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Erste Versicherung muss zu hohe Kosten für fondsgebundeneLebensversicherungen erstatten: Welche Auswirkungen hat das für AssetManager? (FOTO)Frankfurt / Köln - Im vergangenen Jahr hat die Finanzaufsichtsbehörde BaFineine Handvoll Lebensversicherer wegen zu hoher Kosten genauer unter die Lupegenommen.

04.03.2024 - 08:10:07

Simon - Kucher & Partners / Erste Versicherung muss zu hohe Kosten für ...

In diesem Jahr sind sogar noch weitere hinzugekommen. Nun ist dieitalienische Generali die erste Versicherung im deutschen Markt, die zu hoheKosten für fondsgebundene Lebensversicherungen an ihre Kunden zurückerstattenmuss. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Entscheidung nur der Vorboteeines flächendeckenden Bebens in der Lebensversicherungsbranche ist. Nicht nurdas Vertriebs- und Ertragsmodell der Versicherungen stünde damit auf demPrüfstand, sondern auch das der Asset Manager, wie Partner Gian Vahedi undPartner Max Biesenbach von der globalen Strategieberatung Simon-Kuchererläutern:

Insbesondere Branchenvertreter aus der Versicherungswirtschaft und dem AssetManagement haben in den vergangenen Monaten die Überprüfung der Kosten vonLebensversicherungen durch die BaFin aufmerksam verfolgt. Am Beispiel derGenerali Versicherung, die ihren Kunden überhöhte Gebühren für fondsgebundeneLebensversicherungen zurückerstatten muss, wird nun deutlich, dass BaFinPräsident Mark Branson es ernst meint. Er hatte die Versicherungen in derVergangenheit mehrfach dazu aufgefordert Provisionen, die ein maßgeblicherBestandteil der Gebühren für den Endkunden sind, freiwillig auf ein angemessenesNiveau zu reduzieren. Andernfalls könnten Provisionen seitens der Aufsichtgedeckelt (Szenario 1) oder sogar vollständig verboten (Szenario 2) werden. Mitder Entscheidung im Fall Generali ist man diesen Szenarien jetzt einen großenSchritt näher gekommen.

Implizit hat die BaFin dadurch auch deutlich gemacht, dass sie vehementer gegenzu hohe Kosten von Investmentfonds vorgehen will. Denn insbesonderefondsgebundene Lebensversicherungen sind aus Sicht der Assekuranzen attraktivund werden daher gerne vertrieben. Bei diesen trägt der Endkunde dasMarktrisiko, weshalb sie im Vergleich zu klassischen Lebensversicherungen fürdie Versicherung kapitalschonend sind. Kunden von fondsgebundenenLebensversicherungen zahlen neben einmaligen Abschlussgebühren und Gebühren fürdie Garantiekomponente zudem laufende Gebühren für die zugrunde liegenden Fonds.Ein beträchtlicher Teil dieser Fondsgebühren wird von den Asset Managern zurIncentivierung von Vertriebspartnern, wie den Versicherungen, jährlich alsBestandsprovision ausgeschüttet.

Insofern steht nicht nur für die Versicherungen viel auf dem Spiel. AssetManager müssen sich in beiden Szenarien Gedanken darüber machen, wie sie durchdie intelligente Bepreisung ihrer Produkte und Anpassung der Vergütungsmodellefür Vertriebspartner eine drohende Ertragserorsion verhindern können. Vor allemstellt sich jedoch die strategische Frage, wie sie Vertriebspartner in demSzenario einer vollständig provisionsfreien Welt weiterhin zum Vertrieb ihrerProdukte incentiviert werden können. Wenn Asset Manager sich mit dieserFragestellung -trotz der immer wieder aufkeimenden Erwägungen einesflächendeckenden Provisionsverbots auf europäischer Ebene(EU-Kleinanlegerstrategie) - bisher noch nicht eingehend beschäftigt haben, dannist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt dies zu tun.

Über Simon-Kucher

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