Produktion/Absatz, Personalien

In der Debatte um die Zukunft von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel hat die IG Metall ihre Kritik an Konzernchef Miguel López erneuert.

21.02.2024 - 17:42:02

IG Metall erneuert Kritik an Thyssenkrupp-Chef López

Unter der Überschrift "Wir sagen Stopp" veröffentlichte die Gewerkschaft am Mittwoch ein Flugblatt, in dem López aufgefordert wird, ein Gesamtkonzept für die Stahlsparte vorzulegen. "Wir haben Fragen, die Belegschaft hat Fragen, und wir wollen endlich wissen, was López plant", wird der Betriebsratsvorsitzende am Standort Duisburg Hamborn/Beeckerwerth, Ali Güzel, zitiert.

Thyssenkrupp plant eine Verselbstständigung der Stahlsparte. Zuletzt hatte López Anfang Februar gesagt, dass dazu weiterhin mit dem tschechischen Energieunternehmen EPH über eine Partnerschaft im Stahlgeschäft verhandelt werde. In der Stahlsparte sind rund 27 000 Menschen beschäftigt, davon rund 13 000 in Duisburg. Über die neuerliche Kritik hatte zuvor die "WAZ" berichtet.

Die Gewerkschaft wirft López schon seit Längerem vor, die Mitbestimmung zu umgehen. Der Manager ist seit Juni 2023 Vorstandsvorsitzender des Industriekonzerns Thyssenkrupp. Anfang Februar hatten rund 250 Thyssenkrupp-Beschäftigte vor Beginn der Hauptversammlung vor dem Bochumer Kongresszentrum für eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmerseite an der künftigen Ausrichtung des Konzerns demonstriert.

"Von Herrn López fordern wir eine klare Stahlstrategie unter Einbeziehung der Mitbestimmung und keine Entscheidung gegen die Standorte und ihre Beschäftigten. Wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz, um jeden einzelnen Standort und um unsere Tochtergesellschaften", so Güzel weiter. "Wir können uns auch einen Verkauf oder eine Verselbstständigung vorstellen. Dann müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen und die Richtung klar sein."

Es komme jetzt darauf an, den Druck zu erhöhen, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Karsten Kaus. Die Lage sei ernst. "Möglicherweise werden wir schon bald zu größeren Protestaktionen aufrufen müssen.".

@ dpa.de