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Europäische Versicherer zeigen sich krisenfest / zeb EuropeanInsurance Study 2023 (FOTO)Münster - In einem wirtschaftlichen und politischen Umfeld, das zunehmendvon Krisen bestimmt wird, stehen die großen europäischen Versicherer Ende desJahres 2023 stabil da.

05.12.2023 - 12:02:16

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Die Unternehmen haben ihren Kurs nach dem Coronajahr 2020solide fortsetzen können und sowohl Inflation, Ukrainekrieg als auch Pandemieinsgesamt gut bewältigt. Das zeigt die aktuelle European Insurance Study vonzeb. Die Strategie-, IT- und Managementberatung hat zum fünften Mal untersucht,wie es um die europäische Versicherungsbranche bestellt ist, und dafür die 25größten Unternehmen in diesem Segment detailliert unter die Lupe genommen.

Arne van Tongern , Senior Manager bei zeb: "Die europäischen Versicherer habensich im letzten Geschäftsjahr bis ins erste Halbjahr 2023 hinein solidegeschlagen. Sie zeigen sich entgegen pessimistischer Prognosen zu Beginn desJahres krisenfest. Im ersten Halbjahr 2023 hat ihnen dabei die vergleichsweisegeringe Anzahl an Naturkatastrophen in die Hände gespielt. Vor allem die viergrößten Versicherer haben vieles richtig gemacht und die Inflation durchgezielte Preiserhöhungen kompensiert. Vor diesem Hintergrund kann die Branchezuversichtlich auf das kommende Jahr blicken."

Wachstum, Profitabilität und Solvenz

Die Studie zeigt im Detail, dass die Bruttoprämien der Top-25-Versicherer inEuropa im Geschäftsjahr 2022 um 4,4 Prozent gestiegen sind, nach starken 8,6Prozent im Vorjahr. Das Wachstum ist weniger auf den Gewinn neuer Kund:innen alsauf Preisanpassungen für bestehende Kund:innen zurückzuführen. Ein Blick auf dieProfitabilität ergibt eine ähnliche Tendenz. Hier waren die Nettoerträge in 2020durch die Coronakrise um 21,8 Prozent eingebrochen. Nach einer Erholung imdarauffolgenden Jahr machte sich in 2022 unter anderem die Inflation über eineteurere Schadenregulierung bemerkbar, sodass die Nettoerträge derTop-25-Versicherer in Europa wieder hinter den Zahlen von 2021 zurückblieben(-20,6 Prozent). Stabil zeigte sich die Solvenzquote. Sie lag in 2022 imDurchschnitt bei ansehnlichen 223 Prozent.

Guido Enck , Senior Manager bei zeb: "Die Bandbreite der Solvenzquoten hat inden letzten Jahren deutlich abgenommen. Schwankten diese in 2018 noch zwischen152 und 384 Prozent, lag die Spanne in 2022 nur bei 163 bis 293 Prozent. Esscheint sich ein Marktstandard von etwas über 200 Prozent herauszubilden. Daszeigt sich an den drei europäischen Marktführern. Sie liegen mit Solvenzquotenvon 215 Prozent (AXA), 230 Prozent (Allianz) und 221 Prozent (Generali) engbeieinander."

Non-Life und Life

Während die Bruttoprämien der 25 europäischen Topversicherer in 2022 im BereichNon-Life um 10,6 Prozent gewachsen sind, sind sie im Bereich Life um 1,9 Prozentzurückgegangen. Hier machte einerseits der Anstieg der Zinsen Einlageproduktevon Banken attraktiver. Zudem konnten viele Menschen inflationsbedingt wenigersparen und haben weniger Geld für ihre Altersvorsorge beiseitegelegt.Andererseits profitierte das Non-Life-Geschäft. In unsicheren Zeiten und durchmehr Naturkatastrophen stieg die Nachfrage nach Versicherungsschutz sowohl beiPrivat- als auch bei Gewerbekund:innen. Hinzu kam der Inflationsdruck, derPrämien nach oben getrieben hat. Die Versicherer stellen sich seit einigenJahren auf diese erkennbare Verschiebung der Prämien von Life zu Non-Life ein.Während der Anteil der Lebensversicherungen am Portfolio der europäischen Top 25in 2017 noch bei 60 Prozent lag, waren es im vergangenen Geschäftsjahr 2022 nurnoch 52 Prozent.

Dr. Jan Hendrik Sohl , Partner bei zeb: "Das stärkere Wachstum im BereichNon-Life ist ein nachhaltiger Trend. Dies verändert die Branche, vieleVersicherer sind dabei, sich neu zu positionieren. Setzt sich diese Entwicklungfort, wird der Non-Life- den Life-Bereich absehbar überholen, vielleicht sogarschon im Jahr 2023."

Vier Topversicherer

Die Studienautoren haben sich im Rahmen ihrer Untersuchung zudem die viergrößten europäischen Versicherer bis ins erste Halbjahr 2023 hinein angesehenund untersucht, warum sie in den letzten Jahren so erfolgreich waren. Aktuellbetreuen AXA, Allianz, Generali und Zurich über 338 Millionen Kund:innenweltweit und kommen zusammen auf eine Marktkapitalisierung von gut 240Milliarden Euro. Zwischen 2017 und 2022 haben sie bei den Bruttoprämien um gut20 Prozent zugelegt. Damit sind sie dreimal so schnell gewachsen wie die anderen21 untersuchten europäischen Versicherer. Auch die Profitabilität der vierTopversicherer hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt.

Dieser außerordentliche Erfolg ist zum einen damit zu erklären, dass diePortfolios der Top 4 besonders breit gestreut sind. Das gilt sowohl geografischals auch beim Produktangebot. Die Schadeninflation und der harte Preiskampf imKfz-Geschäft fallen dadurch weniger stark ins Gewicht. Außerdem ist es den viergrößten Versicherern gut gelungen, die Inflation erfolgreich an die Kund:innenweiterzugeben. Schließlich sind die Top 4 stark im wachsenden und ertragreichenSegment der Industrie- und Rückversicherungen engagiert sowie hervorragend inden Wachstumsmärkten Asiens, Afrikas und Südamerikas unterwegs.

Dieter Kipp , Partner bei zeb: "An den großen 4, den 'European Giants', lässtsich ablesen, was Versicherer erfolgreich macht. Auch andere Häuser können sichan diesen Erfolgsfaktoren orientieren. Die Top 4 zeigen, welche Themen dieBranche prägen werden. Dazu gehören ein klarer Blick auf die eigene, optimaleAusrichtung des Lebensversicherungsportfolios, die Reduktion von Komplexität inallen Bereichen, der Ausbau der Kundenbeziehungen z. B. über eigene Ökosysteme,der gezielte Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie ein klares Bekenntnis zurDekarbonisierung."

Weitere Details und Zahlen zur European Insurance Study 2023 sind abrufbarunter: European Insurance Study 2023 | zeb (zeb-consulting.com)(https://zeb-consulting.com/de-DE/publikationen/european-insurance-study-2023) .

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