäischen Börsen haben die Anleger doch noch Kasse gemacht.

31.01.2024 - 18:51:05

Europa Schluss: Moderate Verluste vor der US-Leitzinsentscheidung

Die Unsicherheit ist hoch. Zum einen enttäuschten Details in den Quartalsberichten der US-Börsengiganten Alphabet, AMD und Microsoft. Zum anderen steht in wenigen Stunden die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Die Zahlen europäischer Konzerne und ihre Ausblicke auf 2024 fielen durchwachsen aus und sandten keine eindeutigen Signale für die Gesamtmarktstimmung in den einzelnen Ländern.

Der EuroStoxx 50 EU0009658145 stieg zunächst auf den höchsten Stand seit 2001, gab letztlich aber um 0,31 Prozent auf 4648,40 Punkte nach. Damit erzielte der Leitindex der Eurozone dennoch im ersten Börsenmonat des neuen Jahres ein Plus von 2,8 Prozent.

Der bereits tags zuvor auf ein Rekordhoch gekletterte Cac 40 FR0003500008 baute dieses zur Wochenmitte vor allem am Vormittag aus. Letztlich aber verlor der Pariser Leitindex 0,27 Prozent auf 7656,75 Punkte. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um 0,47 Prozent auf 7630,57 Zähler abwärts, was einen Verlust von 1,2 Prozent im Januar bedeutet.

Am Dienstag nach US-Börsenschluss hatten Microsoft US5949181045, Alphabet US02079K3059 und der Chiphersteller AMD US0079031078 über ihre Geschäftsentwicklung berichtet. Der mit jeder Menge Vorschusslorbeeren ausgestattete Software-Riese profitierte im zweiten Geschäftsquartal zwar weiter von der Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI), doch beim boomenden Cloud-Geschäft enttäuschten trotz allem die Erlöse. Die Google US02079K1079-Mutter Alphabet konnte trotz des erneut starken Wachstums im Werbegeschäft ebenfalls die hohen Erwartungen nicht erfüllen und AMD enttäuschte mit seinen Zielen für das laufende Quartal.

Vor diesem Hintergrund zählte der Technologiesektor EU0009658921 nicht nur in den USA zu den schwächsten Bereichen, sondern auch in Europa. Hinzu kam, dass der südkoreanische Branchengigant Samsung KR7005930003 erneut über einen rückläufigen Quartalsgewinn berichtete. Die Aktien des Chipindustrie-Ausrüsters ASML NL0010273215 und STMicro NL0000226223 gaben jeweils um 0,4 Prozent nach, Infineon DE0006231004 büßten deutlichere 1,4 Prozent ein.

Am schwächsten präsentierte sich unter den Branchen allerdings der Einzelhandelssektor CH0019112553. Hier belastete vor allem der mehr als zwölfprozentige Kursrutsch des Modehändlers Hennes & Mauritz (H&M) SE0000106270. Ein schwacher Geschäftsjahresauftakt und ein unerwarteter Chefwechsel hätten die Aktien am Berichtstag hart getroffen, kommentierte Analyst James Grzinic von Jefferies.

Unter den Bankaktien rückten die Anteile von Santander ES0113900J37 mit einem Kursplus von 2,1 Prozent in den Blick. Nachdem bereits tags zuvor die spanische Großbank BBVA ES0113211835 dank der gestiegenen Zinsen einen Rekordgewinn für 2023 meldete, tat dies nun auch Santander.

Licht und Schatten gab es im Pharmasektor. Die Papiere von Novartis CH0012005267 büßten als Schlusslicht im Swiss Market Index CH0009980894 3,5 Prozent ein, nachdem die Schweizer im Schlussquartal die Erwartungen enttäuscht hatten und einen eher vorsichtigen Ausblick auf 2024 gaben.

Für die GSK GB0009252882-Aktien stand ein Kursplus von 2,0 Prozent zu Buche. Dass der britische Branchenvertreter nach einem Ergebnis- und Umsatzplus im vergangenen Jahr 2024 weitere Zuwächse erwartet und die mittelfristigen Ziele erhöhte, half nach anfänglichen Verlusten doch noch.

Die Aktien von Novo Nordisk DK0060534915 kletterten in Kopenhagen um 3,6 Prozent nach oben. Der Appetitzügler Wegovy half, den Gewinn deutlich zu steigern. Die US-Bank JPMorgan konstatierte starke Zahlen sowie einen überraschend starken Ausblick, auch wenn die Dänen 2024 mit etwas geringeren Wachstumsraten als im vergangenen Jahr rechnen.

@ dpa.de