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Nach der jüngsten Rally am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger zum Wochenstart weiter Kasse gemacht.

18.12.2023 - 12:18:35

Aktien Frankfurt: Anleger treten weiter auf die Bremse

Marktexperte Steve Clayton vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown verwies auf negative Vorgaben der meisten asiatisch-pazifischen Börsen. Frische deutsche Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Kurse.

Der Dax DE0008469008 notierte gegen Mittag 0,29 Prozent tiefer bei 16 702,58 Punkten. Nachdem Zinshoffnungen den Dax vom Oktober-Tief bis zum vergangenen Donnerstag um gut 16 Prozent nach oben getrieben hatten, war Ernüchterung eingetreten. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen trotz der deutlich gesunkenen Inflation gedämpft, sowie auch einige Mitglieder der US-Notenbank Fed mit Blick auf den US-Leitzins.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmenswerte fiel am Montagmittag um 0,67 Prozent auf 26 952,97 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ermäßigte sich um rund 0,4 Prozent.

Vor dem Weihnachtsfest trübte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ein. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, fiel im Dezember, während Analysten mit einem Anstieg gerechnet hatten. Zudem fiel die Entwicklung in den Monaten zuvor schwächer aus als bisher bekannt.

Unter den Einzelwerten waren die Aktien der Deutschen Börse DE0005810055 nach einer Kaufempfehlung der UBS mit plus 1,4 Prozent im Dax am meisten gefragt. UBS-Analyst Michael Werner begründete seinen Optimismus mit einer für 2024 erwarteten Branchenrotation von Bankwerten in Aktien von Börsenbetreibern.

Die Papiere von Carl Zeiss Meditec DE0005313704 verteuerten sich an der MDax-Spitze um 2,6 Prozent. Das Medizintechnik-Unternehmen will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) für 985 Millionen Euro übernehmen. Der Kaufpreis soll zum größeren Teil aus der vorhandenen Nettoliquidität bezahlt werden.

Die Aktien von Thyssenkrupp Nucera DE000NCA0001 reagierten mit einem Anstieg von um 4,6 Prozent auf die Jahreszahlen des Elektrolyse-Spezialisten. Der Anlagenbauer wuchs im vergangenen Geschäftsjahr kräftig und steigerte das operative Ergebnis (Ebit) deutlich. Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 kündigte das Unternehmen ein weiteres Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich an. Das Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts soll jedoch zu einem operativen Verlust im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich führen.

Der Elektronikhändler Ceconomy DE0007257503 erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere operative Verbesserungen. Der Umsatz soll 2023/24 währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen und das bereinigte operative Ergebnis deutlich steigen. Die Anleger reagierten jedoch enttäuscht darauf: Der Aktienkurs sackte als SDax-Schlusslicht DE0009653386 zuletzt um 6,6 Prozent ab.

Dagegen schnellten die Titel von Energiekontor DE0005313506 als SDax-Spitzenreiter um 8,7 Prozent nach oben. Der Wind- und Solarpark-Betreiber hob nach dem vollzogenen Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland seinen Gewinnausblick an. So soll der Vorsteuergewinn um 30 bis 60 Prozent zulegen. Bislang war ein Gewinnplus von 10 bis 20 Prozent geplant.

Zudem stiegen am Montag die Aktien von Aroundtown LU1673108939, Siltronic DE000WAF3001 und Krones DE0006335003 vom SDax in den MDax auf. Dafür ging es für die Titel von ProSiebenSat.1 DE000PSM7770, Dürr DE0005565204 und Befesa LU1704650164 in den SDax. Ferner sind nun auch Schott Pharma DE000A3ENQ51, Mutares DE000A2NB650 und KSB DE0006292006 im Index der kleineren Werte vertreten. Ausscheiden mussten die Papiere von New Work DE000NWRK013, Secunet DE0007276503 und Zeal DE000ZEAL241./edh/mis

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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