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Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung hat der deutsche Aktienmarkt zu Beginn der neuen Börsenwoche nachgegeben.

29.01.2024 - 09:57:41

Frankfurt Eröffnung: Gewinnmitnahmen nach starker Vorwoche

So mancher Anleger realisiere wohl Profite, hieß es am Markt. Unterdessen kommt die Quartalsberichtssaison der Unternehmen langsam in Schwung. In den USA legen diese Woche unter anderem die Börsenschwergewichte Microsoft US5949181045, Meta US30303M1027, Apple US0378331005, Alphabet US02079K3059 und Amazon US0231351067 ihre Zahlen vor. Der wohl wichtigste Wochentermin steht am Mittwoch mit der US-Notenbanksitzung an.

Der Dax DE0008469008DE000A0C4CA0 sank im frühen Handel am Montag um 0,36 Prozent auf 16 900,56 Punkte. Am Freitag hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer das Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten nur um 36 Zähler verfehlt, aber einen Wochengewinn von immerhin rund zweieinhalb Prozent geschafft. Der MDax DE0008467416 fiel zu Wochenbeginn um 0,88 Prozent auf 25 944,31 Punkte. Der EuroStoxx EU0009658145 als Leitindex der Eurozone stagnierte.

Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: "Der Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues Aufwärtspotenzial eröffnet", schrieb Markttechnik-Experte Christoph Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche "nur eine Formsache sein".

Unternehmensseitig stehen aus dem Dax vor allem Bayer DE000BAY0017 im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen als klares Dax-Schlusslicht um 4,6 Prozent. Mit einem Betrag von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung gehen.

Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden belasteten Wacker Chemie DE000WCH8881 im Vorjahr deutlich. Der Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um 60 Prozent. Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büßten zuletzt 0,5 Prozent ein, nachdem sie Mitte des Monats auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen waren.

Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus DE000STAB1L8 steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1 Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von Stabilus fielen als schwächster MDax-Wert um 6,0 Prozent.

Eine Abstufung von "Overweight" auf "Equal-weight" durch die Barclays Bank brockte den Papieren von Ströer DE0007493991 ein Minus von 2,4 Prozent ein. Analyst Julien Roch begründete sein neues Anlagevotum mit der Jahresendrally der Aktien des Werbedienstleisters. Die aktuelle Bewertung spiegele nun die operative Stärke des Unternehmens angemessen wider, schrieb der Experte.

Die Titel von Hensoldt DE000HAG0005 verteuerten sich hingegen als MDax-Spitzenreiter um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von "Neutral" auf "Buy" hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro.

@ dpa.de