Frankfurt-News, Voraussetzungen

Die Woche der Notenbanken hat den Aktienmärkten erneut steigende Kurse beschert.

25.03.2024 - 10:09:14

Börse Frankfurt-News: Gute Voraussetzungen für einen weiterhin starken DAX

In den kommenden Tagen könnte, auch wegen der Feiertage, etwas Ruhe einkehren. Historische Daten zur Karwoche deuten auf eine Fortsetzung der Rallye hin.

25. März 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Aussicht auf fallende Leitzinsen hat die Aktienmärkte in der zurückliegenden Woche erneut beflügelt. Während die Schweizer Nationalbank mit ihrer überraschenden Zinssenkung bereits vorgeprescht ist, deutet in der Eurozone und den USA vieles darauf hin, dass es hier im Juni losgehen wird. Und Vorfreude ist bekanntlich die größte Freude. "Die Aktienmärkte haben mit Freude aufgenommen, dass die US-Notenbank trotz der zuletzt höheren US-Inflation weiterhin drei Leitzinssenkungen für 2024 in Aussicht stellt", konstatiert Andreas Hürkamp von der Commerzbank.

+++Heute, 12 Uhr: Online-Session

Zinsen, Geldpolitik, Konjunktur - das ist das längerfristige Fundament für Preissteigerungen an der Börse. Wir sprechen heute um 12 Uhr mit Philipp Vorndran, Flossbach von Storch, wie stabil der Unterbau im Moment ist. Kurzfristig anmelden: http://boerse-frankfurt.de/webinare+++

Feiertag und wichtige US-Daten am Freitag

Der DAX hat am Freitag mit 18.206 Punkten den höchsten Wochenschluss seiner Geschichte markiert. Auch im Verlauf wurde ein neuer Rekord gesetzt bei 18.225,97. In den ersten Handelsstunden sieht es am Montagmorgen weiter freundlich aus.

Nach gemischten Vorgaben aus den USA (Nasdaq 100 plus 0,1 Prozent, S&P 500 minus 0,1 Prozent, Dow Jones minus 0,8 Prozent) und Asien (Nikkei minus 1,2 Prozent, Hang Seng plus 0,1 Prozent) wird zum Start der neuen Woche mit einem nahezu unveränderten Stand des deutschen Leitindex gerechnet

Das Highlight der Woche steht voraussichtlich am Freitag in den USA an, wenn neue Daten zur Inflationsentwicklung veröffentlicht werden. Bei den Zahlen zum PCE-Deflator schauen die US-Währungshüter in besonderem Maße hin.

Hierzulande ruht der Handel dann schon, weil die Börse durch die beiden Osterfeiertage nur vier Tage geöffnet ist. Erst am Dienstag geht es weiter. Die Strategen der Helaba gehen davon aus, dass es an den Finanzmärkten nach der Aufregung um die Notenbanken und der Rekordjagd vor Ostern vermutlich erst einmal ruhiger zugehen wird.

Neuer Dividendenrekord erwartet

Anlegerinnen und Anlegern könnte daher Zeit bleiben, um mit Blick auf die jüngste Berichtssaison der DAX-Unternehmen Bilanz zu ziehen. Nach Angaben der LBBW konnten deutlich mehr Konzerne als im Vorquartal die Markterwartungen übertreffen. Nachdem in der Vorwoche die letzten beiden Firmen ihre 2023er-Zahlen vorgelegt haben, startet am Donnerstag mit der Hauptversammlung von Sartorius so langsam die heiße Phase der Dividendenausschüttungen. Die Commerzbank hat im Vorfeld ausgerechnet, dass 60 Prozent der DAX-Unternehmen eine höhere Dividende angekündigt haben und die DAX-Dividendensumme wahrscheinlich um ein Prozent auf einen neuen Rekord von 52,3 Milliarden Euro steigen wird.

Ob das die Kurse weiter anheizen wird? Die LBBW ist da skeptisch und hat den Eindruck, dass die Aktiennachfrage "allmählich zu erlahmen scheint". Seit dem Spätherbst habe der DAX eine beeindruckende Serie hingelegt: "In 16 von 21 Wochen gab es Gewinne, und die fünf Wochenverluste lagen nie über 1 Prozent", bemerken die Analysten. Eine ähnlich lange Gewinnserie habe es zuletzt im Jahr 2015 gegeben, woraufhin es in den Sommermonaten zu einer kräftigen Korrektur gekommen sei. "Die Dynamik war 2015 deutlich stärker ausgeprägt, aber die Parallelen sind nicht zu übersehen".

Hoffnungsvolles Osterphänomen

Jörg Scherer, technischer Analyst von HSBC, weist mit Blick auf die kommenden Tage auf eine "Marktanomalie im Vorfeld wichtiger Feiertage" hin: "Analog zur viel bekannteren Weihnachtsrally neigen die Aktienmärkte auch in der Woche vor Ostern zur Stärke". Demnach habe der DAX seit 1988 in der Karwoche in zwei Drittel aller Fälle zugelegt und im Durchschnitt ein Plus von 1,02 Prozent generiert. Vor allem der Gründonnerstag sei als "besonders positiver Handelstag" hervorzuheben. 2024 fällt das Osterphänomen laut Scherer zudem "in eine von neuen Allzeithochs geprägte, stabile Aufwärtstrendphase".

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 25. März

15.00 Uhr. USA: Neubauverkäufe. Für den Februar wird ein Wert von 675.000 nach 661.000 im Vormonat erwartet.

Dienstag, 26. März

8.00 Uhr. Deutschland: GfK Verbrauchervertrauen. Die Stimmung dürfte sich laut Konsensschätzung leicht verbessert haben. Der Konsumklimaindex wird mit minus 27 Punkten aber weiterhin im negativen Bereich erwartet.

Mittwoch, 27. März

11.00 Uhr. Eurozone: Economic Sentiment. Der Index der EU-Kommission dürfte nach Ansicht der Deka bei einem erwarteten Wert von 96,3 erneut belegen, dass die Erholung in der Eurozone von Licht und Schatten geprägt ist. "Die Stimmung in Spanien ist gut mit steigender Tendenz, in Italien und Frankreich durchschnittlich und lediglich in Deutschland schlecht", erklären die Volkswirte.

Donnerstag, 28. März

13.30 Uhr. USA: BIP. Nach der zweiten Revision rechnen Volkswirte für das Schlussquartal des vergangenen Jahres mit einem Anstieg des BIP um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Freitag, 29. März

Deutschland: Börsenfeiertag (Karfreitag)

13.30 Uhr. USA: PCE-Kernrate. Der bevorzugte Inflationsindikator der Fed steht bei den Konjunkturdaten diese Woche klar im Mittelpunkt. Die Analysten der Commerzbank halten es für wahrscheinlich, dass die Teuerungsrate "hartnäckig hoch bleibt" und die Preisdynamik zuletzt sogar eher zugenommen hat. Bei der Gesamtrate wird ein Anstieg um 0,4 Prozent und bei der Kernrate um 0,3 Prozent zum Vormonat erwartet. Für die Kernrate würde das im Jahresvergleich einen Preisanstieg von 2,8 Prozent bedeuten, was weiterhin deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank liegt.

von: Thomas Koch, 25. März 2024, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

@ dpa.de