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Die US-Investmentbank Morgan Stanley sieht BASF DE000BASF111 im Branchenvergleich in einer relativ schlechten Ausgangslage.

27.11.2023 - 11:42:21

ANALYSE/Morgan Stanley: BASF global im Nachteil - Abstufung auf 'Underweight'

Die Kosten in Europa stellten den Chemiekonzern mit seinem Verbundprinzip vor Herausforderungen, was sich voraussichtlich kurz- und mittelfristig auf die Ertragskraft auswirken werde, schrieb Analyst Charles Webb in einer am Montag vorliegenden Studie.

Die Aktien seien vergleichsweise teuer, begründete er die Senkung seines Anlageurteils von "Equal-weight" auf "Underweight". Damit rechnet er mit einer unterdurchschnittlichen Gesamtrendite im Vergleich zu anderen beobachteten Branchenwerten. Zugrunde gelegt wird von Morgan Stanley stets ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten. Das Kursziel kappte Webb von 43 auf 39 Euro und damit auf ein Niveau, das rund zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt.

Die strukturelle Entwicklung der Kostensituation werde von den BASF-Anlegern im globalen Kontext nicht angemessen berücksichtigt, betonte der Experte. Er setzt daher ein Fragezeichen hinter das Ausmaß, das Tempo und den Zeitpunkt einer Geschäftserholung, die in den Konsenserwartungen bereits eingepreist sei. Es werde schwieriger für die Ludwigshafener, die Versprechen in puncto Wachstum, Dividende und Nachhaltigkeit einzuhalten.

Höhere Öl-, Gas- und Strompreise sowie das strengere regulatorische Umfeld sorgten dafür, dass Europa inzwischen an der Spitze der globalen Kostenkurve stehe, so der Analyst. Die dadurch verringerte globale Wettbewerbsfähigkeit stellt laut Webb in Zeiten einer nachfragebedingt niedrigen Kapazitätsauslastung einen starken Gegenwind für einen großen integrierten Hersteller wie BASF dar.

Gepaart mit einer vorerst eher niedrigen Nachfrage in den besonders wichtigen Endmärkten Automobil und Landwirtschaft sei es wahrscheinlich, dass die Phase geringer Auslastung länger anhalten werde. Daher senkte der Experte seine Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024 auf ein Niveau, das unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens) liegt. Mit einer deutlichen Erholung rechnet er nun erst im Jahr 2025./tih/ck/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.11.2023 / 04:00 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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